Theater in Heisterbach Nibelungen und Michael Kohlhaas vor der Chorruine

Heisterbach · Vier Jahre nach Abschluss des Regionale-Projektes Klosterlandschaft Heisterbach wird die Chorruine in diesem Sommer zur Theaterkulisse. Am 5. und 6. August feiert die Sommerbühne des Kölner N.N. Theaters mit den „Nibelungen“ und „Michael Kohlhaas“ vor der Chorruine Premiere.

 Die Ensemblemitglieder des N.N. Theaters mit Bürgermeister Peter Wirtz (2.v.l.) und Pfarrer Markus Hoitz (3.v.l.) vor der Chorruine.

Die Ensemblemitglieder des N.N. Theaters mit Bürgermeister Peter Wirtz (2.v.l.) und Pfarrer Markus Hoitz (3.v.l.) vor der Chorruine.

Foto: Frank Homann

„Das Gelände für Kulturveranstaltungen herzurichten ist genau das, was wir uns gewünscht haben. Der Ort schreit danach“, sagte Bürgermeister Peter Wirtz am Montag bei der Vorstellung des Projekts. Nur auf den Regen, der über die Chorruine niederging, können die Veranstalter gerne verzichten.

In den Jahren 2006 und 2008, noch bevor im Rahmen der Regionale 2010 rund sieben Millionen Euro in die historische Landschaft investiert wurden, fanden hier schon einmal zehn Theateraufführungen der Niederdollendorfer Sproch- und Spelljrupp statt. Das Publikum war damals ebenso von „Et kölsche Spell vom Jedermann“ wie von der Kulisse begeistert.

Unter den Zuschauern befand sich seinerzeit auch der Oberpleiser Tom Simon vom N.N. Theater, der seitdem einen echten Herzenswunsch hatte – mit seiner Truppe dort aufzutreten. Nachdem ein erster Anlauf scheiterte, hatte er acht Jahre später bei Pfarrer Markus Hoitz, Geschäftsführer der Stiftung Abtei Heisterbach, mehr Glück. Als Hausherr begrüßte der den Auftritt. „Mit großartiger Unterstützung der Stadt Königswinter und der Stiftung“, wie Irene Schwarz vom N.N. Theater berichtete.

Finanziell wird die Veranstaltung auch von der Königswinterer Stiftung der Familie Lemmerz und der Städte- und Gemeinden-Stiftung der Kreissparkasse Köln im Rhein-Sieg-Kreis mitgetragen. Dadurch wird zum Beispiel ein Shuttle-Bus von Niederdollendorf und Oberpleis nach Heisterbach ermöglicht. „Es gibt ja eine lange Tradition von Freilichttheater vor der Chorruine“, sagte Markus Hoitz.

Seit rund 30 Jahren spielt das Ensemble „Theater für Alle“ – gerne auch an besonderen Orten, wie in Burgen oder auf Marktplätzen. „Volkstheater auf hohem Niveau“, sagt Tom Simon über sich und seine Kollegen. Drei der sechs Schauspieler, die „Die Nibelungen“ auf die Bühne bringen, sind auch aus der Kölner Stunksitzung bekannt. Neben Tom Simon spielen Didi Jünemann und Ozan Akhan mit.

Rund 500 Zuschauer sollen auf den Stühlen und Bänken Platz finden. Veranstalter ist die Theatergruppe selbst. „Wenn es in diesem Jahr gut läuft, können wir uns jedes Jahr ein Auftrittswochenende im Juli oder August vorstellen“, kündigte Tom Simon bereits an. In Heisterbach zu spielen, ist nicht nur sein Herzensanliegen.

„Als Schauspieler denkt man: Ja, da möchte ich gerne spielen“, meinte Irene Schwarz. Die „Nibelungen“ und „Michael Kohlhaas“, die das Ensemble seit Jahren im Programm hat, würden mit ihrer Mischung aus Tragik und Komik dem Wesen ihres Theaters dabei ganz besonders entsprechen.

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