Flüchtlinge in Königswinter Notunterkunft könnte Betreiber wechseln

KÖNIGSWINTER · Viel Applaus hat es im Sozialausschuss am Dienstagabend für die Königswinterer Verwaltung gegeben. Der bezog sich fraktionsübergreifend vor allem auf den Aufbau und die Koordination der Flüchtlingsnotunterkunft am Palastweiher, die innerhalb weniger Tage auf die Beine gestellt worden war.

Sozialdezernentin Heike Jüngling gab einen Sachstandsbericht ab: "Es läuft gut, aber wenn wir wie am Montag 16 Flüchtlinge unangekündigt vor der Tür stehen haben, wird es eng." Wie berichtet, stand der Bus aus Unna ohne Voranmeldung vor der Tür: ein Versehen im allgemeinen Chaos, wie die Bezirksregierung Arnsberg einräumte.

Auf die Frage des Ausschussvorsitzenden Josef Griese, was die Verwaltungsangestellten bislang an Überstunden geleistet haben, konnte Jüngling noch keine Antwort geben. "Aber alle sind angehalten, ihre Einsatzstunden festzuhalten." Die Verwaltung kann dem Land zwar Sachkosten für die Unterbringung in Notunterkünften in Rechnung stellen, aber nicht die Mehrarbeit der städtischen Angestellten, so Jüngling.

Die Dezernentin erklärte, der Stadt liege ein Angebot der Bezirksregierung Köln vor, die Notunterkunft durch das Deutsche Rote Kreuz Westfalen-Lippe zu betreiben. Es werde derzeit geprüft. Klar sei, dass der derzeitige Personaleinsatz "auf Dauer nicht haltbar sein wird". Die Bezirksregierung sagte gestern: "Das DRK hat seine Bereitschaft erklärt, in Königswinter zu helfen", so Sprecherin Freia Johannsen.

Darüber hinaus sind Königswinter nach aktuellem Stand 285 Asylbewerber zugewiesen, die überwiegend in Stieldorf untergebracht sind. Jüngling geht davon aus, dass die Zahl trotz der geschaffenen Notunterkunft weiter wachsen werde. Seit einer Woche können Asylbewerber Schritt für Schritt in die umgebaute Paul-Moor-Schule in Oberpleis umsiedeln. 33 wohnen dort schon.

Um die Asylbewerber besser versorgen zu können, ist eine Sozialarbeiterin eingestellt worden, die etwa beim Ausfüllen von Formularen hilft. Die Anteilnahme in der Bevölkerung bleibt groß: Sowohl die Stadt als auch das Forum Ehrenamt erreichen täglich Dutzende Anrufe von Bürgern, die ihre Hilfe anbieten.

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