Nur Superstars in der Kirche
HEISTERBACHERROTT · Estnischer Rundfunkchor und Schedrik-Chor geben gemeinsam ein Konzert.
Irina Brochin, die mit ihrem Mann Pavel den Schedrik-Chor leitet, hat einen Traum: "Die Teilnahme am großen Singfest mit 30.000 Aktiven, das alle vier Jahre in Estland stattfindet." Das dürfte zu schaffen sein. Jetzt gab es einen Auftritt eine Nummer kleiner - aber nur, was die Anzahl der Teilnehmer des Konzertes in der Emmaus-Kirche anbelangte. Denn sowohl der Schedrik-Chor als auch der Kinderchor des Estnischen Rundfunks zeigten eine ganz starke Leistung vor einem begeisterten Publikum.
Beim CantaBonn-Festival 2002 hatten sie sich kennengelernt. Aktueller Anlass für den Besuch der Künstler aus Tallinn ist das 19. Bonner Schumannfest. Zum Programm gehören natürlich auch noch der Besuch des Drachenfels, des Sealife, des Beethovenhauses und des Phantasialandes. Im Kölner Dom durften die Sänger aus dem Norden beim Mittagsgebet auftreten. Untergebracht sind sie in den Familien der Schedrik-Kinder.
Mit dem "Song oft the Superstars" eroberten die Fünf- und Sechsjährigen des Vorchores und des Chores der fünften Klassen des Gymnasiums am Oelberg von Irina und Pavel Brochin mit einer süßen Choreographie auf Anhieb die Herzen der Besucher, um dann auch noch musikalisch an die Bremer Stadtmusikanten oder das Rotkäppchen zu erinnern.
Fliegender Wechsel auf der Bühne für die Rundfunkkinder. Das 1945 gegründete "Children's Music Studio" des Estnischen Rundfunks verfügt über drei Chöre, die alle von den Dirigentinnen Kadri Hunt und Kaie Tanner gelenkt werden. Auch die Vokallehrerin Ano Aimla war mit nach Königswinter gekommen.
Die Kinder präsentierten sich in folkloristischer Kleidung. In ihren Liedern estnischer Komponisten, die sie mit tollen Stimmen meisterten, ging es um Eisblumen im Winter oder auch den Traum einer Königin. Als Solisten gefielen dabei besonders Ats Muzaffarov mit dem Titel "The song of Atom boy", Kaarl Herman Ols mit dem Lied "The little motor scooter", Kaisa Penjam mit "Firefly's song" und Mirjam Koppel träumte den "Queen's dream".
Das letzte Lied trug den Titel: "Üksteist peab hoidma" und stammte von Kadri Hunt. "Es geht darum, sich gegenseitig zu helfen. In Estland ist es kälter, da ist es wichtig, das Herz warm zu halten."
Zum Abschluss war dann der Schedrik-Chor des Gymnasiums am Oelberg am Zuge. Auch diese Sänger verzauberten mit ihren starken Stimmen. "Adiemus", "Jerusalem" oder "Ngana" und "The Rhythm Of Life" waren nur einige ihrer Titel. Auch sie glänzten wie die Freunde aus Estland mit ihrer Choreographie.
Pavel Brochin ehrte außerdem Emelie Bollé und Celina Kucharski für fünfjährige Mitgliedschaft. Im nächsten Jahr kann der Schedrik-Chor sein 25-jähriges Bestehen feiern. Und nun hoffen alle, dass es bald mit dem Singfest in Estland klappt.
