Silvina I. Oberdollendorf krönt neue Weinkönigin

Königswinter · Oberdollendorf hat jetzt auch offiziell eine neue Weinkönigin: Silvina I. Die traditionelle Krönungszeremonie wurde bei einem Weinfest nachgeholt.

 Bei der traditionellen Krönungszeremonie (von links): Mittelrheinweinkönigin Lea Rindsfüsser, die neue Oberdollendorfer Weinkönigin Silvina Wischrath und Amtsvorgängerin Lara Lambrich.

Bei der traditionellen Krönungszeremonie (von links): Mittelrheinweinkönigin Lea Rindsfüsser, die neue Oberdollendorfer Weinkönigin Silvina Wischrath und Amtsvorgängerin Lara Lambrich.

Foto: Gabriela Quarg

Ihr Name ist so klangvoll wie der einer Rebsorte: Beim Wein- und Hoffest auf dem Weingut Blöser wurde Silvina I. (Wischrath) jetzt zur neuen Oberdollendorfer Weinkönigin gekrönt. „Endlich“, könnte man sagen, denn eine „stille“ Kronen-Übergabe durch Amtsvorgängerin Lara Lambrich hatte es bereits im Sommer 2020 gegeben. Die Pandemie verhinderte jedoch, dass die traditionelle Krönungszeremonie anlässlich eines Weinfestes stattfinden konnte. „Ein paar Mal habe ich die Krone schon getragen“, verriet die neue Weinkönigin, die sich freute, nun auch ganz offiziell mit vielen Untertanen und einem Gläschen heimischen Rebsaft auf ihre Amtszeit anstoßen zu können, und zwar mit einem 2020er Rosenhügel Müller-Thurgau, der auch der offizielle neue Königinnenwein ist.

Silvina Wischrath ist ein echtes Oberdollendorfer Mädchen – am Fuße der Weinberge aufgewachsen und mit dem Dorf verwachsen. So ist sie auch Mitglied der Löschgruppe Oberdollendorf der Freiwilligen Feuerwehr. Natürlich trinkt sie auch gerne mal ein Gläschen Wein, „am liebsten einen lieblichen Weißwein“.

Neue Ideen für das Amt der Weinkönigin

Als sie 2019 von der damaligen Weinkönigin Lara gefragt wurde, ob sie sich vorstellen könne, ihre Nachfolgerin zu werden, musste die gelernte Erzieherin, die mittlerweile Soziale Arbeit studiert, nicht lange überlegen: „Ich möchte, dass diese schöne Tradition weiterlebt.“ Zumal eben diese Tradition erst 2018 mit Lara Lambrich aus einem längeren Dornröschenschlaf wieder aufgewacht ist. Da Oberdollendorf ja der erste, beziehungsweise nördlichste Ort des Weinanbaugebietes ist, finden die zwei jungen Frauen es wichtig, dass es gerade hier auch eine Weinkönigin gibt. Ideen, wie das Amt auch für künftige Nachfolgerinnen attraktiv bleiben könnte, haben die beiden auch schon: Wieso zum Beispiel sollten die Wein-Botschafterinnen der Zukunft nicht im schicken Hosenanzug oder Kostüm statt im Dirndl auftreten und so auch für eine neue Generation stehen?

Zur Krönung war dann aber doch erstmal das Dirndl angesagt. Silvina tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter Ingrid, die selbst vor 36 Jahren in Oberdollendorf Weinkönigin war und ihrer Tochter ein eigens für sie angefertigtes Weinglas überreichte: „So, wie ich es damals auch von meinen Eltern erhalten habe.“

Weinmajestät repräsentiert Dorf und Winzer

Als Weinmajestät ist es nun Silvinas Aufgabe, „das Dorf sowie die Winzer und den hiesigen Weinbau zu repräsentieren“. Im Vorfeld war es nicht erforderlich, ein Fachbuch über Weinanbau oder Rebsorten zu lesen, denn: „Über die Zeit und die Weinproben habe ich mir so einiges an Wissen angeeignet“, erzählt sie.

Noch mehr Fachkenntnis wäre allerdings erforderlich, wenn die Oberdollendorfer Majestät auch das Amt der Mittelrheinkönigin anstreben würde, wie ihre Vorgängerin Lara, die 2018/19 Mittelrheinprinzessin war. Das möchte sich Silvana noch offenlassen. Sie freute sich allerdings sehr, dass als Gratulantin nun auch die amtierende Mittelrheinkönigin Lea Rindsfüsser erschienen war – ebenso wie sich Pastor Markus Hoitz die Teilnahme an der Krönung nicht nehmen ließ. „Ich finde, das Amt der Weinkönigin hat auch was mit dem lieben Gott zu tun“, erklärte er. „Am Wein wird nämlich deutlich, wie gut Gott es mit uns meint.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Mit der Verspieltheit der Jugend
Mein Wein: Blanc de Noir von der Ahr Mit der Verspieltheit der Jugend
Mit sanftem Naturell
Mein Wein: Ribolla Gialla Mit sanftem Naturell
Aus dem Ressort