Kinder unterstützen drei Projekte Oberdollendorfer Viertklässler denken über Probleme der Welt nach
OBERDOLLENDORF · Umwelt, fairer Handel sowie Menschen- und Kinderrechte - dieser Themen nahmen sich die Viertklässler der GGS Oberdollendorf im Unterricht an. Ihre Forschungsergebnisse verarbeiteten sie in einem Theaterstück.
Sogar einen GA-Reporter hatten die Viertklässler der GGS Oberdollendorf eingeschaltet. Bei ihrer Benefizveranstaltung „Let's heal the world“ in der Turnhalle stand Luise im Regenmantel und mit kessem Hut als forsche Reporterin des General-Anzeigers auf der Bühne. Und Finja, ihre Kollegin von der Schülerzeitung Oberdolly, reiste mit ihr um die Welt auf der Jagd nach Neuigkeiten in Sachen Umwelt, fairem Handel sowie Menschen- und Kinderrechte.
Mit diesen Themen hatten sich die Grundschüler im Unterricht mit ihren Klassenlehrerinnen Astrid Klocke (4 a) und Inga Minnich (4 b) befasst und daraus während einer Klassenfahrt ein Theaterstück verfasst. Mit viel Fantasie gingen sie dabei ans Werk, planten die Story genauso wie technische Details der Aufführung oder das Sammeln von Spenden.
Bevor das Theaterstück am Dienstagabend so richtig anlief, berichteten Schüler von der Initialzündung ihrer Aktivitäten. „Alles begann im vergangenen Jahr, als die Klimakonferenz in Bonn war. Die 4 a war mit ihrer Zeitreise gerade in der Industrialisierung angekommen und fing an, parallel dazu über den Klimawandel zu forschen. . .“, sagte Luis. Lebensräume der Erde, der Tierschutz, die Bedeutung des Waldes – durch die Forschungen und Fragen der Schüler wurde ein richtig großes Projekt daraus.
4b gewann bereits ersten Preis 2017
Die Klasse 4 b hatte bereits mit ihren Umweltschutzforschungen zum Thema Wasser im dritten Schuljahr den ersten Preis eines Wettbewerbs der Bad Honnef AG gewonnen. Im Jahr darauf untersuchten sie Kinderrechte und fairen Handel. „Wenn man mal über den Tellerrand schaut, dann sieht man schnell, dass es nicht alle Kinder auf der Erde so gut haben wie wir. Sie werden eingesperrt, haben nichts zu essen oder können gar nicht zur Schule gehen“, erkannte Alina.
Mit selbst gemalten Plakaten, Luftballons und Tüchern erzielten die Kinder eine lebendige Bühnenkulisse. Geschickt in die Regie eingebaut: Immer bei Szenenwechsel warfen Schüler ein buntes Tuch über die Bühne, die dann der Halbkugel der Erde glich, unter der sich die Schauspieler zum nächsten Kapitel neu formierten. Neben ihren Forschungen hatten die Schüler eine Broschüre verfasst. Einige der Geschichten wurden zwischen den Szenen vorgelesen. Die Reporterinnen Luise und Finja besuchten den Regenwald, berichteten von der Meereskonferenz, waren in der Arktis, auf den Philippinen und in Afrika.
"Außenreporterin" Smilla interviewt eigenen Opa
So erfuhren die Zuschauer vom philippinischen Bauern, der dank fairen Handels mit Mangos seine Kinder zur Schule schicken kann. Oder von afrikanischen Kindern, die weite Schulwege haben sowie von bedrohten Schneeleoparden. Aber auch die bedrohte Insektenwelt vor der eigenen Haustür interessierte die Schüler. Außenreporterin Smilla interviewte dazu auf der Bühne mit geschickten Fragen ihren echten Opa Klaus Gersi, der in Sachsen-Anhalt ein Bienenvolk hat.
In weiteren Hauptrollen agierten Theresa und Freya als Dreamer I und II, Jan Deik und Lilly als Kinder sowie Luis als Forscher. Die Schüler sangen die Titel „Heal the World“, „In the Jungle“, „Hand in Hand“ sowie einige afrikanische Stücke. Dabei wurden sie nicht nur am Klavier, sondern auch von ihrem Mitschüler Jonas mit der Trommel begleitet.
Und schließlich tauchten auch noch bei den Reportern die drei Bewerber für das Bundeskanzleramt in 50 Jahren auf – Alina, Jonas und Maxi – mit interessanten politischen Vorhaben. Die Kinder auf der Bühne sangen: „Dies alles und noch viel mehr, würde ich machen, wenn ich der Kanzler von Deutschland wär.“
Auch GA-Reporterin Luise hat große Pläne: „Mein Traum ist es, später Natur- und Umweltschützer zu werden und eine eigene Organisation zu gründen.“ Die Viertklässler spenden den Erlös aus ihren Aktionen drei Organisationen: dem Verein „Tatort – Straßen der Welt“, der sich zum Beispiel darum kümmert, Familien auf den Philippinen mit Fair Trade bessere Arbeitsbedingungen zu verschaffen, der Organisation „Plant for the planet“ und dem WWF speziell für die Rettung der Schneeleoparden. Ohne die Erlöse von der Benefizveranstaltung hatten die Schüler bereits 1200 Euro zusammengetragen.