Sonja Friedrich Schulleiterin des Gymnasiums am Oelberg geht in Ruhestand

Oberpleis · Sonja Friedrich, seit 2013 Schulleiterin des Gymnasiums am Oelberg, geht nach 38 Jahren im Schuldienst in den Ruhestand

 Verabschiedet sich in den Ruhestand: Sonja Friedrich mit (v. l.) Lutz Wagner, Ingo Küll, Achim Beyer.

Verabschiedet sich in den Ruhestand: Sonja Friedrich mit (v. l.) Lutz Wagner, Ingo Küll, Achim Beyer.

Foto: Frank Homann

Eins wird sie garantiert nicht vermissen, da muss Sonja Friedrich, Schulleiterin des Gymnasiums am Oelberg (GaO), nicht lange überlegen: „Das sind die neuesten Corona-Schutzverordnungen.“ Ihre letzten eineinhalb Dienstjahre vor dem Ruhestand hatte sie sich jedenfalls anders vorgestellt, als sich mit Themen wie Distanz- und Wechselunterricht, mit Schnelltests und Kontaktnachverfolgung, und was Corona noch so alles mit sich gebracht hat, beschäftigen zu müssen. „Das hätte ich mir niemals träumen lassen. Es war schon eine immense Herausforderung.“

Um so mehr freut sich die Pädagogin, dass die letzten Unterrichtswochen vor den Ferien, die Verabschiedung des Abi-Jahrgangs, den sie von der fünften Klasse an durch die gesamte Gymnasialzeit begleitet hat, und letztendlich auch ihre eigene Abschiedsfeier stattfinden konnten – wenn auch mit Einschränkungen. Am Donnerstag nahmen Kollegen, Eltern- und Schülervertreter offiziell von der beliebten Schulleiterin Abschied, die zum 1. August in den Ruhestand geht – nach insgesamt 38 Jahren im Schuldienst. „Für mich war das Lehrerinsein der richtige Beruf und dafür bin ich dankbar. Was kann es Schöneres geben, als mit jungen Menschen zu arbeiten“, sagt sie.

2012 hatte Friedrich das Amt der stellvertretenden Schulleiterin am GaO übernommen, zuvor war sie am Rhein-Sieg-Gymnasium als Oberstufenkoordinatorin tätig gewesen. 2013 wurde sie dann Nachfolgerin des damaligen Schulleiters Friedrich Krautschneider. Dass sich die Schüler einerseits in der Schule wohlfühlen und andererseits fachlich eine gute Ausbildung erhalten, hat ihr dabei immer besonders am Herzen gelegen. „Und ich glaube, es ist mir ganz gut gelungen, beides in Einklang zu bringen“, sagt sie rückblickend.

Das bestätigt auch der schulfachliche Dezernent der Bezirksregierung Köln, Dr. Achim Beyer: „Es ist Ihnen gelungen, die Qualität des Gymnasiums weiter zu steigern.“ Friedrich habe die Schule mit großer Umsicht und überaus engagiert auch durch schwierige Zeiten gesteuert. „Innovation und Kontinuität haben dabei keineswegs im Widerspruch gestanden.“ Bürgermeister Lutz Wagner, selbst ehemaliger Schüler des Gymnasiums, unterstrich, dass Eltern damals wie heute stets das gute Gefühl haben konnten, „dass ihre Kinder hier in guten Händen sind, und dass das GaO eine gute Schule ist“. Eine Schule, die Friedrich mit ihrer Philosophie und ihrem Wertegerüst ganz nachhaltig geprägt habe.

Als besondere Herausforderung hat die Schulleiterin in den vergangenen neun Jahren den Wechsel zum Abitur nach acht Jahren und dann wieder zurück zu G9 empfunden. „Unser ganzes Konzept wurde auf den Kopf gestellt.“ Für das Gymnasium bedeutete dies auch die Einführung und dann wieder die Abkehr vom Ganztagsunterricht. „Ich war die Schulleiterin, die den Ganztag erst an- und dann wieder abgeschafft hat.“

Friedrich selbst erinnert sich besonders gern an die Arbeit mit den Schülern und die Kursfahrten mit den Leistungskursen. „Das war für mich immer die Anbindung an mein vorheriges Leben als Lehrerin“, so Friedrich. Ihre Fächer Deutsch und Religion zu unterrichten, dazu ist sie aufgrund der vielen Aufgaben als Schulleiterin nicht mehr allzu oft gekommen. Schulfeste und Projektwochen, „bei denen man Schüler und Kollegen mal von einer ganz anderen Seite kennenlernen konnte“, werden ihr immer in guter Erinnerung bleiben. Die Zusammenarbeit mit den Schülern, Eltern und Lehrern sei über all die Jahre sehr angenehm gewesen: „Da muss man der Schule wirklich ein Kompliment aussprechen.“

Ein großes Kompliment gab es von Friedrichs Stellvertreter, Ingo Küll, der nun kommissarisch die Schulleitung übernimmt: „Als Schulleiterin musstest du ständig präsent und ansprechbar sein, Spannungen aushalten und Bestimmungen durchsetzen, dabei immer alle Beteiligen im Blick behalten und auch die menschliche Zuwendung nicht vergessen. Das hast du ganz hervorragend geleistet.“ Symbolisch öffnete Küll ein Schloss für seine langjährige Kollegin: „Viele Bindungen und Verpflichtungen können nun von dir abfallen.“

Tatsächlich möchte Friedrich nun erst einmal aufräumen – sowohl ihr Büro in der Schule als auch das Arbeitszimmer zu Hause. „Ich werde wohl so einiges entsorgen“, sagt sie und hofft auf eine gewisse „Befreiung“. Ganz besonders freut sich die künftige Ruheständlerin darauf, bei Reisen nicht mehr auf die Schulferien angewiesen zu sein. Eins wird sie aber vermissen: die vielfältigen sozialen Kontakte, die den Alltag als Schulleiterin bestimmt haben, und auch die alltäglichen kleinen und größeren Herausforderungen. „Ich bin jemand, der das mag. Und an einer Schule weiß man ja nie, was am nächsten Tag passiert.“

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