Keine Bieter gefunden Offene Ganztagsschulen in Königswinter warten auf Container

Niederdollendorf · Die überhitzte Baukonjunktur trifft zurzeit die Offenen Ganztagsschulenin Niederdollendorf und Eudenbach: Für zusätzliche OGS-Gruppen sollte durch Containerlösungen Platz geschaffen werden. Doch in der Ausschreibung hat sich kein Bieter gefunden.

 Rita Schonauer im Eingang des Containers, der eigentlich schon zum Schuljahresbeginn in Eudenbach aufgestellt werden sollte.

Rita Schonauer im Eingang des Containers, der eigentlich schon zum Schuljahresbeginn in Eudenbach aufgestellt werden sollte.

Foto: Hansjürgen Melzer

Die überhitzte Baukonjunktur trifft zurzeit die Offenen Ganztagsschulen (OGS) in Niederdollendorf und Eudenbach: Beide Schulen haben nach den Sommerferien eine zusätzliche OGS-Gruppe aufgenommen.

Für die neuen Kinder sollte durch Containerlösungen zusätzlicher Platz geschaffen werden. "In der öffentlichen Ausschreibung haben wir jedoch keinen Bieter gefunden oder nur zu horrenden Preisen", sagte Hans-Peter Giesen, der zuständige Geschäftsbereichsleiter, jetzt im Schulausschuss.

Hintergrund: Der Container, in dem in Niederdollendorf bisher eine kleine Mensa und ein Spielraum untergebracht waren, sollte in den Sommerferien nach Eudenbach gebracht werden. An seiner Stelle sollte in Niederdollendorf ein Doppelmodul aufgestellt werden.

"Wir wollen in dem neuen Container in der unteren Etage eine zweite Mensa und in der oberen Etage einen Spielraum einrichten", sagt Schulleiterin Rita Schonauer. Für jetzt 125 Kinder reiche die Mensa im OGS-Gebäude nicht mehr aus.

Laut Giesen hat das städtische Gebäudemanagement bei einer beschränkten Ausschreibung inzwischen zwar einen Bieter gefunden, doch vor Januar oder Februar 2020 könne die Planung nicht umgesetzt werden. "Das ist für die Beteiligten nicht schön. Die Niederdollendorfer haben große Probleme, die sich auch auf die Drachenfelsschule und das Vereinsleben auswirken."

Die Aula der Drachenfelsschule, die auch rege von den Vereinen genutzt wird, wird als Ersatz für den Doppelcontainer gebraucht und steht für mindestens ein halbes Jahr nicht zur Verfügung.

Die erfolglose Suche nach einer Firma war wenige Tage vor Beginn der Sommerferien den Schulleitungen mitgeteilt worden und stieß da verständlicherweise auf wenig Begeisterung. Zumal an der Neuaufnahme der OGS-Kinder nach den Ferien nicht mehr zu rütteln war. Bereits drei Wochen vor den Ferien war der alte Container in Niederdollendorf komplett leer geräumt und das Material in Kartons verpackt worden.

Die Kinder mussten übergangsweise im Raum der Betreuenden Grundschule essen. Anfang der Ferien gab es dann einen gemeinsamen Termin aller Verantwortlichen. "Wir mussten uns einen Plan B überlegen", berichtet Schonauer. Improvisationstalent war gefragt.

Mit OGS-Leiterin Birgit Kirchner und dem Verein "Lernen Fördern", dem Träger der OGS an der Longenburgschule und der benachbarten Drachenfelsschule, wurde beschlossen, den für Eudenbach bestimmten Container so lange zu behalten, bis der Doppelcontainer eintrifft. "Wir brauchen diesen als Platz zum Spielen für die Kinder und haben ihn daher in den Ferien wieder eingeräumt", so Schonauer. Außerdem wurde eine zweite Mensa im hinteren Teil der Aula der Drachenfelsschule eingerichtet, die mit einer großen Theke sowie Tischen und Stühlen für die Kinder möbliert wurde.

"Wir sind sehr dankbar, dass uns die Drachenfelsschule unterstützt", sagt Schonauer. Eine bewegliche Wand trennt die beiden Teile des Raums, sodass der Zugang zum Sekretariat der Drachenfelsschule weiterhin offen ist.

Außerdem wurde eine zweite Spülmaschine angeschafft, die jetzt im Raum der Betreuenden Grundschule steht. Dorthin wird das Geschirr aus der Aula im Rollwagen zum Spülen gebracht. "Wegen des erhöhten organisatorischen Aufwands brauchen wir mehr Personal für die OGS. Da wir nicht mehr Personal, sondern nur die Stunden aufgestockt haben, stoßen wir an Grenzen. Da dürfen nicht viele Leute krank werden, sonst wankt das Schiff", sagt Schonauer.

Der Stadt ist sie für die Unterstützung und vor allem für die Bereitstellung der Aula dankbar, auch wenn ihr eine frühere Ausschreibung für den Container und damit eine frühere Gewissheit lieb gewesen wären. "Das war schon ein sehr anstrengender Start ins neue Schuljahr. Ich hoffe nur, dass es bei der Lieferung des Containers im Februar 2020 jetzt auch wirklich bleibt", so die Schulleiterin.

Auch die Mitarbeiter der Eudenbacher Grundschule, deren OGS-Träger der TuS Oberpleis ist, wünschen den versprochenen alten Container aus Oberdollendorf herbei, nachdem in den Ferien zur Vorbereitung bereits der Schulhof aufgerissen und Leitungen verlegt wurden. Auch hier wird improvisiert. Eine Klasse musste in einen anderen Raum umziehen, um Platz für die neuen OGS-Kinder zu schaffen. Sonstige Alternativen boten sich in der Dependance der Oberpleiser Grundschule nicht.

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