Evangelische Kirchengemeinde Oberkassel-Dollendorf Päckchen für Obdachlose

DOLLENDORF · Jede Menge bunte Päckchen türmen sich derzeit im Evangelischen Gemeindezentrum in der Friedenstraße in Dollendorf. Sie warten darauf, Menschen am Rande der Gesellschaft am Heiligen Abend ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Bereits zum siebten Mal beschenkt die Evangelische Kirchengemeinde Oberkassel-Dollendorf gemeinsam mit der Bonner Caritas Obdachlose zum Weihnachtsfest.

Die Aktion heißt "Freude im Schuhkarton" und wurde von Karin Mechlinski initiiert. Gemeinsam mit Tochter Karen und Ehemann Dieter sowie den zahlreichen Gemeindemitgliedern kann Mechlinski in diesem Jahr rund hundert Päckchen packen. "Ich bin stolz auf die Spendenfreudigkeit unserer Kirchengemeinde und danke von ganzem Herzen allen Spendern und Sponsoren", sagt die Initiatorin. Denn es sind rund 1600 Euro zusammengekommen.

Damit konnte die Dollendorferin für den guten Zweck ordentlich einkaufen gehen. Für einen Teil des Geldes kaufte sie Spielzeug, mit dem 32 Kinder aus bedürftigen Familien beschenkt werden. Auch diese Bescherung hat bereits Tradition. "Ich möchte mich ganz herzlich bei ?Puppenkönig' bedanken, dass mir für die Aktion ein großzügiger Rabatt gewährt wurde", sagt Mechlinski. Vom Rest des Geldes sollen die Geschenke für die Obdachlosen besorgt werden. "In deren Päckchen befinden sich warme Kleidungsstücke wie Pullover, Socken, Handschuhe und Mützen sowie Körperpflegemittel und Kosmetika. Ganz wichtig ist für mich, dass die Sachen neu sind", sagt die Initiatorin.

Die Beschenkten sollten nicht den Eindruck bekommen, alte, abgelegte Sachen zu erhalten. Und die Päckchen enthalten keine Süßigkeiten, Alkohol oder Tabak. Ein angehefteter Zettel informiert, ob der Inhalt für einen Mann oder für eine Frau gedacht ist. Am Heiligen Abend werden die Päckchen aus Dollendorf und Oberkassel von der Caritas dann an mehr als 200 Obdachlose verteilt. "Ich habe in meinem Leben ganz großes Glück gehabt und habe deshalb allen Grund, Danke zu sagen. Und wenn ich dann am Heiligen Abend die Augen schließe, weiß ich, das war richtig", sagt Mechlinski. Ganz rührend sei in diesem Jahr ein Ereignis beim Einkaufen gewesen.

Mechlinski hatte gerade jede Menge Winterkleidung im Einkaufswagen, da fragte ein alter Mann, der laut Mechlinski ziemlich arm aussah, wofür sie die Sachen brauche. "Ich erklärte es ihm. Da nahm er seine Geldbörse, zog einen Fünf-Euro-Schein heraus und gab ihn mir. Ich habe ihn in den Arm genommen und gesagt, seine Geste bedeute sehr viel für mich", erzählt die Dollendorferin. Für den morgigen Gottesdienst hat Karin Mechlinski etwas ganz Besonderes geplant: "Da gibt es von mir ein Gläschen Prosecco und Selbstgebackenes für die Gemeinde. Damit möchte ich mich für die großzügigen Spenden ganz persönlich bedanken."

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