Sankt Nikolaus erscheint abends zum Ball Patronatstag der Schiffergilde in Königswinter

Niederdollendorf · Die Schiffergilde in Königswinter erinnert bis heute daran, welche Bedeutung der Berufsstand der Schiffer und Fährleute in Niederdollendorf einst hatte.

 Messe mit Blick auf die Heimat: An diesem Patronatstag feierte die Schiffergilde Niederdollendorf zusammen mit Bürgermeister Peter Wirtz und Präses Dariusz Glowacki ihre heilige Messe auf der "Godesia", die gegenüber, am Bad Godesberger Rheinufer, angelegt hatte.

Messe mit Blick auf die Heimat: An diesem Patronatstag feierte die Schiffergilde Niederdollendorf zusammen mit Bürgermeister Peter Wirtz und Präses Dariusz Glowacki ihre heilige Messe auf der "Godesia", die gegenüber, am Bad Godesberger Rheinufer, angelegt hatte.

Foto: Roswitha Oschmann

Patronatsmesse mit Blick auf das Siebengebirge: Die Schiffergilde Sankt Nikolaus Niederdollendorf feierte ihre Messe auf der anderen Rheinseite, auf dem Fahrgastschiff „Godesia“, das an der Bad Godesberger Anlegestelle ankerte. Pfarrer Dariusz Glowacki erinnerte in seiner Predigt an Legenden um den heiligen Sankt Nikolaus, den Schutzpatron der Schiffer. So riefen in Not geratene Seeleute bei heftigem Sturm den heiligen Nikolaus an. Ein kräftiger Mann setzte die Segel und brachte den Sturm zum Abflauen. Als die Seemänner in der Kirche von Myra für die Hilfe danken wollten, erkannten sie in dem dortigen Bischof ihren Retter.

Güte, Menschenfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft zeichne ihn aus, so Glowacki. „Der heilige Nikolaus ist das sichtbare Abbild der Güte Christi. Deshalb wird er bis heute so verehrt. Kaum ein anderer Heiliger ist so populär wie der Bischof, der Kinderfreund aus Myra“, betonte der Präses. Er regte dazu an, sich das eigene Lebensbild anzuschauen mit all seinen Stärken und Schwächen. „Wo können wir den heiligen Nikolaus in uns sichtbar werden lassen?“

Gesang des Vesperchors aus Selhof

Auch der Vesperchor aus Selhof unter Leitung von Eva Kuhlen, der seit vielen Jahren die Messe musikalisch begleitet, war dabei und sang zum Beispiel eines der ältesten Weihnachtslieder: „Es kommt ein Schiff geladen.“ Karl-Willi Weck sprach das Evangelium, Karin Käufer die Fürbitten für alle, die auf den Flüssen und Meeren unterwegs sind, sowie für die Schifferfamilien.

Auf der festlich geschmückten „Godesia“ hatten die Mitglieder einen Altar aufgebaut. Gildenfahne und Schifferglocke, mit der Schriftführer Peter Käufer den Glockengruß erklingen ließ und die Messe mit den Worten „In Gottes Namen“ eröffnete, fehlten auch nicht. Hier verweilten die Besucher der Heiligen Messe im Anschluss noch zum Frühschoppen. Vorsitzender Thomas Schwarz dankte allen, die diese Tradition pflegen und weiterleben lassen, sowie auch Bürgermeister Peter Wirtz, der ebenfalls mit der Fähre übergesetzt war, um zum Schiff zu gelangen.

Messe mit Ausblick auf das Siebengebirge

Abends lag die „Godesia“ dann zum Schifferball vor der Altstadt von Königswinter. Bei den Planungen des Tages hatte noch der niedrige Wasserstand die Regie geführt und deshalb Niederdollendorf ausgeschlossen. Nun hätte durch das Adventswasser das Schiff zwar auch im „Heimathafen“ der Gilde anlegen können, aber um Durcheinander zu vermeiden, blieb es bei den ursprünglichen Einladungen. Den Besuchern wurde auf dem festlich illuminierten Fahrgastschiff ein Vier-Gänge-Menü serviert. Bärbel Armbröster setzte mit einem Vortrag die Familientradition fort; früher war Bütten-Ass Willi Armbröster für den Humor zuständig. Für Live-Musik zum Tanz sorgte Jetset mit Rolf Schmitz.

Feuerwehrmann als Nikolaus

Aber kein Schifferball ohne den Besuch des Nikolaus: Martin Schwabe von der Freiwilligen Feuerwehr war in die Bischofs-Verkleidung geschlüpft und wusste einiges zu berichten über die Schifffahrt, das Rhein-Niedrigwasser und über die Mitglieder des Vorstandes, zu dem auch zweiter Vorsitzender Helmut Hoitz und Kassierer Guido Schiffer zählen. Das Ziel der kleinen Gilde: Tradition bewahren und daran erinnern, welche Bedeutung der Berufsstand der Schiffer und Fährleute in Niederdollendorf einst hatte. Noch vor 200 Jahren bestand ein Viertel der Bevölkerung des Ortes aus Schiffern und deren Familien. Die Verbundenheit mit ihrem Dorf stellt die Gilde alljährlich mit einer Spende für den guten Zweck unter Beweis. Diesmal ist sie für Kindergärten gedacht.

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