U3-Betreuung in Kindergärten Petition übergeben: Ein Herz für Dreijährige

KÖNIGSWINTER · Immer besser wird das Angebot an U 3-Plätzen in den Kindertageseinrichtungen, seit es einen gesetzlichen Anspruch gibt. In Königswinter haben in diesem Kindergartenjahr mehr als 41 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Platz in der Kita oder in der Tagespflege.

 Kirsten Kirchberg (links) mit der kleinen Ayleen im Gespräch mit Andrea Milz und Sebastian Schuster.

Kirsten Kirchberg (links) mit der kleinen Ayleen im Gespräch mit Andrea Milz und Sebastian Schuster.

Foto: Frank Homann

Die Schattenseite der Medaille: Kinder über drei Jahren müssen immer häufiger abgelehnt werden. Dies hat Kirsten Kirchberg, die Leiterin der Kita "Sandkasten" in Sandscheid, und die betroffene Mutter Lea Schlaffner veranlasst, eine Petition an den Petitionsausschuss des NRW-Landtags zu richten. Übergeben wurde diese am Montag im Fröbel-Kindergarten "Schneckenhaus" im Wohnpark Nord an die Vorsitzende des Petitionsausschusses Rita Klöpper in Anwesenheit von Landrat Sebastian Schuster und der Landtagsabgeordneten Andrea Milz (CDU).

"Wir dürfen keine Dreijährigen mehr auf die Plätze von Zweijährigen aufnehmen", sagt Kirchberg. Sonst werden diese Plätze nicht mehr mit öffentlichen Mitteln refinanziert, dem Kindergarten geht folglich Geld verloren. Im "Sandkasten" gibt es zwei Gruppen mit jeweils 20 Kindern, von denen je sechs unter drei Jahren alt sein müssen. Im konkreten Fall möchte eine Mutter ihr Kind erst mit drei Jahren in die Kita schicken. Da die 28 Plätze für Kinder über drei Jahre aber belegt waren, kann dieses Kind nicht aufgenommen werden. Es sei denn, die Kita ist zu einer Überbelegung bereit.

Zusätzliches Personal steht der Kita nach dem Gesetz nicht zu, wird aber in Königswinter von der Stadt finanziert. "Den Eltern wird die Wahlfreiheit genommen", sagt Kirchberg. Durch die Petition wolle man die Politik bewegen, die derzeitige Regelung zu entschärfen. "Wie früher sollte es wieder möglich sein, dass nur vier der sechs Plätze mit U 3-Kindern belegt werden", meint sie.

So sei es oft nicht einmal möglich, Geschwisterkinder aufzunehmen. Die Aktion wird von zahlreichen Kitas mitgetragen. In der Petition heißt es: "Wir erwarten eine echte Wahlfreiheit für die Eltern und nach dem quantitativen Ausbau der Kinderbetreuung nun eine deutliche Verbesserung der Qualität."

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