Benefizaktion für die Kapelle Sankt Josef in Walporzheim Pilger in Königswinter sammeln Geld für zerstörtes Gotteshaus an der Ahr

Königswinter · Die Jahrhundertflut hat auch in Walporzheim tiefe Spuren hinterlassen. Die Sankt Josef-Kapelle etwa stand bis zu zwei Meter hoch unter Wasser. Um bei deren Wiederaufbau zu helfen, machen sich am Sonntag Pilger in Königswinter auf den Weg. Ihr „SolidAHRitätspilgern“ führt dabei über den Kapellenwanderweg von Gotteshaus zu Gotteshaus.

 Das Foto eines Konzertes in der Kapelle in Walporzheim entstand vor der Flut. Bei der Katastrophe im Juli 2021 wurde das soeben renovierte Gotteshaus schwer beschädigt. Königswinterer wollen nun beim Wiederaufbau helfen.

Das Foto eines Konzertes in der Kapelle in Walporzheim entstand vor der Flut. Bei der Katastrophe im Juli 2021 wurde das soeben renovierte Gotteshaus schwer beschädigt. Königswinterer wollen nun beim Wiederaufbau helfen.

Foto: Martin Gausmann

Die große Flut im Juli vergangenen Jahres an der Ahr überschwemmte auch die Sankt Josef-Kapelle in Walporzheim. Der Kapellenverein hatte sie erst kurz zuvor mit großem Aufwand renoviert. Am Sonntag, 21. August, findet nun im Siebengebirge ein „SolidAHRitätspilgern“ für die Kapelle Sankt Josef statt – Pilger können sich auf dem Kapellenwanderweg Königswinter auf den Weg begeben. Alle Kapellen sind von 10 bis 7 Uhr geöffnet.

Die Pilger starten an einer Kapelle ihrer Wahl. Dort werden sie mit einer Laufkarte ausgestattet. An jedem angesteuerten Gotteshäuschen gibt es von den Kapellenteams einen Pilgerstempel und gegen eine Spende Essen und Trinken. Die gesammelten Gelder fließen in den Aufbau der Walporzheimer Kapelle. Die Sammelbüchsen wurden von Kindern aus dem Ort gebastelt.

In Heisterbacherrott etwa werden Äpfel und Nüsse bereitgehalten, in Quirrenbach wird Brunnenwasser angeboten, an der Wahlfelder Kapelle will Altbürgermeister Peter Wirtz seinen Wein zum Verkosten ausschenken. Oder: In Pleiserhohn wird Hagebuttenlikör kredenzt.

Wasser stand in der Kapelle zwei Meter hoch

Auch Pilger aus Walporzheim haben ihr Kommen zugesagt. Vorsitzende Andrea Wittkopf schildert den Zustand der Kapelle nach der Katastrophe: „Das Wasser stand im Innenraum der Kapelle zwei Meter hoch. Auf dem Boden der Kapelle lag eine circa 20 Zentimeter dicke Schlammschicht.“

Auch aus Königswinter kamen Helfer. Die Mitglieder der Sankt Sebastianus-Junggesellenbruderschaft Oberdollendorf und Niederdollendorf, viele von ihnen sind bei der Feuerwehr, waren dort im Einsatz. Auch beim traditionellen Bettelgang wurde in Oberdollendorf für die Flutopfer gesammelt. Die Pfadfinder des Stammes Oberpleis packten gemeinsam mit der Narrenzunft Oberpleis und Mitarbeitern einer Dachdeckerfirma in einer Wohnanlage für Menschen mit Behinderung an.

Geld aus dem Wiederaufbaufonds noch fraglich

Gerd Mainzer, Kirchenvorstand in Thomasberg und Heisterbacherrott, stammt aus Walporzheim. Unermüdlich war er in in seinem Heimatort aktiv. Nachdem er die Pfarrgemeinde Sankt Josef in Thomasberg gebeten hatte, als Namenspatronin für eine Spendenaktion bereitzustehen, war schon bald die Idee geboren, eine Solidaritätsaktion auf dem Kapellenwanderweg zu starten.

Ob es Gelder aus dem Wiederaufbaufond für die Kapelle gibt, ist noch nicht klar. „Zum Nulltarif wird es die noch ausstehenden Arbeiten nicht geben. Wir sind auch weiterhin auf Spenden angewiesen.“ Nun hoffen die Organisatoren, dass sich viele SolidAHRitätspilger auf den Weg begeben.

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