Konzert im Grandhotel auf dem Petersberg Plätzchen, Leedche und Verzäll

KÖNIGSWINTER · Der Kirchenchor Thomasberg und das Salon-Ensemble begeistern in der Rotunde des Steigenberger Grandhotels Petersberg mit ihrem weihnachtlichen Programm unter dem Motto „Petersberger Plätzchen 2016“.

 Der Kirchenchor Thomasberg und das Salon-Ensemble Petersberg unterhielten mit ihrem kölschen Konzert und den lustig-besinnlichen Verzällchen das Publikum in der ausverkauften Rotunde des Steigenberger Grandhotels.

Der Kirchenchor Thomasberg und das Salon-Ensemble Petersberg unterhielten mit ihrem kölschen Konzert und den lustig-besinnlichen Verzällchen das Publikum in der ausverkauften Rotunde des Steigenberger Grandhotels.

Foto: Frank Homann

Einfach köstlich. Plätzchen zum Naschen wurden bereits im Foyer gereicht. Aber dann gab es in der Rotunde des Steigenberger Grandhotels die „Petersberger Plätzchen 2016“ - ein exzellenter Jahrgang. So schön, ja überwältigend, war es wohl noch nie bei diesem weihnachtlichen Konzert, das der Kirchenchor Thomasberg zusammen mit dem Salonensemble Petersberg und Wolfgang Semrau vom Kumede-Theater Köln als Literat unter dem Motto „Petersberger Plätzchen“ aufführte.

Drei Stunden „Hillije Zick ze Kölle“, drei Stunden selig machendes Weihnachts-Wohlfühl-Programm.

Kaum war Marie-Therese Schiefer, die Vorsitzende des Chores, ihre „hätzliche Bejrößung“ losgeworden, „spillte“ schon „dat Salonschmölzje“ passend zur Jahreszeit den „Winter“ von Vivaldi. Denn eines war klar an diesem Abend: Kölsch ist eine Sprache.

Alle Lieder und Geschichten wurden in Mundart vorgetragen. Und damit die Besucher alles nachvollziehen konnten, lagen ihnen Programmhefte mit sämtlichen Texten und sogar einem kleinen Kölsch-Lexikon vor.

Harmonie auf allen Ebenen. Das Salon-Ensemble, in dem auch Chorleiter Edgar Zens mitspielt, wuchs über sich hinaus in der Begleitung der Thomasberger Sängerschar. Die hatte mit Udo Casel sogar ihren Diakon erstmals als Tenor in ihren Reihen und wurde durch einige Projektsänger verstärkt.

Übrigens, dirigierte Zens den Chor, vertrat ihn seine Tochter Maria am Klavier, spielte nur das Ensemble, nahm er neben den beiden Geigern Maria Kapuscinska und Alexander Dauth, Manfred Ozimek (Kontrabass), Michael Wolf (Klarinette) und Thomas Bungart (Percussion) seinen angestammten Platz ein.

Weihnachten als Fest der Familie

„Zinter Klos“, „Hinger de Stäne“, „Sidd höösch, leev Löck, sidd stell“, „Et Weejeleed för et Chresskindche“ oder „Loss mer fruh un löstich sin“ waren nur einige Titel der von Edgar Zens arrangierten Lieder, die so ausdrucksstark und deutlich von den Sängern vermittelt wurden und so viel Spaß machten, vor allem eben in der Mundart.

Das galt auch für diese feinen, humorvollen Geschichten, mit denen Theater-Literat Wolfgang Semrau aus Köln sein Auditorium erfreute. Mucksmäuschenstill war es bei seinen Erzählungen und beim Gesang des Chores.

Da hörten die Besucher zum Beispiel, wie es früher war, als es noch „better kalt“ war und die Kinder an den „Finsterschieve“ versuchten, „en Iesbloom ze plöcke“; in der Ära der Doppelfenster indes Eisblumen ein Fremdwort sind.

Die Sänger erinnerten mit dem Titel „Hüpf mein Hütchen“ an die Zeiten, als es noch keinen Fernseher gab, die Menschen im „Kääzeleech“ bei Spielen vergnügt zusammensaßen und sich die Kinder die Mahnungen der Mutter zu Herzen nahmen: „Benemm dich jetz, söns brängk dir et Chresskind nix!“

Weihnachten als Fest der Familie – das ging den Besuchern unter die Haut. Toll auch Moderator Hansgünther Schröder, der mit Zipfelmütze erschien, als er „Wichtelmännchens Wachtparade“ des Salonorchesters ankündigte. Mit Humor und großer Fachkenntnis wurden seine Ansagen quasi zur eigenen Nummer.

Am Schluss erklang „De Jlocke vun Kölle“. „Wööt“ und „Tön“ des Liedes stammen von Alexander Kowalski, der einst im Thomasberger Kirchenchor sang und nun als Ehrengast begeisterter Zuhörer war. Edgar Zens hatte den Titel, der längst zum Repertoire des Kölner MGV und des Polizeichors gehört, für den Chorgesang mit Begleitensemble arrangiert.

Auf dem Petersberg wurden die Mitwirkenden groß gefeiert. Wer dafür keine Karten erhalten hatte, kann sein Glück erneut versuchen: Am 8. Januar werden in der Uthweiler Kirche „Plätzchen gebacken“.

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