Kindergärten in Königswinter Plätze genug, aber am falschen Ort

Königswinter · Steigende Kinderzahlen durch mehr Neugeborene und die nicht vorhersehbare Entwicklung der Flüchtlingszahlen stellen die 28 Kindergärten in Königswinter vor eine besondere Herausforderung.

 Die Kinderzahl in Königswinter steigt – eine Herausforderung für die Stadt und die Träger der Kindergärten.

Die Kinderzahl in Königswinter steigt – eine Herausforderung für die Stadt und die Träger der Kindergärten.

Foto: Frank Homann

Während am 1. November 2015 in der Stadt 2052 Kinder bis sechs Jahre lebten, waren es ein Jahr zuvor noch 1966. Die Erweiterung des CJD-Kindergartens in Rauschendorf und eventuell auch der Villa Kunterbunt in Ittenbach um jeweils eine zusätzliche halbe Gruppe könnte für Entlastung sorgen.

In einer Vorlage für den am Donnerstag, 25. Februar, tagenden Jugendhilfeausschuss (17 Uhr, Rathaus Oberpleis) stellt die Verwaltung die Planung für das Kindergartenjahr 2016/2017 vor. Dabei ist die Situation in den einzelnen Sozialräumen sehr unterschiedlich.

Im Sozialraum 5 (Thomasberg, Heisterbacherrott) gibt es einen Überhang von 19 Plätzen für über Dreijährige und zehn Plätzen für Kinder unter drei Jahren. Hier könnte laut der Verwaltung eine halbe Gruppe geschlossen werden. Dafür gibt es verstärkt Anmeldungen aus dem Neubaugebiet „Am Limperichsberg“.

Entspannt ist die Situation auch im Sozialraum 7 (Eudenbach, Quirrenbach). Das hat auch damit zu tun, dass hier wie im Sozialraum 5 keine Flüchtlingskinder untergebracht sind.

Im Sozialraum 8 (Oberpleis, Uthweiler, Sandscheid) gibt es einen Überhang von 19 Plätzen bei den Kindern über drei Jahren. Die Unterdeckung von acht Plätzen bei den U 3-Kindern kann allerdings durch Tagespflegeplätze ausgeglichen werden. Für die Flüchtlingskinder aus der Paul-Moor-Schule gibt es ausreichend Plätze.

Anders sieht es in den übrigen Stadtteilen aus. In den Sozialräumen 1 bis 3 (Altstadt, Ober- und Niederdollendorf) können fehlende Plätze für Kinder über drei Jahren in Oberdollendorf durch Überhangplätze in Niederdollendorf ausgeglichen werden. Auch in der Altstadt gibt es seit Jahren einen errechneten Fehlbedarf. Dennoch sind bisher oftmals Plätze unbesetzt, so dass die Verwaltung davon ausgeht, dass ein Teil der Kinder andere Einrichtungen, zum Beispiel in Bonn, besucht. Bei den U 3-Kindern stehen 90 Anmeldungen 75 Plätzen gegenüber. Auch haben mindestens zwölf Flüchtlingskinder bis zu sechs Jahren noch keinen Platz. Tendenz: steigend. Für Entlastung kann der Umbau der katholischen Kita St. Remigius sorgen. Hier können jedoch erst ab dem Kindergartenjahr 2017/2018 weitere zwölf Kinder aufgenommen werden.

Im Sozialraum 4 (Stieldorf, Vinxel, Rauschendorf) sind ausreichend Plätze für über Dreijährige vorhanden. Hingegen fehlen 14 Plätze für unter Dreijährige, die durch Tagespflegeplätze ersetzt werden sollen. Zudem wird der CJD-Kindergarten Rauschendorf um eine halbe Gruppe aufgestockt. Für mindestens 13 Kinder aus dem Übergangsheim für Asylbewerber besteht laut Verwaltung ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz.

Im Sozialraum 6 (Ittenbach) fehlen mindestens sechs Plätze für Kinder über drei Jahren und sieben Plätze für unter Dreijährige. Die Betreuungssituation wird laut Verwaltung durch vermehrte Anfragen aus dem Neubaugebiet „Am Taubenbergweg“ erschwert. Eine Entscheidung darüber, ob die Elterninitiative Villa Kunterbunt eine zusätzliche halbe Gruppe einrichtet, ist noch nicht gefallen. Hierzu wären bauliche Veränderungen erforderlich, über die der Verein noch beschließen muss.

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