Wettstreit am Gymnasium am Oelberg Poetry-Slam in Oberpleis mit 13 Talenten

OBERPLEIS · Zum zweiten Mal traten beim Poetry-Slam am Gymnasium am Oelberg in Oberpleis junge Talente auf die Bühne. Insgesamt 13 Jungen und Mädchen stellten ihre Texte vor, am Ende entschied die Schülerin Sima Belli den Wettstreit für sich.

 Gestrenge Richter: Auf Zetteln stehen die Punkte.

Gestrenge Richter: Auf Zetteln stehen die Punkte.

Foto: Frank Homann

Abgedunkelte Aula, im Zuschauerraum wurden sieben Tafeln hochgehalten. „Ich sehe eine acht, eine neun …“, sagte Jakob Außem. Und Justus Suckfüll notierte die Punktzahl auf der großen Wertungstafel. „50 Punkte für Sima!“, rief der Moderator. Das war der Sieg beim zweiten Poetry-Slam am Oelberg-Gymnasium.

13 Schüler hatten sich diesmal ins Rampenlicht gewagt und ihre Texte vorgetragen, gefielen mit Inhalt, mit Sprachspiel, Ausdruck und mit Gestik. Und Lehrerin Claudia Kollbach, die nach der Premiere 2017 auch in diesem Schuljahr einen Poetry-Slam-Workshop organisierte, sah durchaus auch schriftstellerische Talente unter den Teilnehmern. Vor allem imponierte ihr, dass selbst sonst zurückhaltende Schüler den Mut aufbrachten, sich auf die Bühne zu stellen.

Jedem Kandidaten konnte die Jury, die aus vier Schülern und drei Lehrern bestand, die mitten im Publikum saßen und sich mit ihren Nachbarn austauschten, Wertungen zwischen fünf und zehn Punkten erteilen. Die höchste und niedrigste Punktzahl wurde gestrichen. Aber zunächst: Jeder wurde mit einem kräftigen „Zehn-Punkte-Beifall“ auf die Bühne begleitet.

Dazu feuerten die bestens aufgelegten Moderatoren die Zuschauer an – Jakob Außem und Justus Suckfüll haben das ja selbst schon erlebt. Sie belegten im vergangenen Jahr die beiden ersten Plätze. Und Jakob, der schon länger bei Poetry-Slam-Wettbewerben auftritt, begeisterte überhaupt erst seine Lehrerin dafür, dieses Genre in der Schule anzubieten.

Auch diesmal konnte der erfolgreiche Slammer Quichotte aus Köln im Herbst für einen Auftritt engagiert werden. Danach gab es einen Workshop mit ihm. Und mit den Lehrerinnen Claudia Kollbach und Jacqueline-Elise Model sowie Jakob Außem fand eine weitere Slammer-Werkstatt statt. Bevor die 13 Schüler auf die Bühne traten, wurde am Morgen noch einmal an den Texten und der Vortragsweise gefeilt.

Der Schüleralltag war oft Thema, ein Hausmeister, der Gitarre spielte, aber sein kleines Publikum dem großen Ruhm vorzog, ein Flüchtlingsdrama wurde dargelegt, bei dem die Schülerin Tränen durch ein Klopfen aufs Mikrofon fließen ließ.

Siegerin Sima Belli hatte bereits 2017 mitgemacht. „Damals hatte ich einen ernsten Text, diesmal habe ich ihn witzig gehalten“, meinte die Schülerin der Q 1. Sie hatte den Kampf mit dem inneren Schweinehund zum Thema. „Der Morgen grüßt mit buntem Fiepen und der Dunkelheit. Ein Glück, dass ich diejenige bin, die heut einfach liegenbleibt …“ Sima möchte später Geschriebenes umsetzen – als Theaterbühnen- und Kostümbildnerin.

Mobilisiert waren auch die „Fan-Blöcke“. Besonders Cam Bayer hatte einen großen Unterstützerkreis dabei, der jubelte, klatschte und pfiff. Er wurde mit 45 Punkten Zweiter vor Lui Boßdorf mit 44 Punkten. Für die drei Erstplatzierten gab es Büchergutscheine, die vom Förderverein des Gymnasiums gespendet wurden; der sponserte auch den kompletten Workshop.

Jakob Außem wird im Mai an den NRW-Meisterschaften teilnehmen und auf alle Fälle weiterschreiben. Er macht nach dem Abitur eine Buchhändlerlehre und Justus Suckfüll will Regie studieren – auch eine Folge von Poetry-Slam am Oelberg-Gymnasium.

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