Altstadt in Königswinter Polizei ermittelt nach drei Bränden in zehn Tagen

KÖNIGSWINTER · Treibt in der Königswinterer Altstadt ein Feuerteufel sein Unwesen? Drei Fälle von Brandstiftung oder versuchter Brandstiftung innerhalb von zehn Tagen legen den Verdacht nahe.

In der Nacht von Samstag, 2. Mai, auf Sonntag, 3. Mai, wurde nach Angaben der Bonner Polizei versucht, im zurzeit leer stehenden Adam-Stegerwald-Haus an der Hauptstraße ein Feuer zu legen. Am Montag, 4. Mai, in der Mittagszeit gab es einen weiteren Versuch in der katholischen Pfarrkirche Sankt Remigius.

Bereits am Samstag, 25. April, hatte die Feuerwehr, wie berichtet, zu einem Brand in einem Nebengebäude des Bahnhofs ausrücken müssen. Dort brannte ein Papierstapel. 40 Feuerwehrleute waren rund eine Stunde lang mit Lösch- und Aufräumarbeiten beschäftigt. Der Zugverkehr wurde für eine halbe Stunde lahmgelegt.

"Mögliche Zusammenhänge zwischen den genannten Taten werden genau untersucht", teilte eine Polizeisprecherin am Dienstag auf Nachfrage mit.

Das Kriminalkommissariat 11 habe die Ermittlungen übernommen. Im Adam-Stegerwald-Haus hatten die noch unbekannten Täter versucht, ein Feuer zu legen. Das war nach Angaben der Polizei jedoch missglückt.

Ein Schaden an der seit Ende 2013 leer stehenden ehemaligen Tagungsstätte, in der in den kommenden eineinhalb Jahren die Seniorenresidenz "Kaiser Palais" entstehen soll, sei nicht entstanden.

Den Brand in Sankt Remigius entdeckte am Montag gegen 11.30 Uhr der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Ulrich Fuchs.

Der oder die Täter hatten - offensichtlich kurz zuvor - die Tür zur Sakristei aufgebrochen. Dort hatten sie Kerzen und Teelichter zu einem Haufen aufgeschichtet und in Brand gesetzt.

Dadurch, dass Fuchs das Feuer frühzeitig bemerkte, konnte er es problemlos löschen. Nach Angaben der Polizei entstand kein Sachschaden.

Wegen wiederholtem Vandalismus im vergangenen Jahr hatte der Kirchenvorstand von Sankt Remigius die Pfarrkirche im Herbst außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen.

Vor Ostern hatte man dann den Beschluss gefasst, den Gläubigen wieder einen ständigen Zugang zum Gotteshaus zu ermöglichen.

"Wir wollen in dem Touristenort Königswinter die Kirche gerne auch als Ort der Besinnung offen halten", sagte Ulrich Fuchs am Dienstag.

Unabhängig von dem jüngsten Vorfall habe man sich für den Einbau einer Einbruch- und Rauchmeldeanlage entschlossen. Diese soll sehr bald installiert werden. Bis dies der Fall ist, bleibt die Kirche jedoch erst einmal wieder geschlossen.

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