Kriminalität rund um die Autobahn A3 Polizei sieht keinen Zusammenhang

Kreis Neuwied/Rhein-Sieg-Kreis · Im Kreis Neuwied hat es 2014 laut der Polizei 380 Einbrüche gegeben, im vergangenen Jahr waren es deutlich mehr, nämlich 430. Davon allein 210 im Beritt der Polizeiinspektion Straßenhaus, erklärt Dienststellenleiter Werner Zorn.

 Einbrecher stiegen auch in das Haus von Martina Eulenbach (hinten) ein.

Einbrecher stiegen auch in das Haus von Martina Eulenbach (hinten) ein.

Foto: Axel Vogel

Zum Vergleich: 2014 waren es noch 40 Einbrüche weniger, nämlich 170. Im Jahr 2012 lag die Zahl der Einbrüche noch bei 140 und ist seitdem kontinuierlich gestiegen.

Was die Kriminalität rund um die Autobahn 3 in ihrem Zuständigkeitsbereich zwischen den Anschlussstellen Bad Honnef/Linz und Siebengebirge angeht, sagt die Bonner Polizeisprecherin Ruth Braun: „Wir gehen zwar davon aus, dass überörtliche Täter ebenfalls diese Anschlussstellen benutzen.“ Gleichwohl könne man entlang der A 3 nicht von signifikanten Zonen sprechen, „bei denen in Ortschaften häufiger eingebrochen worden ist“. Insgesamt, so Braun, seien ja auch die Einbrüche laut der Bonner Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) in Königswinter und Bad Honnef rückläufig.

So waren in Königswinter 2014 165 Fälle aktenkundig geworden, 2015 waren es 162 ( minus 1,8 Prozent). In Bad Honnef ging die Zahl der Einbrüche von 110 auf 105 Fälle zurück (minus 4,5 Prozent). Das passt ins Bild: Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei sanken die Einbruchszahlen von 2232 (2014) auf 2109 (2015) und damit um 5,5 Prozent. Im Zuständigkeitsbereich der Kreispolizei Siegburg (KPB) entlang der A 3 zwischen Hennef und Lohmar vermag Sprecher Burkhard Rick ebenfalls keine Einbruchsschwerpunkte zu erkennen: „Da ist kein Zusammenhang auszumachen.“

Eher schon entlang von Bahnverbindungen und Bundesstraßen, so Rick. Grundsätzlich verweist der Polizeisprecher auf die aktuelle Statistik der Behörde und rückläufige Einbruchszahlen für den gesamten Zuständigkeitsbereich der KPB von 1276 Taten im Jahr 2014 auf 1107 Fälle 2015, was einem Rückgang von 13,24 Prozent entspricht.

Was zudem auffalle, „ist ein Gefälle zwischen Ballungsgebieten und eher ländlichen Regionen. Anders formuliert: Städte wie Siegburg, Troisdorf, Sankt Augustin und Hennef sind laut Rick „deutlich stärker von Einbrüchen betroffen“ als Flächengemeinden wie Windeck. Auffällig ist allerdings in der Statistik: In Lohmar, wo ebenfalls eine Anschlussstelle der A 3 liegt, stieg die Zahl der Einbruchsdelikte im vergangenen Jahr leicht an, von 146 (2014) auf 153 (2015), was einer Zunahme von 4,79 Prozent entspricht.

Doch das Bild bleibt uneinheitlich. In anderen Städten wie Hennef (minus 10,12 Prozent), Sankt Augustin (minus 32,80 Prozent) und Siegburg (minus 11,36 Prozent), die allesamt mit eigenen Anschlussstellen an der A 560 liegen, sanken die Fallzahlen. Dagegen stieg in Troisdorf, das über eine eigene Anschlussstelle zur A 59 verfügt, die Zahl der Einbrüche im vergangenen Jahr um 10,51 Prozent.

Das Phänomen der Planenschlitzer auf der Autobahnraststätte Siegburg an der A 3 ist auch der Siegburger Kreispolizei bekannt, die bei der Kriminalitätsbekämpfung auch für die Raststätte zuständig ist. Allerdings, so Rick, „gibt es erstaunlich wenige Fälle“.

So hat die Siegburger Polizei im vergangenen Jahr nur zwei derartige Delikte registriert, dafür aber bereits sieben Fälle seit Januar, darunter war laut Rick auch eine „Ladung mit Computertechnik und eine mit Kaffeeautomaten“. Trotz der Zunahme im laufenden Jahr sagt Rick: „Früher hat es mehr von diesen Fällen gegeben.“

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