"Musizierende Jugend im Rhein-Sieg-Kreis" Preisträgerkonzert: Nachwuchs überzeugt in Oberpleis
OBERPLEIS · Es sind sieben an der Zahl und im Vergleich zu manch schlaksigem Jugendlichen noch richtige Zwerge. Musikalisch gesehen sind Judith und Ruth Fassbender, Paulina Bauß, Charlotte Pieper, Anna Labonte, Hugo von Streit und Charlotte Sonntag aber schon ganz groß - große Klasse sogar.
Beim diesjährigen Wettbewerb "Musizierende Jugend im Rhein-Sieg-Kreis" sicherte sich die "Geigenbande" aus Pech nicht nur den ersten Preis, auch durfte sie beim Preisträgerkonzert am Sonntag in der Aula des Schulzentrums Oberpleis vor vielen hundert Zuhörern eine Kostprobe ihres Könnens geben.
Insgesamt 472 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren waren bei der 34. Auflage des kreisweiten Wettbewerbs der Arbeitsgemeinschaft der Musikschulen angetreten - Solisten, Duos, Rock-, Pop- und Jazzbands, kleine Spielkreise und große Musikklassen.
"Ich glaube, es gibt Familien, die diesen Termin schon seit Jahren wahrnehmen", schmunzelte die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Marlies Müller-Reuter, die bei der Preisverleihung am Sonntag auf so manches bekannte Gesicht traf. Die Wettbewerbe in den einzelnen Sparten waren zuvor in verschiedenen Städten ausgetragen worden: die Duos hatten in Königswinter um die besten Ergebnisse gewetteifert, die großen Spielkreise mit insgesamt 301 Musikern in Rheinbach.
In Sankt Augustin waren die Rock, Pop- und Jazzbands angetreten. Und in Hennef hatten sich die kleinen Spielkreise getroffen. Der Orientierungswettbewerb für den Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" wurde in Siegburg ausgetragen. Unter allen Teilnehmern hatten die Juroren unter Berücksichtigung von Kriterien wie Alter, Intonation, Zusammenspiel, Spielfreude, musikalischer Ausdruck und technische Bewältigung 53 erste, 31 zweite und 19 dritte Preise vergeben.
"Dies zeugt von der hohen Qualität der Musikausbildung in den Musikschulen", so Müller-Reuter. Außerdem hatte die Arbeitsgemeinschaft in diesem Jahr zwei Sonderpreise ausgelobt: Aus Anlass des 50. Todestages von Paul Hindemith gab es für eine besonders gelungene Interpretation der Violinsonate Opus 31 Nr. 250 Euro Preisgeld für die 14-jährige Geigenvirtuosin Chiara Krisam aus Bonn. Der zweite Sonderpreis für eine gute Filmmusikumsetzung ging an das Flötentrio Alina Post, Eva Detsch und Leif Dreeser aus Sankt Augustin.
Das Preisträgerkonzert am Sonntag ließ sich auch Landrat Frithjof Kühn nicht entgehen: "Für mich ist das die schönste Veranstaltung des Jahres. Es ist schon ein richtiges Weihnachtsgeschenk." Als Schirmherr des Wettbewerbs würdigte er nicht nur den Einsatz und die großartigen Leistungen der Teilnehmer, sondern richtete auch einen besonderen Dank an die Musiklehrer und die zehn Musikschulen im Kreis.
Finanziert wird der Wettbewerb, dessen Ziel eine breite Förderung der musizierenden Jugend im Kreis ist, seit Beginn an von der Kreissparkasse. Regionaldirektor Peter Altenrath zeigte sich beim Konzert am Sonntag begeistert vom Können der jungen Musiker: "Musik ist etwas ganz Besonderes. Und ihr seid etwas ganz Besonderes."
Preisträger aus Königswinter und Bad Honnef
In der Sparte "Kleine Spielkreise" erzielte das Klarinettenquartett Königswinter (Justus Höfer, Anna Hartmann, Clara Wigger, Monan Jülich) einen ersten Preis, ein dritter Preis ging an die Band "Deep BRASS Impact". Unter den Musikklassen konnte sich die Musikklasse 6e des Gymnasiums am Oelberg über einen ersten Preis freuen.
Bei den Duos erzielten Daya Dobberschütz und Helene Jander sowie Philipp Hallschmid und Pascal Bolz aus Königswinter erste Plätze. Zweite Preise gingen an die Königswinterer Robin Kunkel und Marc Bankstahl sowie Hannah Aye und Lotta Mauel, außerdem an das "Saxophon Duett" Jean Maximilian Dörre aus Bad Honnef und Franziska Mäckel aus Königswinter.
Die Band "Die Markenwahren" belegte Platz 1 unter den Rock-, Pop und Jazzmusikgruppen. Bei den Orientierungswettbewerben gingen erste Preise an Anna Lisha Jung und Oleksandr Prepadya (beide Klavier) sowie an Carina Brenner (Querflöte). Ida Hermes (Gitarre) und Franziska Strack (Streicher) freuten sich über einen dritten Preis.
