Naturprojekt in Königswinter Bürgergarten in Oberpleis sucht noch Helfer

Königswinter · Aus dem ehemaligen Propsteigarten im Königswinterer Stadtteil Oberpleis wird ein „Garten für alle“. Doch noch ist längst nicht alles fertig. Die Organisatoren des Projekts brauchen dringend ehrenamtliche Hilfe.

 Beim Bürgergarten in Oberpleis ist Mithilfe erwünscht.

Beim Bürgergarten in Oberpleis ist Mithilfe erwünscht.

Foto: Frank Homann

Der Oberpleiser Bürgergarten nimmt allmählich Gestalt an: Wo einst Wildnis war, sind jetzt schon die ersten Wege zu erkennen und Beete eingefasst. Auch der zentrale Platz, der unter einem alten Walnussbaum entstehen soll, ist bereits abgesteckt. Seitdem kürzlich auf dem Areal hinter der katholischen Pfarrkirche die Bagger einer Fachfirma angerückt sind, geht es hier mit großen Schritten voran. Die Oberpleiser konnten sich auch schon selbst ein Bild davon machen, wie aus dem ehemaligen Propsteigarten ein „Garten für alle“ wird. Barbara Bouillon und Xenia Scherz von der Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises, die das Projekt gemeinsam mit der katholischen Pfarrgemeinde und den Oberpleiser Pfadfindern umsetzen, erläuterten bei einer Führung, was auf dem 3500 Quadratmeter großen Gelände entsteht: ein inklusiver, also barrierefreier Garten, der allen Bürgern offensteht und an dem auch alle Hand anlegen dürfen – vom Pflanzen übers Pflegen bis hin zum Ernten. Gefördert wird das Projekt hauptsächlich durch den Landschaftsverband Rheinland, der den Bürgergarten mit 140.000 Euro bezuschusst.

Mithilfe ist aber nicht erst erwünscht, wenn der Garten fertig ist, auch jetzt gibt es bereits alle Hände voll zu tun. „Wir brauchen ganz dringend ehrenamtliche Hilfe“, betont Scherz. Von der Gartenbaufirma wird nur das „Minimalste“ erledigt, vieles andere soll und muss in Eigenleistung entstehen. Als Projektpartner helfen bereits die Pfadfinder tatkräftig mit. Doch tatsächlich steht und fällt das gesamte Projekt mit Bürgern, die sich hier engagieren. „Ist der Garten erst fertig, werden wir als Biostation nur noch beratend tätig sein. Wenn sich dann keiner darum kümmert, wird es nach fünf Jahren wieder aussehen wie vorher“, so Scherz. Mitmachen kann jeder, egal ob alt oder jung, ob regelmäßig oder nur sporadisch, ganz gleich, ob bei Pflanz- oder Pflegearbeiten, beim Errichten von Zäunen, beim Anstrich des Gartenhäuschens oder beim Bauen von Hochbeeten oder einer Kompostanlage. „Vielleicht kann uns ja auch jemand ein Insektenhotel bauen“, so Bouillon.

„Es ist uns ganz wichtig, dass es wirklich ein inklusiver Garten wird“

Acht Helfer gibt es bereits, die derzeit unter anderem damit beschäftigt sind, regelmäßig die Töpfe mit Pflanzen zu gießen, die im vergangenen Sommer von Bürgern gespendet wurden und die demnächst eingepflanzt werden sollen. Zunächst sind die Gartenbauprofis allerdings damit beschäftigt, den Obstgartenbereich anzulegen. Spaliergehölze und niedrige Buschbäume sollen dafür sorgen, dass hier einmal von Hand geerntet werden kann. „Als nächstes wird dann der Bauerngarten mit den Gemüsebeeten an der Reihe sein“, berichtet Bouillon. Auch Hochbeete, Sitzgelegenheiten und sogar eine kleine Kulturbühne sollen noch entstehen.

Für viel Kopfzerbrechen hatte das Gefälle auf dem Gelände gesorgt, das sich nach der Vermessung steiler erwies, als zunächst angenommen. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, musste die Zuwegung neu geplant werden. Nun wird es am Eingang eine Art Rampe geben. „Es ist uns ganz wichtig, dass es wirklich ein inklusiver Garten wird“, betont Scherz. Ihr schwebt vor, auch Schulen und Kindergärten für die Mitarbeit zu gewinnen. Ältere Menschen wiederum könnten ihr Know-how zur Verfügung stellen. „Es wäre toll, wenn wir alle Oberpleiser irgendwie integrieren könnten.“

Gartenfreunde, die ehrenamtlich mithelfen möchten, können sich bei Xenia Scherz unter Telefon 01 78 / 5 31 88 28 melden oder eine E-Mail an ehrenamt@biostation-rhein-sieg.de schicken.

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