Fall Sigrid Paulus Prozess beginnt am 6. März

KÖNIGSWINTER · Am Donnerstag, 6. März, beginnt der Prozess gegen den früheren Ehemann von Sigrid Paulus. Der 52-jährige Angeklagte muss sich vor der Schwurgerichtskammer des Bonner Landgerichts wegen Totschlags verantworten.

Ihm wird zur Last gelegt, seine damalige Ehefrau am 14. Februar 2008 in dem gemeinsam bewohnten Haus in Königswinter-Ittenbach im Streit erwürgt zu haben. Die Leiche von Sigrid Paulus wurde erst am 30. Oktober 2013 von der Kriminalpolizei im Keller des Hauses gefunden. Der Angeklagte soll seine damals 40-jährige Ehefrau dort im Sockel eines Weinregals einbetoniert haben.

Für Totschlag sieht das Gesetz Freiheitsstrafen nicht unter fünf Jahren vor. In besonders schweren Fällen kann auch eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt werden.

[kein Linktext vorhanden]Nach der Tat hatte der Angeklagte jahrelang eine von ihm erfundene Lügengeschichte aufrechterhalten, nach der seine Ehefrau ihn und ihre beiden gemeinsamen Kinder freiwillig verlassen habe. Die inzwischen erwachsene Tochter hatte die Suche nach ihrer Mutter jedoch nicht aufgegeben. Im Dezember 2012 hatte sie eine Vermisstenanzeige erstattet. Kurz vor dem Auffinden der Leiche war der Fall auch Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY".

Eine Chronik der Ereignisse

  • 14. Februar 2008: Der heute 52-Jährige erwürgt seine Ehefrau Sigrid Paulus nach einem Streit im Badezimmer ihres Reihenhauses in Ittenbach. Die Leiche betoniert er an den darauffolgenden Tagen im Keller ein. Den Kindern erzählt er, die Mutter sei mit Hab und Gut ausgezogen und habe die Familie verlassen.
  • Dezember 2012: Anscheinend auf Drängen der inzwischen erwachsenen Tochter wird eine Vermisstenanzeige erstattet. Die Polizeiermittler sehen Anhaltspunkte für ein Tötungsdelikt, da Sigrid Paulus sich überhaupt nicht mehr gemeldet hat. Erstmals berichten auch die Medien über den Fall.
  • Januar 2013: In einem Fernseh- Interview mimt der Aushilfskellner den Ahnungslosen.
  • 16. Oktober 2013: Gleiches gilt bei seinem Auftritt in der Sendung "Aktenzeichen XY", wo der Fall der vermissten Sigrid Paulus vorgestellt wird.
  • 30. Oktober 2013: Bei einer Hausdurchsuchung zeigt der Angeklagte den Polizeiermittlern die Stelle im Keller des Wohnhauses, an der er die Leiche seiner Frau einbetoniert hat. Er wird vorläufig festgenommen.
  • 31. Oktober 2013: Das Bonner Amtsgericht erlässt einen Haftbefehl wegen Totschlags. Seitdem sitzt der 52-Jährige in Untersuchungshaft.
  • 14. November 2013: Auf dem Friedhof in Königswinter-Ittenbach wird Sigrid Paulus unter großer Anteilnahme der Bevökerung beigesetzt.
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort