Knoten für Guinness-Buch Rekordverdächtige Mengen an Plastikmüll

KÖNIGSWINTER · Eine intakte Umwelt ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr, da die Gesundheit der Natur vor allem durch den Menschen selbst zunehmend bedroht wird. Um auf diese Tatsache hinzuweisen, beteiligte sich das Sea Life Königswinter am Mittwochvormittag mit einer ganz besonderen Aktion am Programm des Weltumwelttages.

 Viele Plastiktüten an einer Kette: Ein Teil des Weltrekordversuchs ist geschafft.

Viele Plastiktüten an einer Kette: Ein Teil des Weltrekordversuchs ist geschafft.

Foto: Frank Homann

Gemeinsam mit den Kindern der Kindertagesstätte Sankt Margareta aus Stieldorf wurden die Vorbereitungen für einen außergewöhnlichen Weltrekordversuch getroffen.

Das erklärte Ziel des Rekordversuchs, einer Zusammenarbeit aller acht deutschen Sea-Life-Aquarien, ist die längste Plastiktütenkette der Welt. Bereits seit Wochen sammelte das Königswinterer Aquarium mit Unterstützung von Besuchern und Schülern ausrangierte Kunststoffbeutel. Die Stieldorfer Kinder erwiesen sich dabei als besonders engagiert und trugen rund 200 Tüten zusammen.

So kamen im Laufe der vergangenen vierzehn Tage rund 550 Tüten zusammen, die am Mittwoch schließlich zu einer rund 110 Meter langen Kette zusammengeknotet wurden. Das Firmenmaskottchen "Sharky" begleitete die begeisterten Kleinen beim Knüpfen der bunten Kunststoffkette, die schließlich in voller Länge vor dem Aquarium präsentiert wurde.

"Das Schöne an diesem Rekordversuch ist, dass wir den Umweltschutz für die Kinder greifbar machen können", so Annabel Brückmann, Marketingbeauftragte des Sea Life Centers. "Sie haben Spaß und können dabei selbst für die Umwelt aktiv werden." Ziel der erstmals veranstalteten Aktion war es, auf die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll aufmerksam zu machen.

So verwechselten Meeresschildkröten den Unrat oft mit Quallen, ihrem bevorzugten Nahrungsmittel, was einen qualvollen Tod nach sich führe, erläuterte Brückmann. Alleine in Deutschland würden rund 167 Kunststofftüten pro Sekunde verbraucht. Man erhoffe sich von der Aktion einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Entsorgung von Kunststoffresten.

Die an jedem der insgesamt acht deutschen Sea-Life-Standorte entstandenen Teilketten sollen am Montag, 17. Juni, in Timmendorf an der Ostsee mit Hilfe von rund 150 Schülern zu einer anderthalb Kilometer langen Reihe verknotet werden. Mit einem Gesamtumfang von 5000 Tüten wäre so der Eintrag in das Guinness-Buch der Weltrekorde sicher.

Doch obwohl der Rekord zum Greifen nahe ist - die Arbeit ist noch nicht getan: Aus 550 Tüten besteht die Königswinterer Kette bislang, 625 sind das Ziel. Das Aquarium appelliert daher noch einmal an alle, ihre Kunststofftüten und Plastiktaschen vor Ort abzugeben. Noch bis Sonntag, 9. Juni, ist dies möglich. Für jede Tüte, die dem Sea Life überreicht wird, spendet die Familienattraktion zehn Cent für die Schildkrötenauffangstation auf der griechischen Insel Zakynthos.

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