Königswinter Rheinbalkon wird vorerst nicht gebaut

KÖNIGSWINTER · Zumindest vorerst wird es wohl in Königswinter keinen Rheinbalkon geben. Der Planungs- und Umweltausschuss sprach sich am Mittwochabend einstimmig gegen das Projekt aus. "Das Projekt wird derzeit nicht weiterfolgt", beschlossen die Politiker - nicht zuletzt aus Kostengründen.

Das im Zuge des Wettbewerbsergebnisses zu den Tourismusachsen Altstadt erarbeitete Gestaltungsprinzip der Drachenfelsstraße sollte über die Rheinallee hinweg fortgesetzt werden und in einem Balkon zum Rhein als Auftakt der Tourismusachse münden. Vorgesehen war die Anlage einer "auskragenden Plattform" mit einer Breite von etwa zehn Metern und einer Tiefe von etwa sieben Metern.

Damit verbunden wäre eine Verlagerung des Verkaufskiosks der Köln-Düsseldorfer (KD) Rheinschifffahrt. Ein weiteres Problem, denn die Verlagerung und den Bau einer neuen Tragplattform müsste die Stadt bezahlen. Den Balkon an anderer Stelle zu bauen, war aus Sicht des Ausschusses auch keine Alternative, da so die Sichtachse nicht gewährleistet sei und die Idee an sich entwertet werde, wie Joachim Hirzel (SPD).

Aber es waren vor allem die Kosten, die alle Fraktionen abschreckten. Denn trotz einer Förderung von 70 Prozent müsste die Stadt bis zu 150.000 Euro ausgeben - ohne den Kioskunterbau. "Wir wollen den Balkon aus Kostengründen nicht", so Jochen Kröger (CDU), und auch Andreas Leif (Grüne) und Jörg Pauly (Freie und Linke) betonten: "Das können wir nicht leisten."

Aus Sicht der Liberalen handelt es sich "um einen unverhältnismäßigen Aufwand", so groß sei der Effekt durch den Balkon nicht. Zudem verschärfe man die schon jetzt schwierige Verkehrssituation mit Fußgängern, Radfahrern, Autofahrern und der Bahn. Jürgen Klute von den Köwis fasste es so zusammen: "Wir sollten das Projekt einstellen. Es ist zu wenig attraktiv und zu teuer."

Die Verwaltung wird nun die KD informieren und deren weitere Pläne erfragen.

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