Wegenetz wird ausgedünnt Rote Dreiecke für die Wanderer

Königswinter · Ohne den neuen Wegeplan für das Siebengebirge, der bereits am 1. März 2013 in Kraft trat, und die geänderte Naturschutzverordnung hätte es die Beschilderung mit beschrifteten Steinscheiben wohl nicht gegeben.

Zusätzlich werden dieser Tage alle für die Öffentlichkeit zugelassenen Wege durch farbige Dreiecke an Bäumen oder auch an Schildern gekennzeichnet. Rot markierte Wege sind Wanderwege, gelb markierte dürfen von Radfahrern genutzt werden. Für Reiter gelten die blauen Plaketten, die die Straßenverkehrsordnung vorschreibt. Auch werden die etwa 60 Wandertafeln nach den Wegeplan-Vorgaben erneuert.

"Das bisherige Wegenetz wird um rund zehn Prozent ausgedünnt", sagte Christoph Rüter vom Rhein-Sieg-Kreis am Donnerstag. Dort, wo in der Vergangenheit innerhalb von zwei Kilometern fünf parallele Wege verlaufen wären, könnten schon mal zwei wegfallen. "Die Wegedichte im Siebengebirge entspricht der in einem städtischen Park", so Rüter.

Ziel des Wegekonzepts sei es jedoch, Ruheräume für die Tiere zu schaffen, die durch die Bevölkerung des Naturparks zum Teil untypische Verhaltensweisen an den Tag legen. "Das Rehwild weicht im Siebengebirge inzwischen in die Nacht aus", berichtete Rüter. Keinen Weg gibt es nach dem neuen Konzept mehr auf und über den Lohrberg. "Das ist sicher das schmerzhafteste Beispiel", so Rüter. Aber die Bezirksregierung habe zwischen den Interessen des Naturschutzes und der Naherholung eine Abwägung treffen müssen. Ein anderer Fall: Auf der Dollendorfer Hardt werden zwei Reitwege verlegt. Der VVS-Vorsitzende Hans Peter Lindlar verspricht den Besuchern des Siebengebirges einen fließenden Übergang bei den wegfallenden Wegen. "Sie werden einfach nicht mehr gepflegt."

Forstwirtschaftswege, über die schwere Maschinen fahren, seien dabei naturgemäß schneller nicht mehr begehbar als andere. Lindlar kündigte an, dass sein Verein auch die Schutzhütten auf den Prüfstand stellen würde: "Immer wenn Erneuerungsbedarf besteht, werden wir das überdenken."

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