Oberdollendorfer Gotteshaus Sanierung der Kirche geht voran

OBERDOLLENDORF · Mehr Luft für die Orgelpfeifen: Noch ist die Orgel der Pfarrkirche Sankt Laurentius in Oberdollendorf eingelagert. Aber Orgelbaumeister Stephan Mayer nahm schon mal Maß, als sich jetzt Vertreter mehrerer Gewerke mit Karl-Josef Thiebes, Kirchenvorstands- und Bauausschuss-Mitglied der Pfarrgemeinde Oberdollendorf, in dem Gotteshaus trafen, um die nächsten Schritte der Sanierung zu besprechen.

 Mit Schutzmasken ausgerüstet hatten Mitarbeiter einer Spezialfirma im vergangenen Jahr die Oberdollendorfer Kirche desinfiziert.

Mit Schutzmasken ausgerüstet hatten Mitarbeiter einer Spezialfirma im vergangenen Jahr die Oberdollendorfer Kirche desinfiziert.

Foto: Frank Homann/Archiv

Seit Oktober 2013 ist das Gotteshaus wegen Schimmelbefalls geschlossen, seitdem laufen in mehreren Abschnitten die Sanierungsarbeiten.

Für das Instrument, das gleichfalls von Schimmel befallen war, soll künftig in der Kirche ein besseres Klima geschaffen werden. Die Orgelbühne wird deshalb entfernt. Durch den Wegfall dieser Zwischendecke gewinnt der turmartige Bereich, um den das Langhaus vor 65 Jahren erweitert wurde, an Höhe, und die Luft kann besser zirkulieren. Die Orgel wird dann auf einem Podest im Erdgeschoss ihren Platz finden. "Wo die Orgel vor diesen Baumaßnahmen 1949 stand, wissen wir nicht", so Thiebes. "Die Orgel ist in einem guten Zustand. Sie wird gereinigt. Das ist eine ganz normale Sache, die alle 20 bis 30 Jahre vorgenommen werden muss. Verschlissene Teile werden wir instand setzen", so Stephan Mayer von der Hugo Mayer Orgelbau GmbH in Heusweiler.

Das Instrument, das im Jahr 1901 angeschafft und 1975 umgebaut worden war, wird nach Beendigung der Bauarbeiten in der Kirche neu aufgebaut. Mayer: "Sie wird dann mehr Raum zum Klingen haben, da die Akustik sich durch die bauliche Maßnahme verändert." Und Thiebes ergänzt: "Die Empore soll noch in diesem Jahr abgetragen werden."

Zuvor jedoch werden die Kirchenbänke ausgelagert. 2016 soll dann der Innenputz der bereits vom Schimmel befreiten Wände entfernt werden. Bis unter die Decke wird die Kirche dann neu verputzt. Interessant: Das schöne Rundfenster am westlichen Turmanbau, das bisher von der Orgel verdeckt wurde, liegt dann wieder frei und wird vom Kirchenraum aus zu sehen sein. Nicht die einzige Überraschung. "Der Raum soll kompakter werden, damit die Gemeinde zusammenrückt", erklärte Karl-Josef Thiebes. Die Pläne für den Innenbereich, die von der Kunstkommission des Erzbistums bereits befürwortet wurden, werden der Gemeinde demnächst vorgestellt.

Noch in diesem Jahr wird auch die Treppenanlage neu gebaut. Zudem muss die defekte Entwässerung des Grundstücks erneuert werden. Im Spätsommer werden die Handwerker den Turm einrüsten, um das Dach sanieren und die Turmkrönung überarbeiten zu können. Sobald im Außenbereich alle Arbeiten erledigt sind, wird der Innenbereich auf Vordermann gebracht. Wenn dann die Oberdollendorfer wieder ihre Messe hier feiern können, dürfen sie gespannt sein - auf das renovierte Gotteshaus und den neuen Klang der Orgel.

Nach der Vorabendmesse am Samstag, 25. April, in der Pfarrkirche in Römlinghoven werden die Pläne zu der Innen- und Außensanierung der Gemeinde vorgestellt. Beginn des Gottesdienstes ist um 18 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort