Reise ins Reich der Fantasie in Königswinter Drachen und Waldelfen auf Schloss Drachenburg unterwegs

Königswinter · Auf Schloss Drachenburg in Königswinter ist mit der „Reise ins Reich der Fantasie“ eine neue Veranstaltung hinzugekommen. Am Wochenende wurde die Reise in eine andere Welt mit Drachen und Fabelwesen zum ersten Mal gefeiert.

Von Fröschen, Akrobaten oder riesenhaften Gestalten können sich die Gäste auf Schloss Drachenburg verzaubern lassen.

Von Fröschen, Akrobaten oder riesenhaften Gestalten können sich die Gäste auf Schloss Drachenburg verzaubern lassen.

Foto: Benjamin Westhoff

Immer wieder gelingt es dem Schloss Drachenburg, seine Besucher zu verzaubern - ob bei der Einzigartigen Weihnachtszeit, dem Schlossleuchten oder dem Märchenfest. Nun ist eine weitere fantastische Veranstaltung hinzugekommen - eine Reise ins Reich der Fantasie. Wie in einer anderen Welt konnte man sich am Sonntag beim Spaziergang durch den Schlosspark fühlen: einer Welt voller Farben und Poesie, voller Frohsinn und Musik, vor allem aber voller märchenhafter Geschöpfe.

Von einem Drachen begrüßt

 Von Fröschen, Akrobaten oder riesenhaften Gestalten können sich die Gäste auf Schloss Drachenburg verzaubern lassen.

Von Fröschen, Akrobaten oder riesenhaften Gestalten können sich die Gäste auf Schloss Drachenburg verzaubern lassen.

Foto: Benjamin Westhoff

Bereits am Eingang wurden die Besucher vom goldenen Drachen begrüßt, der zwar gewaltig zischte, aber zum Glück keine Flammen spie. Kein Wunder, schließlich handelte es sich ja auch nicht um einen Feuerdrachen, sondern um den Drachen der Weisheit. Sein Lieblingsspiel sei Rätselraten, verriet der Lindwurm und hatte für seine großen und kleinen Bewunderer auch gleich eine Frage parat: "Wer spricht wohl alle Sprachen, ohne eine einzige gelernt zu haben?" Dabei ließ er seine Stimme mächtig hallen, weshalb die Antwort schnell gefunden war: "Das Echo."

Mit lautem Tirilieren, Piepsen und Flöten machten zwei weitere Gäste aus dem Reich der Fantasie auf sich aufmerksam: ein Pärchen der seltenen Spezies "zwitschernde Vogelbäume" flatterte im Schlosspark. Immer wieder machten die gefiederten oder besser gesagt "belaubten" Gesellen vor den Besuchern Halt, legten possierlich das Köpfchen schief und wackelten mit den langen Schwanzfedern - eine zärtliche Einladung zum Schnäbeln, die von so manchem Auserwählten sogar angenommen wurde.

Waldelfen und Blütenlichter

Von Fröschen, Akrobaten oder riesenhaften Gestalten können sich die Gäste auf Schloss Drachenburg verzaubern lassen.

Von Fröschen, Akrobaten oder riesenhaften Gestalten können sich die Gäste auf Schloss Drachenburg verzaubern lassen.

Foto: Benjamin Westhoff

Natürlich gibt es in einem Märchenschloss wie Schloss Drachenburg auch einen zauberhaften Brunnen, der sich auf der Venusterrasse befindet. Hier ließ sich am Sonntag sogar ein Märchenfrosch blicken. Die Frage, ob sich unter der grün-schimmernden Haut wohl ein verwunschener Prinz befindet, wurde zwar nicht beantwortet, dafür gelang es dem Frosch aber, die Zuschauer mit wunderschön glitzernden Seifenblasen zu verzaubern. Auch neugierige und verspielte Waldelfen und tanzende Blütenlichter machten den Spaziergang zu einem einmaligen Erlebnis. Dazu strahlte die Sonne nicht nur vom blauen Himmel, sie war sogar im Schlosspark "aufgegangen" und blieb auch dort. Den ganzen Nachmittag über konnte man sich von der glitzernden und funkelnden Sonnenfrau mit ihrem gewaltigen, sich drehenden Strahlenkranz symbolisch küssen und umarmen lassen. Aber nicht nur die fantastischen Walking Acts auf Stelzen, die von Markus Eisolt von "Panteo" erschaffen wurden, ließen Fantasie an diesem Tag lebendig werden. Auch Akrobaten, Tänzer, Clowns und Musiker luden zum Betrachten und Staunen ein: ob es nun Katrin Albert war, die bei ihrer atemberaubenden Darbietung am Vertikalseil mit einem mächtigen Ahornbaum fast zu verschmelzen schien, oder Claudia Schürer, die in ihrem lauschigen Vorlesezimmer unter freiem Himmel Gedichte vortrug. Und das nicht etwa für ein großes Publikum, sondern ganz individuell für jeden einzelnen. "Leider haben es sich viele in der Schule abgewöhnt, Gedichte zu lesen und zu mögen", so Schürer. Wer am Sonntag auf dem weißen Holzstuhl vor dem Tischchen, auf dem sich zahlreiche Gedichtbände stapelten, Platz nahm, wurde schnell eines Besseren belehrt: Da man sich selber ein Thema aussuchen durfte, das einen besonders bewegt oder berührt, war die kleine Exkursion in die Welt der Poesie für die meisten ein sehr nahegehendes Erlebnis. Zum Glück hatte Schürer für den Fall der Fälle wohlweislich Taschentücher parat.

Idee schon länger geplant

Die Idee eines Festes der Fantasie war schon eine Weile im Kopf von "Schlossherrn" Joachim Odenthal, Geschäftsführer der Schloss Drachenburg gGmbH, herumgespukt; die Veranstaltungsreihe "Stadt, Land, Fluss" des Landschaftsverbands Rheinland bot nun die ideale Gelegenheit, sie auch in die Tat umzusetzen. "Wir sind sehr gespannt auf die Reaktionen der Besucher", so Alexandra von dem Brinke, die auf der Drachenburg für die Veranstaltungen zuständig ist. Kommt das Fest gut an, so soll es fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders werden.

Die Chancen stehen dabei sicher nicht schlecht: Bereits in den ersten vier Stunden hatten mehr als 2000 Besucher das Drehkreuz passiert. Und sehr zur Freude der Veranstalter blickte man überall in glückliche Gesichter. Aber schließlich soll Glück ja bekanntlich das Zusammentreffen von Wahrheit und Fantasie sein. Das zumindest will Leo Tolstoi einst so erkannt haben.

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