Innogy-Schulstaffellauf Schüler in Königswinter scheitern an Rekordzeit

Oberpleis · Sein deutscher Rekord über 800 Meter steht seit 1983. Um Kinder und Jugendliche zur Leichtathletik zu bringen, fordert Willi Wülbeck sie seit zwölf Jahren heraus, seine Zeit im Staffellauf zu unterbieten. Die Königswinterer haben es am Dienstag versucht.

 Im zwölften Jahr gibt es den Schulstaffellauf, mit dem Willi Wülbeck junge Menschen für den Sport begeistern möchte.

Im zwölften Jahr gibt es den Schulstaffellauf, mit dem Willi Wülbeck junge Menschen für den Sport begeistern möchte.

Foto: Frank Homann

Leichtathletik-Legende Willi Wülbeck hält den deutschen Rekord über 800 Meter – und das schon seit 1983. Nun war der Sportler zum wiederholten Mal mit dem Innogy-Staffellauf auf der Sportanlage Oberpleis zu Gast.

Und wieder einmal nahmen junge Läufer die Herausforderung an, Wülbecks Rekordzeit von 1:43,65 Minuten zu unterbieten. Nicht als Einzelkämpfer, sondern in 45 Staffel-Teams mit jeweils acht jungen Läufern. Geschafft haben sie es nicht: Die Schnellsten liefen zwei Minuten.

37 Teams aus weiterführenden Schulen und acht aus den Grundschulen der Stadt nahmen teil. Bereits am frühen Vormittag trafen die ersten Grundschüler auf der Sportanlage ein. Aufgeregt schauten sie zum Pavillon, in dem ein hochgewachsener, schlanker Sportler noch genüsslich einen heißen Kaffee trank.

Eine Schülerin traute sich zu fragen: „Sind Sie der Weltmeister?“. Lachend bejahte Willi Wülbeck und antwortete auch ausführlich auf die folgende Frage, wie man denn Weltmeister werde: Viel sportliche Bewegung sei wichtig, aber auch Teamgeist.

In den 70er und 80er Jahren zählte Wülbeck zu den weltbesten 800-Meter-Läufern. Sein größter Erfolg war der Sieg bei den erstmals ausgetragenen Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1983 in Helsinki. Bis heute ist Wülbeck sportlich in Aktion.

Wülbeck will die Jugend fördern

Die Förderung der Jugend liegt ihm am Herzen. Im Rahmen eines Jugendprogramms entwickelte der Sportprofi das Konzept für den Innogy-Schulstaffellauf, der im zwölften Jahr besteht. „Ich will besondere Tugenden bei den Jugendlichen fördern wie Ehrgeiz, Ausdauer und vor allem sportlichen Teamgeist“, erklärte Wülbeck. Das sei eine gute Gelegenheit, den Schülern auch abseits von Computern Lebensqualität zu vermitteln.

Die Veranstaltung hat sich im Wortsinne nahezu zum Selbstläufer entwickelt. Im vergangenen Jahr zählten die Akteure von Innogy mehr als 400 gemeldete Staffeln mit mehr als 3200 Teilnehmern aus ganz Nordrhein-Westfalen. Zugelassen sind Schüler bis Klasse sieben. Gewertet wird in den beiden Altersklassen Grundschule und weiterführende Schule.

Zwei Siegerstaffeln aus den Grundschulen und die schnellsten aus den weiterführenden Schulen, die es auf Platz eins und zwei geschafft haben, können dann beim großen Finale teilnehmen. Das findet am 9. Juli in Wesel im Auestadion statt.

Aufwärmtraining mit dem Weltmeister

„Laufen ist eine sehr attraktive und spannende Sache“, begrüßte Willi Wülbeck die Schüler. Jeder sei ein Sieger, der sein Team unterstütze. Doch bevor es nun zur Rekordjagd auf die Laufbahn ging, wurden die Kinder und Jugendlichen mit einem kleinen Sporttraining auf die Läufe vorbereitet. „Aufwärmen ist sehr wichtig“, erklärte der Sportler, der gerne auch weitere Tipps aus seinem enormen Erfahrungsfundus gab.

Zunächst ging es einmal mit dem Weltmeister eine Runde um den Sportplatz. Ganz schön ins Schnaufen kamen die Schüler da am frühen Morgen. Dann rief Wülbeck zum Zirkeltraining auf den Platz, um die Freiluftübungen zu starten. Auch Dehnen stand auf dem Programm. Gut aufgewärmt und auch mental vorbereitet warteten die Schüler auf ihren Einsatz. Spannender hätte der Vormittag kaum sein können.

Auch die Teilnehmer aus den weiterführenden Schulen trafen ein. Alle liefen, was die Beine hergaben. Der Staffelstab wurde in fliegendem Wechsel weitergereicht. Jeder Schüler lief 100 Meter. Und keiner ging leer aus: Alle erhielten am Schluss Urkunden und T-Shirts.

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