Drachenfelsschule in Niederdollendorf Schüler stellten die Ergebnisse ihres Kunstprojektes vor

NIEDERDOLLENDORF · Wilde Gesellen, Teufel mit Hörnern und roten Augen, Wesen, teils Mensch, teils Tier. "Narren, Künstler, Heilige - Lob der Torheit." Gerade endete die Ausstellung mit diesem Motto in der Bundeskunsthalle. In der Drachenfelsschule wurde sie quasi fortgesetzt.

 Fantasievolle Marionetten, gruselige ebenso wie lustige, haben die Schüler der Drachenfelsschule im Kunstunterricht hergestellt

Fantasievolle Marionetten, gruselige ebenso wie lustige, haben die Schüler der Drachenfelsschule im Kunstunterricht hergestellt

Foto: Frank Homann

Mädchen und Jungen aus der sechsten und zehnten Klasse dieser Schule mit Förderschwerpunkt Lernen und Sprache hatten sich mit dem Thema in einem Kunstprojekt befasst. In der Aula präsentierten sie gestern die Ergebnisse. Und als das Licht ausging, wurde es den Besuchern schon ein bisschen mulmig zumute.

Ungefähr so wie den Schülern, die sogar eine Nachtführung in der Bonner Kunsthalle im Schein einer Taschenlampe erlebten und dann doch hin und wieder Gänsehaut bekamen, wenn plötzlich eine unheimlich wirkende Maske oder eine dämonische Gestalt auftauchte.

Mit Kunsthistorikerin Uschi Baetz und Künstlerin Barbara Dörffler von der Bundeskunsthalle bastelten die Schüler dann Marionetten oder schnitzten Masken aus einem Holzklotz. Christian Gänsicke von der Bundeskunsthalle lobte: "Großes Kompliment. Was dabei herausgekommen ist, kann sich sehen lassen."

Die Schüler hatten selbst gestaunt, was sich aus Gipsbinden, Zeitungspapier und etwas Holz machen lässt. Nils gab seiner Figur den Namen "Garok". Er erklärte: "Das ist der Bösewicht aus einem Videospiel." Was sich zunächst als Problem erwies, kehrte Nils geschickt ins Gegenteil um. Nachdem er ein Papierknäuel befeuchtet und mit Gips bestrichen hatte, fiel plötzlich der Mund des Kopfes ein. So bekam der furchteinflößende "Garok" eben riesige Zähne.

Merlin gab seinem Teufel mit Hörnern und roten Augen ein Schwert in die Hand und einen Umhang mit Pelz. "Der lebt auf einem Vulkan", meinte er. Gemeinsam bemalten Schüler ein Betttuch, das Schulleiterin Franziska Müller-Luhnau zur Verfügung stellte, mit Bergen, Burg und dunklem Himmel als Kulisse für all die bösen Gestalten. Indes konnte auch die fröhliche, helle Seite bewundert werden: Ein Bild mit Sonne und frischen Farben diente als Hintergrund für die freundlichen Figuren.

Die älteren Schüler machten sich als Holzbildhauer ans Werk und stellten Figuren und Gesichter her. "Wir mussten aufpassen, dass wir nicht zu viel Material wegnahmen", erklärte Annika. Denn: "Was weg ist, ist weg."

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