Sebastianus-Bruderschaften in Königswinter Schützen feiern ihre neuen Majestäten

KÖNIGSWINTER · Lange gedulden mussten sich die Mitglieder der Sankt Sebastianus Junggesellen- sowie der Männer-Schützenbruderschaft Königswinter, bis am Samstag ihre neuen Könige feststanden.

 Im Fackelzug ging es für die Schützen zum Großen Zapfenstreich am Sebastianuskreuz.

Im Fackelzug ging es für die Schützen zum Großen Zapfenstreich am Sebastianuskreuz.

Foto: Frank Homann

Erst um 16.38 Uhr, nachdem mit dem 363. Schuss der Rumpf des Königsvogels bei den Männern gefallen war, verkündete der erste Offizier Rolf Bott auf dem Marktplatz: „Paul Ried ist unser neuer Schützenkönig.“ Wenig später konnten auch die Junggesellen jubeln: Mit dem 310. Schuss hatte Andreas Wohlgemut um 16.47 Uhr den Zweikampf mit Daniel Bückmann für sich entschieden.

Begonnen hatte das Schützenfest am Abend zuvor mit einem Fackelzug, der vom Marktplatz aus auf den Festplatz zog. Mit dem Großen Zapfenstreich am Sebastianuskreuz wurden die noch amtierenden Könige beider Bruderschaften, Axel Bienentreu bei den Männern und Michael Schlösser bei den Junggesellen, feierlich verabschiedet. Im Anschluss ließen die Königswinterer den ersten Tag des Schützenfestes auf „rheinische Art“ im Festzelt ausklingen.

Mit feierlichem Geläut kündigten dann am Samstagmittag die Glocken von Sankt Remigius den Einzug der Ehrengäste auf dem Festplatz an. Nach der Einsegnung der Schießstände durch Präses Dariusz Glowacki begann für die Junggesellen- und die Männer-Bruderschaft das Schießen auf die Königsvögel. Kurz nach 16 Uhr kündigte Bott an: „Wir treten jetzt in die heiße Phase ein.“ Da hatten die Junggesellen ihren gerupften Vogel schon wild tanzen lassen, und beim Rumpf der Männer-Bruderschaft war eine erhebliche Schieflage zu verzeichnen.

Entsprechend zogen sich bis auf Wohlgemuth und Bückmann bei den Junggesellen sowie bis auf Ried und Klaus Zinke bei den Männern die übrigen Schützen aus dem Wettbewerb zurück. Während der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Eudenbach schon zur „Fiesta Mexicana“ einlud, ließ der Jubel über neue Majestäten aber noch auf sich warten, erwies sich der viel beschworene seidene Faden, an dem die Rümpfe hingen, doch als sehr stabil. Dann aber konnten Brudermeister Walter Fassbender und Junggesellen-Brudermeister Fabian Menden mit Michaela Wohlgemuth und Sabine Ried die neuen Schützenköniginnen abholen und die Majestäten der Bürgerschaft vor Haus Bachem vorstellen.

Krönungsball am Abend

Nach dem traditionellen Fähndelschwenken und der großen Parade auf der Drachenfelsstraße ließ Hauptmann Klaus Zinke dann die beiden Bruderschaften zum großen Festzug in die Aula der Jugenddorf Christophorusschule antreten. In diese luden die Königswinterer Sebastianer am Abend zum Ball samt Krönung der neuen Majestäten. Das Duo „Sound Express“ übernahm die musikalische Unterhaltung der Gäste, unter denen neben dem Ex-Schützenkönig, Bürgermeister Peter Wirtz, auch zahlreiche Vertreter benachbarter Schützenvereine weilten.

Im Mittelpunkt des Abends standen aber natürlich die Majestäten. Begleitet wurden Andreas und Michaela Wohlgemuth von ihren Ehrendamen Helena Zinke und Barbara Häckel sowie von Adjutant Dennis Ried. Wie Paul und Sabine Ried, die als Ehrendamen Ingrid Zinke und Kerstin Wirtz sowie Sohn Fabian als Adjutant an ihrer Seite hatten, feierten sie nach einer langen Gratulationscour eine rauschende Ballnacht mit den Schützenfreunden.

Am Sonntagmittag folgte nach dem Festhochamt in St. Remigius der große Festumzug durch die Straßen Königswinters, an dem auch die befreundeten Bruderschaften teilnehmen. Dabei ließen die Schützen auch eine alte Tradition wieder aufleben: das Fähndelschwenken in der Schützenstraße.

Am Montag gedenken die Schützen der Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen beider Bruderschaften in einem Gottesdienst. Nach der darauf folgenden Kranzniederlegung auf dem alten Friedhof treten die Bruderschaften zum traditionellen Schwenkzug an. Am Abend klingt das Schützenfest aus.

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