Wälder im Siebengebirge leiden unter Trockenheit So sind Feuerwehr, DLRG und Rettungskräfte durch den Rekordhitzetag gekommen

Bad Honnef/Königswinter · Auf mehr als 36 Grad ist das Thermometer am Dienstag im Siebengebirge geklettert, auch der Mittwoch war mit um die 30 Grad sehr warm. Ob das für die Rettungskräfte mit vermehrten Einsätzen verbunden war und wie es dem Wald aktuell geht, hat der GA nachgefragt.

 Die Hitze hat die Region im Griff. Der Rheinpegel, ist wie hier in Erpel, überall derzeit niedrig, Wälder und Wiesen sind ausgetrocknet. Rettungskräfte rechnen jederzeit mit hitzebedingten Einsätzen.

Die Hitze hat die Region im Griff. Der Rheinpegel, ist wie hier in Erpel, überall derzeit niedrig, Wälder und Wiesen sind ausgetrocknet. Rettungskräfte rechnen jederzeit mit hitzebedingten Einsätzen.

Foto: Frank Homann

Die Sommerhitze birgt viele Risiken. Es steigt nicht nur die Gefahr für Waldbrände, sondern auch die Gefahr für Badeunfälle, da viele Menschen Abkühlung in Seen oder Flüssen suchen. Der heiße Dienstag mit Temperaturen um die 36 Grad ist für Feuerwehr, Deutsche Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und den Rettungsdienst im Siebengebirge aber sehr ruhig verlaufen. So musste die DLRG Königswinter keinen Badenden oder Bootsfahrern zu Hilfe eilen.

Auch der Einsatz der DLRG-Ortsgruppe Bad Honnef-Unkel war nicht vonnöten. „Wir hatten damit gerechnet, dass es zu einem Einsatz kommt, es kam aber nichts“, sagt Ortsgruppen-Leiter Uli Medenbach. Man sei aber nach wie vor in erhöhter Einsatzbereitschaft. Auch die nächsten Tage und am Wochenende soll es, abgesehen von ein paar Schauern zwischendrin, wieder sehr warm und sonnig werden. Der Wunsch der Leute nach einem Sprung in erfrischendes Nass dürfte also ungebrochen sein.

 Die Feuerwehr Bad Honnef musste am Montagabend eine Wiesenbrand Am Weiher löschen.

Die Feuerwehr Bad Honnef musste am Montagabend eine Wiesenbrand Am Weiher löschen.

Foto: Feuerwehr Bad Honnef

Auch für die Feuerwehren in der Region war die Woche trotz der Hitze bisher ruhig. Die Feuerwehr in Königswinter hat keine mit der Hitze verbundenen Einsätze, wie etwa brennende Wiesen, zu vermelden, berichtet Lutz Schumacher, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter. Anders sieht es bei der Feuerwehr in Bad Honnef aus. So war die Lage zwar insgesamt ruhig, am Montagabend wurde es aber wahrsten Sinne des Wortes brenzlig: Um 18.41 Uhr ging bei der Leiststelle ein Notruf ein, weil eine Wiese an den Schrebergärten in der Straße Am Weiher brannte.

Feuerwehr verhindert großen Flächenbrand in Bad Honnef

„Glücklicherweise wurden wir schnell gerufen und konnten das Feuer schnell löschen“, sagt Björn Haupt von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef. Die Situation hätte sonst durchaus dramatischer werden können. Denn direkt neben der Brandstelle sei eine hochgewachsene Wiese mit der Größe von etwa zwei Fußballfeldern, deren Zustand Haupt mit „knochentrocken“ beschreibt. Wäre ein Funke übergesprungen hätte sich der Brand auf eher übersichtlichen 50 Quadratmetern schnell zu einem riesigen Flächenbrand ausweiten können. 18 Einsatzkräfte haben aber dafür gesorgt, dass es nicht soweit kommt. Nach 45 Minuten war das Feuer gelöscht.

Auch für die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Unkel hatten hitzebedingt in den vergangenen Tagen wenig zu tun. Am Samstag habe man laut Ernst Eich, stellvertretender Wehrleiter einen kleinen Brand nahe der Bahnschienen in der Unkeler Straße Am Sand löschen müssen, der möglicherweise von einem Zug entfacht wurde. Seither war es ruhig.

Es gilt die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe

Doch das kann sich jederzeit ändern. Sowohl in Wäldern als auch auf Grasflächen gilt in der Region derzeit die zweithöchste Warnstufe 4. Das Risiko für Wald- und Flächenbrände ist sehr hoch. Wie sehr der Wald derzeit leidet, lässt sich laut Förster Marc Redemann m Siebengebirge aktuell an vielen Stellen ablesen. „Vor allem Gewächse wie das Springkraut lassen die Köpfe hängen. Das sah vor zwei bis drei Wochen noch anders aus“, berichtet der Revierförster für das Siebengebirge. Generell „tut die anhaltende Trockenheit dem Wald überhaupt nicht gut“, sagt Redemann. Besonders schlimm stelle sich die Situation derzeit dar, da die Trockenheit bereits seit vielen Wochen anhält.

„Wir könnten Regen gut vertragen, da die Böden extrem trocken sind.“ Bis in tiefere Schichten hinein sei dieses Phänomen feststellbar. Sollte es in den kommenden Tagen nicht lang anhaltend regnen, bestehe die nach wie vor hohe Waldbrandgefahr weiter fort. „Es ist darum derzeit ganz wichtig im Wald kein Feuer zu machen und darauf zu achten, dass keine Zigaretten weggeworfen werden“, mahnt der Revierförster.

Nicht nur für die Wälder, auch für Menschen kann die Hitze enorm belastend sein. Vor allem für ältere Menschen, weil diese zum Beispiel oft zu wenig trinken. Doch der Rettungsdienst in Königswinter und Bad Honnef hatte am besonders heißen Dienstag nur ein leicht erhöhtes Einsatzaufkommen zu verzeichnen, wie Ulrike Klein, zuständig für
Öffentlichkeitsarbeit, auf GA-Nachfrage informiert. Knapp 30 mal sei der Rettungsdienst gerufen worden, neun Mal der Notarzt. „Obwohl es mehr Einsätze waren als üblich, kann eine deutliche Zunahme von internistischen Einsätzen nicht erkannt werden. Es waren Herzinfarkte, allergiebedingte Einsätze, etwa durch Insektenstiche, aber auch chirurgische Einsätze dabei.“

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