Todestag eines Dichters Was zum 150. Todestag von Wolfgang Müller von Königswinter geplant ist

Königswinter · Vor bald 150 Jahren starb der Arzt, Politiker und Dichter Wolfgang Müller von Königswinter. Das Siebengebirgsmuseum plant nun, anlässlich seines Todestags im Juni an ihn zu erinnern.

 Bereits im Jahre 1896 wurde das Denkmal des Schriftstellers Wolfgang Müller von Königswinter eingeweiht. Seitdem stand es an mehreren Orten in der Stadt. Heute hat es seinen Platz an der Rheinallee.

Bereits im Jahre 1896 wurde das Denkmal des Schriftstellers Wolfgang Müller von Königswinter eingeweiht. Seitdem stand es an mehreren Orten in der Stadt. Heute hat es seinen Platz an der Rheinallee.

Foto: Philipp Königs

Die Werke von Wolfgang Müller von Königswinter lassen sich nicht als Verkaufsschlager bezeichnen. Heutzutage scheint viel des Geschriebenen sogar aus der Mode gekommen zu sein. Dennoch erinnert man sich an den Namensvetter des beschaulichen Ortes am Rhein, nicht zuletzt, weil ihm 23 Jahre nach seinem Tod im Jahr 1896 eine Büste gewidmet wurde, die heute zentral auf der Rheinallee in Königswinter steht. Wolfgang Müller von Königswinter machte die Rheinregion und damit auch seine Heimatstadt Königswinter häufig zum Thema seiner Texte. Insbesondere sein Buch „Düsseldorfer Künstler aus den letzten fünfundzwanzig Jahren“ ist laut der Leiterin des Siebengebirgsmuseums, Dr. Sigrid Lange, bedeutsam. Neben mehreren Artikeln zu Kunstthemen, sei es das Buch „das über Jahrzehnte, die kunstwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Düsseldorfer Malerschule prägte“.

Ein buntes Programm würdigt den Dichter

Das Siebengebirgsmuseum erinnert ebenfalls an den rheinischen Dichter: Normalerweise stellt es nur ein Gedenkblatt aus, das 1875 im „Deutschen Künstler-Album“, für welches Wolfgang Müller von Königswinter tätig war, veröffentlich wurde. Ab November wird im Museum dann eine Ausstellung zu dem Leben und den Werken des Dichters zu sehen sein, so Dr. Sigrid Lange. Im Rahmen der Reihe „Kostprobe“ plant das Siebengebirgsmuseum zudem einen Vortrag, der zu Ehren des Dichters an seinem 150. Todestag am 29. Juni gehalten wird.

Engagiert sich für die Kultur und die Geschichte der Region: Dr. Sigrid Lange ist die Direktorin des Siebengebirgsmuseums in der Königswinterer Altstadt

Engagiert sich für die Kultur und die Geschichte der Region: Dr. Sigrid Lange ist die Direktorin des Siebengebirgsmuseums in der Königswinterer Altstadt

Foto: Frank Homann

Peter Wilhelm Carl Müller, so sein bürgerlicher Name, wurde im März 1816 in Königswinter geboren, wo er auch die ersten vier Jahre seines Lebens verbrachte. An der Stelle seines Geburtshauses in der Königswinterer Altstadt befindet sich heute der Netto-Markt. Sein restliches Leben verbrachte der Dichter wenig in Königswinter. Zur Schule ging er in Bergheim und in Düsseldorf, sein Medizinstudium absolvierte er in Bonn und Berlin. Für seine Arbeit als Arzt zog er zurück nach Düsseldorf, wo er die Praxis seines Vaters übernahm. Von dort aus ging er 1853 nach Köln, um den Arztberuf aufzugeben und Schriftsteller zu werden. Schon früh interessierte er sich für den kreativen Bereich, während seiner Schulzeit verfasste er bereits seine ersten Gedichte. Auch die Kunst interessierte ihn sehr, als Arzt nahm er von Künstlern statt einer Bezahlung für die Behandlung deren Kunstwerke an und erschuf sich damit eine eigene Sammlung. Er starb im Jahr 1873 in Bad Neuenahr nach einer schweren Erkrankung und wurde in Köln auf dem Melatenfriedhof begraben.

Enge Beziehung zu seiner Geburtsstadt

Den Künstlernamen „Wolfgang Müller von Königswinter“ legte er sich im Jahr 1846 zu und veröffentlichte unter diesem circa 30 Werke. Nicht nur mit seinem Namen behält Wolfgang Müller von Königswinter den Bezug zu seiner Heimat, auch in seinen Werken adressierte er regelmäßig die Stadt am Rhein und das umliegende Siebengebirge, so zum Beispiel in seinem Buch „Sommertage am Siebengebirge“ aus dem Jahr 1867 und in seinem Gedicht „Der Mönch von Heisterbach“ aus dem Jahr 1837.

Erst Ende 2022 wurde sein Buch „Junge Lieder“ vom KUUUK-Verlag neu herausgegeben. Bei dem Buch handelt es sich um eine Sammlung von Gedichten. Laut Herausgeber Klaus Jans, ist das bekannteste Gedicht des Buchs: „Mein Herz ist am Rheine“.

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