Kultur in Königswinter Sigrid Lange ist neue Leiterin des Siebengebirgsmuseums

Königswinter · Sigrid Lange tritt am 2. Mai in Königswinter die Nachfolge von Elmar Scheuren als Leiterin des Siebengebirgsmuseums an. Sie setzte sich gegen rund 120 weiterer Bewerber durch.

 Vor ihrer zukünftigen Wirkungsstätte: Die promovierte Kunsthistorikern Sigrid Lange leitet ab 1. Mai das Siebengebirgsmuseum in der Königswinterer Altstadt.

Vor ihrer zukünftigen Wirkungsstätte: Die promovierte Kunsthistorikern Sigrid Lange leitet ab 1. Mai das Siebengebirgsmuseum in der Königswinterer Altstadt.

Foto: Frank Homann

„Es ist eine schöne Herausforderung.“ Mit diesem Satz fasst Sigrid Lange die Gedanken zu ihrem ersten Arbeitstag an neuer Wirkungsstätte zusammen: Am Mittwoch, 2. Mai, tritt sie die Nachfolge von Elmar Scheuren als neue Leiterin des Siebengebirgsmuseums in Königswinter an. Eine „interessante und spannende Aufgabe“, wie sie sagt, an einem Ort, „mit dem ich mich komplett identifiziere“.

Ende des vergangenen Jahres hatte die Stadt die Position Scheurens, der nach 32 Jahren zum Monatsende in Ruhestand geht, ausgeschrieben. Insgesamt 120 Bewerbungen waren eingegangen, zwölf Vorstellungsgespräche wurden geführt, aus denen letztlich die promovierte Bonner Kunsthistorikerin erfolgreich hervorging. „Wir sind überzeugt, mit Sigrid Lange die geeignete Nachfolgerin gefunden zu haben“, sagte Bürgermeister Peter Wirtz, der gemeinsam mit Ulrich Berres, Geschäftsbereichsleiter Kultur, die neue Museumschefin vorstellte.

Kein unbekannter Ort

Ihre zukünftige Wirkungsstätte ist für Lange kein unbekannter Ort: Im Rahmen eines Forschungsprojekts über die Bonner Gold- und Silberschmiedekunst hatte die heute 49-Jährige das Museum bereits vor einigen Jahren besucht. Lange, die mit ihrem Partner in Bonn wohnt, studierte in Heidelberg und Marburg und promovierte in Tübingen. Im Landesmuseum Stuttgart absolvierte sie ein wissenschaftliches Volontariat, in der Folge arbeitete sie in Bonn als freiberufliche Kunsthistorikerin an verschiedenen Projekten, darunter im Stadtmuseum und Stadtarchiv. Für die Volkshochschule übernahm sie Führungen - „natürlich auch ins Siebengebirge“, wie sie sagt.

Weitere Stationen ihres Berufswegs führten Lange zudem nach Pforzheim, Koblenz und ins Münsterland. „Ein Museum ist für mich ein Ort, an den man gerne kommt“, sagt sie. „Und das Siebengebirgsmuseum ist sehr facettenreich. Ich habe viele Ideen im Kopf.“ Die reichen von Musik- und Theaterveranstaltungen, über ein spezielles Format für Kinder unter Einbindung der neuen Medien bis hin zu der Idee, das Siebengebirge auch über die Sinne erlebbar zu machen.

„Wie hört sich das Siebengebirge an? Wie schmeckt es? Da könnte man sicher Ideen entwickeln“, sagt sie. Fortführen möchte die neue Leiterin daneben die bisherigen Veranstaltungsformate wie die „Kostprobe“ zu einem bestimmten Thema, das Brot backen im Steinofen oder auch die verschiedenen Führungen durch das Haus. Auch das Thema wissenschaftliche Erkundung der Landschaft liegt Lange am Herzen: „Ein Museum soll auch bewahren“, sagt sie. „Es ist ein visuelles Gedächtnis.“

Neue Flyer, überarbeitete Website

Lange, die künftig Chefin von insgesamt zwei fest angestellten und weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern ist, will auch an dem Ruf des Museums als „Geheimtipp“ arbeiten und dazu beitragen, es weiter über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machen. Noch in diesem Jahr sollen neue Flyer entwickelt, die Internetseite überarbeitet werden, kündigte Berges an.

Auch das Ausstellungsprogramm trägt dazu bei, dass die neue Chefin sogleich einen vollen Schreibtisch haben dürfte: Im Mai endet die August Sander-Ausstellung, es folgt die Werkschau der Gemeinschaft Königswinterer Künstler und schließlich die Ausstellung der Fotografien von Christian Klant zum 135-jährigen Jubiläum der Drachenfelsbahn. Zudem gilt es, das Ausstellungsprogramm für 2019 zu entwickeln, in dem Königswinter sein 50-jähriges Stadtjubiläum feiert. Ihr Vorgänger Elmar Scheuren wird ihr in den ersten vier Wochen bei der Einarbeitung zur Seite stehen. Ein gemächlicher Start allerdings wäre für Lange auch nicht in Frage gekommen. „Für mich geht die Arbeit am 2. Mai direkt los.“

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