Kommentar Spannender Wahlkampf

Am 25. Mai 2014 wählen die Königswinterer einen neuen Stadtrat, und wohl noch nie ist der Ausgang der Kommunalwahlen so offen gewesen. Mit der Aufnahme der beiden Ratsmitglieder der Freien Wähler ist die Königswinterer Wählerinitiative quasi über Nacht zur zweitstärksten Fraktion in der Stadt aufgerückt.

Wenn auch nur ganz knapp, denn die SPD kam im August 2009 auf 17,5 Prozent (3261 Wählerstimmen), während Köwi und Freie Wähler zusammen 17,7 Prozent (3306 Stimmen) erreichten.

Eigentlich hätten beide Fraktionen einen Sitz mehr im Stadtrat. Doch Jörg Pauly ging den Freien Wählern unmittelbar nach der Wahl von der Fahne. Und der Rauswurf von Ursula Brungs aus der SPD-Fraktion liegt gerade erst ein paar Tage zurück.

Die Aufnahme der Freien Wähler bei den Köwis kommt dabei nicht überraschend. Sie hatte sich in den vergangenen Monaten angebahnt. Ob schon früher beim Rathausneubau, bei der Bädervergabe oder zuletzt bei der Gesamtschule, beide Fraktionen haben viele inhaltliche Übereinstimmungen entdeckt. Der fachliche Austausch vor Ausschusssitzungen wurde zunehmend intensiviert.

Beide Fraktionen überzeugten dabei mit einer sachorientierten Politik. Das schützte nicht vor gelegentlichen Fehleinschätzungen. So waren zum Beispiel die Köwis zunächst für den Rathausneubau und für eine Sekundarschule - hatten jedoch kein Problem damit, sich eines Besseren belehren zu lassen. Und dass sie die Bürger ernst nehmen, zeigen ihre zahlreichen Informationsveranstaltungen.

Es ist zu vermuten, dass der Wähler dies honoriert. Dann könnte es in knapp elf Monaten zu einem höchst interessanten Ergebnis und zu ganz neuen Konstellationen im Rat kommen.

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