Sperrungen am Wochenende Behinderungen auf B42 und Nordbrücke: Stau-Chaos in der Region

Update | Siebengebirge/Bonn · Die Sperrung der Drachenbrücke der B42 zwischen Königswinter und Bad Honnef sorgt seit Samstagmorgen für lange Staus. Auch die Nordbrücke in Bonn ist an diesem Wochenende ein Nadelöhr.

Drachenbrücke gesperrt - Lange Staus in Königswinter - Bilder
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Lange Staus durch Sperrung der Drachenbrücke

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Foto: Frank Homann

Geduld und starke Nerven brauchten Autofahrer am Wochenende in der Region. Auf der Bundesstraße 42 sorgte die Vollsperrung der Drachenbrücke bei Königswinter für lange Staus, auf der Nordbrücke war aufgrund einspuriger Verkehrsführung ebenfalls nur Stop-and-go angesagt. Das schöne Wetter sorgte zudem für ein besonders hohes Verkehrsaufkommen: viele Menschen wollten die freien Tage am Wochenende für einen Ausflug ins Siebengebirge nutzen. Mit der Volkswanderung „Sieben auf einen Streich“ lockte am Sonntag zudem eine Großveranstaltung in Bad Honnef zahlreiche Besucher an.

Pünktlich um 7 Uhr wurden am Samstag die Absperrbarken an der B 42 in Königswinter aufgestellt. Bis am frühen Montagmorgen war die Drachenbrücke in beiden Fahrtrichtungen nicht befahrbar, da im Zuge der Sanierungsarbeiten abermals mehrere Ankerblöcke betoniert werden mussten. „Die ersten drei Tage sind bei der Abbindung des Betons entscheidend“, erläutern Bauleiter Klaus Otto und Ingenieur Adrian Kappes, die die Arbeiten am Samstag genau überwachten. Kann der Beton nicht ungestört, also absolut erschütterungsfrei, aushärten, könnte er Risse bekommen oder sogar ganz porös werden.

Im Schritttempo über die Rheinallee

Während es auf der Baustelle planmäßig und zügig voranging, ging auf den Umleitungsstrecken durch Königswinter schon kurz nach Beginn der Sperrung stellenweise gar nichts mehr. Im Schritttempo quälte sich die Blechlawine in Richtung Süden über die Rheinallee und in nördlicher Richtung durch die engen Straßen in der Altstadt. Als besonderes Nadelöhr entpuppte sich auf der Rheinallee die Ampelanlage in Höhe des Fähranlegers, die nach Augenzeugenberichten ausgerechnet in der Hauptstoßrichtung bei „Grün“ nur wenige Fahrzeuge durchließ. Aufgrund des ohnehin hohen Verkehrsaufkommens staute sich der Verkehr auch auf der B 42 vor der Abfahrt Königswinter zeitweise bis nach Oberkassel zurück.

Auch in Richtung Norden ging es nur im Schneckentempo voran. Zu längeren Staus vor der Ausfahrt Rhöndorf kam es zwar nicht, dafür aber sorgten die engen Straßen in der Königswinterer Altstadt dafür, dass der Verkehr immer wieder ins Stocken geriet. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes Königswinter hatten ein besonderes Augenmerk darauf, dass der Verkehrsfluss nicht auch noch durch falsch parkende Autos behindert wurde. Hier gab es aber laut Ordnungsamtsleiter Nico Klein keine besonderen Vorkommnisse zu vermelden.

„Am Montag um 5 Uhr ist alles wieder frei“, versprach Otto am Samstag. Allerdings wird der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen jetzt nicht mehr einspurig mittig über das Brückenbauwerk geführt, sondern nach rechts beziehungsweise nach links „verschoben“. Der Grund ist, dass nun Stahlträger am Rande der Fahrbahndecke verankert werden. Hierfür müssen der Asphalt abgetragen und die Betonschicht durchbohrt werden. Der Verkehr kann dabei aber weiterfließen. Das Tempolimit von 50 Stundenkilometern muss weiter aufrechterhalten werden, „da wir ja auch im Hohlkasten der Brücke arbeiten“, erklärt Kappes.

 An der Nordbrücke bildete sich am Sonntag ein langer Stau.

An der Nordbrücke bildete sich am Sonntag ein langer Stau.

Foto: Matthias Kehrein

Nordbrücke wegen Baustelle einspurig in beide Richtungen

Die letzte Sperrung der Drachenbrücke wird es nicht gewesen sein – mindestens eine, möglicherweise auch zwei werden nach Aussage der Bauleitung noch folgen. Wann, steht allerdings noch nicht fest. Bei den Straßenbauern weiß man um die Belastung für die Autofahrer. „Wir machen uns da schon viele Gedanken“, so Otto. „Aber es gibt leider keine vernünftige andere Umleitungsstrecke“. Der Fern- und Schwerlastverkehr indes wird weiträumig über die Autobahn A3 umgeleitet.  

Auch die Nordbrücke ist an diesem Wochenende ein Nadelöhr. In beide Richtungen fließt der Verkehr wegen einer Baustelle nur einspurig über den Rein, was für lange Staus sorgt. Mehr als eine halbe Stunde Verzögerung sagten die Verkehrsmeldungen für die A 565 Richtung Meckenheim zwischen Dreieck Bonn-Nordost und Kreuz Bonn-Nord am Sonntag voraus. In der Gegenrichtung waren es etwa zehn Minuten zusätzlich. Eine Autofahrerin berichtete dem GA allerdings, dass sie aus Beuel kommend in einer Stunde nur rund 1,5 Kilometer voran gekommen sei. Der erste Kühler sei bereits geplatzt.

Die Bauarbeiten auf der A 565 gehen in der kommenden Woche mit einer nächtlichen Vollsperrung weiter. Die Autobahn GmbH meldet, dass von Montagnacht (16./17. Mai) bis Mittwochnacht (18./19. Mai) der Abschnitt zwischen Hardtberg und Bonn-Nord von 20 bis 5.30 Uhr gesperrt ist. Der Verkehr wird ab der Anschlussstelle Bonn-Hardtberg zur A555-Anschlussstelle Bornheim und dann zum Kreuz Bonn-Nord umgeleitet. Die Autobahn GmbH Rheinland führt in diesen Nächten umfangreiche Reparaturarbeiten an den Fahrbahnen aus.

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