Tourismus Siebengebirge GmbH Sponsoren für den Königssommer gesucht

KÖNIGSWINTER · Zweimal wurde der Königssommer mit Erfolg in der Altstadt veranstaltet. Die Austragung im nächsten Jahr ist jedoch nicht gesichert, weil die Tourismus Siebengebirge GmbH als Veranstalter unter den gleichen finanziellen Voraussetzungen ihr erneutes Engagement in Frage stellt.

 Gut an kam der Königssommer bei den Königswinterern. Ob es 2015 eine Neuauflage geben wird, ist jedoch fraglich.

Gut an kam der Königssommer bei den Königswinterern. Ob es 2015 eine Neuauflage geben wird, ist jedoch fraglich.

Foto: Frank Homann

Begründung: Die finanziellen Mittel, die für den gesamten Geschäftsbetrieb der Gesellschaft zur Verfügung stehen, reichten dafür nicht aus, wie aus der Vorlage für den Schulausschuss hervorging. Im Januar plant die GmbH daher eine Abfrage bei allen am Königssommer beteiligten Institutionen, wer künftig welchen Beitrag leisten kann. Außerdem sollen Sponsoren - auch aus der Gastronomie und Hotellerie - gewonnen werden. Von der Stadt erhoffte sich die Gesellschaft ebenfalls ein höheres Engagement.

Das jedoch wird es nicht geben. Die SPD konnte sich bei den abschließenden Haushaltsberatungen nicht mit ihrem Antrag durchsetzen: Sie wollte den städtischen Betriebskostenzuschuss an die Tourismus Siebengebirge GmbH, der seit vielen Jahren bei 295.000 Euro liegt, um 10.000 Euro erhöhen. SPD-Vorsitzender Björn Seelbach berief sich auf die letzte Sitzung des Aufsichtsrats, dem er angehört und zu dem aus aktuellem Anlass auch alle Fraktionsvorsitzenden eingeladen worden waren. "Die Tourismus GmbH ist in Schwierigkeiten", berichtete er.

Die Personalkosten, die an den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) angelehnt und in den vergangenen Jahren gestiegen sind, würden die Kosten für andere Aufgaben immer mehr auffressen. Neben dem Betriebskostenzuschuss aus Königswinter erhält die Gesellschaft einen weiteren Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro aus der Verbandsgemeinde und einen weiteren von der Stadt Unkel. Seelbach verband seinen Antrag mit der Hoffnung, dass auf diese Weise auch der Königssommer 2015 und denkbare Veranstaltungen zum 1000-jährigen Stadtjubiläum von Winetre ermöglicht werden könnten.

"Genau das geht nicht", schritt an dieser Stelle jedoch Peter Wirtz ein. Der Bürgermeister, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Tourismus Siebengebirge GmbH, erinnerte daran, dass ein zweckgebundener Zuschuss nicht möglich sei. Steuerlich gesehen wäre dies ein Leistungsaustausch mit der Stadt, der umsatzsteuerpflichtig sei. CDU-Fraktionschef Josef Griese hielt die Diskussion im Rahmen der Haushaltsberatungen für verfrüht. Er erwartet direkte Informationen von der Tourismus Siebengebirge GmbH. Außerdem handele es sich um eine freiwillige Ausgabe, die generell auf dem Prüfstand stünde.

Griese sieht den einzigen Weg, der Gesellschaft finanziell zu helfen, in der Einführung der so genannten Kulturförderabgabe, die nichts anderes als eine Bettensteuer ist. "Dann könnte ein Großteil der Einnahmen der Tourismus Siebengebirge GmbH zur Verfügung gestellt werden", sagte er im Hinblick auf die unsichere rechtliche Situation. Der Stadtrat hatte im Juli 2011 im Grundsatz die Einführung beschlossen. Danach gab es jedoch mehrere Urteile, die die Steuer für rechtswidrig erklärten.

"Natürlich könnten Veranstaltungen wie der Königssommer immer mehr Geld vertragen", sagt Oliver Bremm, Chef der Tourismus GmbH. Nun müsse man eben mit dem Geld auskommen. Sechs Vollzeitstellen hat die GmbH, im Sommer kommen noch Aushilfen hinzu. "Und wir sind eng besetzt, da wir ja auch den Kartenverkauf für die Drachenfelsbahn übernehmen." Seit das Plateau fertiggestellt sei, beginne die Saison schon im Februar. "Wir haben früh viel Betrieb." Zum 1000-jährigen Bestehen von Winetre habe man sich natürlich Gedanken gemacht. "Und wir vermarkten das auch gerne, aber wir sehen uns nicht in der Rolle des Veranstalters."

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