Heisterbacherrotter helfen Menschen in der Ukraine Sponsorenlauf erbringt 10.500 Euro für Straßenkinder im Kriegsgebiet

Heisterbacherrott · Aus einer spontanen Idee ist eine große Hilfe geworden: Beim Sponsorenlauf der evangelischen Emmauskirchengemeinde sind 10.500 Euro zusammengekommen. Das Geld fließt in ein Hilfsprojekt in der Ukraine, bei dem Straßenkinder ein neues Zuhause erhalten.

 Emmaus läuft: Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeden Altern beteiligen sich am Sponsorenlauf für Kinder in der Ukraine.

Emmaus läuft: Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeden Altern beteiligen sich am Sponsorenlauf für Kinder in der Ukraine.

Foto: Frank Homann

Wenn viele mitmachen, kann man auch viel erreichen – dass es allerdings so viel sein würde, daran hat in der evangelischen Emmausgemeinde niemand auch nur im Traum gedacht. 10 500 Euro an Spendengeldern für ein Hilfsprojekt in der Ukraine sind beim Sponsorenlauf am Sonntag zusammengekommen, erlaufen innerhalb von zwei Stunden von 240 Teilnehmern in 34 Teams.

Ob auf zwei Beinen oder vier Pfoten - nicht nur zahlreiche Gemeindemitglieder hatten sich in Bewegung gesetzt, „das ganze Dorf hat zusammengehalten“, sagt Jutta Gilka vom Jugendausschuss der Gemeinde. Sie ist am Tag nach der Veranstaltung immer noch überwältigt von dem Ergebnis: „Ich bin vollkommen sprachlos.“ Gilka hatte die Veranstaltung gemeinsam mit Ann-Kristin Metz-Klemen und Gemeindesekretärin Tanja Keuren nach einer spontanen Idee innerhalb von zwei Wochen auf die Beine gestellt – tatkräftig unterstützt von den Konfirmanden und den jugendlichen Teamern der Gemeinde. „Wir wollten einfach irgendwas tun.“

Ukrainer nehmen elternlose Kinder auf

Schnell stand fest, dass der Erlös der Spendenlaufs den Hilfsprojekten von Johanna Kreppein zu Gute kommen sollte, die mit Geld- und Sachspenden seit über 20 Jahren Straßenkinder in der Ukraine unterstützt, die von Familien aufgenommen wurden, die selbst nicht viel besitzen. „Johanna Kreppein ist öfters bei uns in der Gemeinde zu Gast und berichtet von ihren Projekten“, so Gilka. Die betreuten ukrainischen Familien haben nun auch noch Flüchtlinge und verletzte Soldaten aufgenommen und benötigen daher noch dringender Unterstützung.

Gelb und Blau waren die dominierenden Farben am Sonntag auf der Wiese vor der Emmauskirche. Zahlreiche große und kleine Läufer bekundeten ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine - nicht nur indem sie mitmachten, sondern auch durch ein passendes Outfit, von der blau-gelben Perücke bis hin zum selbstbemalten „Friedens“-T-Shirts in den ukrainischen Nationalfarben. Alt und Jung, Familien, Vereine, Nachbarschafts- und Jugendgruppen, aber auch Einzelstarter begaben sich auf die knapp drei Kilometer lange Strecke rund um den Stenzelberg.

Die HSG Siebengebirge war mit gleich mehreren Teams und etlichen jungen Sportlern am Start. Im Vorfeld hatten alle Läufer Sponsoren gesucht, die die Teilnahme an der Veranstaltung mit klingender Münze wohlwollend unterstützten. Malena und Lennart zum Beispiel, zwei Grundschüler aus Heisterbacherrott, hatten bei Freunden und Nachbarn mehr als 600 Euro Sponsorengelder gesammelt.

Gutscheine für die Läufer

Eine Familie aus dem Ort übergab am Start einen Umschlag mit stolzen 1700 Euro. „Es war ein unheimlich großer Zuspruch“, berichtet Gilka begeistert. Sie ist stolz, dass eine kleine Gemeinde so Großes erreichen kann. Auch viele heimische Geschäftsleute und Gewerbetreibende hatten die Aktion mit Sachspenden, von Getränken über Brötchen, Pommes Frittes und Würstchen bis hin zu kleinen Präsenten und Gutscheinen für die Läufer, unterstützt. Und da alle Teilnehmer am Ende Sieger waren, wurden auch alle entsprechend geehrt. Die Spendengelder sollen nun zeitnah in einem Gottesdienst an Johanna Kreppein persönlich übergeben werden.

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