Feuer in leerstehendem Haus in Königswinter Staatsanwaltschaft hat zwei Jugendliche im Visier

KÖNIGSWINTER · 14- und 16-Jährige stehen im Verdacht, den Brand am Montag gelegt zu haben. Einem der beiden wird der Einbruch in ein Hotel zugeschrieben.

Wer steckt hinter dem erneuten Feuer in dem leerstehenden Haus An der Helte in Königswinter, das die Wehr am Montagabend löschte? Im Verdacht stehen zwei 14 und 16 Jahre alte Jugendliche, die bereits polizeibekannt, jedoch bisher noch nicht vorbestraft sind.

Allerdings musste der 16-Jährige bereits einmal Sozialstunden leisten, wie die Sprecherin der Bonner Staatsanwaltschaft, Monika Volkhausen, auf Anfrage bestätigte. Sie sagte weiterhin, dass gegen die beiden wegen des Verdachts der Brandstiftung ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei.

Da die Tat einer Serie von Vandalismusakten und Bränden in Königswinter ähnelt, die im Frühjahr die Bevölkerung beunruhigte, drängte sich den Ermittlern die Frage nach einem möglichen Zusammenhang auf. Zumal nach Informationen des General-Anzeigers ein 14 und ein 16 Jahre alter Junge aus Königswinter zur Tatzeit am Tatort von einem Zeugen gesehen worden waren.

Für die Ermittler der Bonner Kripo deutete einiges darauf hin, dass das Duo zumindest für einige der Taten im Frühjahr verantwortlich zu machen ist.

Und wie Oberstaatsanwältin Volkhausen am Donnerstag ebenfalls bestätigte, wird gegen die beiden Jugendlichen auch diesbezüglich ermittelt. Laut Polizeisprecherin Ruth Braun lässt sich ein Einbruch in ein Königswinterer Hotel am Nachmittag des 4. Mai definitiv einem der beiden Jugendlichen zuordnen.

Es soll sich dabei um das Maritim-Hotel gehandelt haben. Zwei Täter waren damals in die Wäschekammer eingedrungen, hatten Wäschestücke auf dem Boden verteilt und mit einem Feuerlöscher besprüht. Feinstaub drang dabei über die Lüftung in die Tiefgarage. Der Schaden soll sich in fünfstelliger Höhe bewegt haben. Wie Volkhausen bestätigte, hat sich der Tatverdacht gegen die beiden Jugendlichen in diesem Fall inzwischen verdichtet.

Polizeisprecherin Ruth Braun erklärte auf Anfrage, die Ermittler hätten zwar nach dem Feuer am Montag keinen Brandbeschleuniger in dem leerstehenden Haus gefunden, Brandstiftung sei aber nicht auszuschließen.

Ob die Täterhinweise auf den 14- und 16-Jährigen passen, wollte Braun nicht weiter kommentieren. Gleichwohl erfuhr der General-Anzeiger, dass beide am Tatort gesehen worden waren.

Einen Zusammenhang zwischen weiteren Taten aus der Brand- und Vandalismusserie "prüfen wir derzeit", so Ruth Braun. Dass im Zusammenhang mit dem 14- und 16-Jährigen rascher Handlungsbedarf besteht, steht für Insider außer Zweifel. Sie raten dringend zu einer Unterbringung.

Das Königswinterer Jugendamt wollte sich mit Hinweis auf den "Sozialdatenschutz" nicht zu dem Fall äußern, so Stadtsprecher Ulrich Berres auf GA-Anfrage.

Vandalismus-Serie

25. April: In einem Nebenraum im Bahnhofsgebäude Königswinter wird ein Brand gelegt.

2./3. Mai: Bislang Unbekannte dringen in das leerstehende Adam-Stegerwald-Haus an der Hauptstraße ein und verwüsten es. Die Polizei geht von versuchter Brandstiftung aus.

4. Mai: In die Sakristei der Pfarrkirche Sankt Remigius versuchen unbekannte Täter, ein Feuer zu legen.

6. Mai: Die Räume der Königswinterer Tafel am Küferweg werden verwüstet. Unter anderem entleeren die Täter zwei Feuerlöscher und setzen die Räume unter Wasser. Schaden: rund 20.000 Euro. Noch nicht aufgeklärt ist ein Einbruch ins ehemalige Theater an der Hauptstraße.

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