Gesamtschule Oberpleis Stadt finanziert keinen Sozialarbeiter

OBERPLEIS · Die Stadt finanziert keine Sozialarbeiterstelle für die Integrative Gesamtschule Oberpleis zum kommenden Schuljahr, für das am Freitag die Anmeldung beginnt. Ein entsprechender Antrag der Königswinterer Wählerinitiative fiel im Ausschuss für Schule, Kultur und Städtepartnerschaft durch.

Auch ein modifizierter Antrag von Köwi-Ratsmitglied Jürgen Klute, wonach sich der Ausschuss für die Schaffung dieser Stelle aussprechen und die Verwaltung die Möglichkeit einer Landesfinanzierung prüfen sollte, fand nur drei Ja-Stimmen seiner eigenen Fraktion.

Stattdessen beauftragte der Ausschuss die Verwaltung, einen entsprechenden Antrag der Schulleitung beim Land NRW zu unterstützen. Die Köwis hatten die Finanzierung einer halben Stelle eines Schulsozialarbeiters oder Sozialpädagogen durch die Stadt beantragt. Mit der Begründung, an der neuen Schule bestehe "ein überdurchschnittlicher sozialpädagogischer Unterstützungsbedarf". Gründe seien die Klassengröße und die sehr heterogene Sozialstruktur der Schüler.

An dieser Formulierung hatten die anderen Fraktionen einiges auszusetzen. "Ich bin überrascht, dass auf diese Weise die Schule in Misskredit gebracht wird", sagte Norbert Mahlberg (CDU). Das sei grenzwertig und eine problematische Zuspitzung. Zumal er gehört habe, dass der Start der Gesamtschule sehr gut gelungen sei. Auch Grünen-Chefin Claudia Owczarczak "ärgerte" sich über die Formulierung. Dass der Schule ein Sozialarbeiter guttun würde, sei jedoch für jeden nachvollziehbar. Daran müsse auch das Land erinnert werden.

Hilke Andreae-Hinrichs (SPD) berichtete, dass Gesamtschulleiter Godehard Mai in der jüngsten Sitzung des Unterausschusses bestätigt habe, dass es den Bedarf für eine solche Stelle gebe. Über eine Kostenübernahme durch die Stadt solle man allerdings erst nachdenken, wenn das Land eine Finanzierung ablehne.

Florian Striewe (Köwi) räumte ein, dass die Formulierung "überdurchschnittlicher Bedarf" vielleicht etwas überzogen sei, natürlich habe auch seine Fraktion mitbekommen, wie erfolgreich sich die neue Gesamtschule auf den Weg gemacht habe. Den Ansatz, sich erst einmal an das Land zu wenden, finde er auch nicht falsch. Hoffnungen mache er sich da aber keine: "Ich prophezeie, dass da nichts zurückkommt."

Michael Herttrich (FDP) sieht hier jedoch eindeutig Düsseldorf in der Pflicht. "Es kann nicht sein, dass uns vom Land ständig neue Aufgaben übertragen werden. Wir sollten nicht freiwillig anbieten, eine halbe Stelle zu finanzieren." Seine Fraktionskollegin Kirsten Bollé würde es gerne sehen, wenn das gesamte Schulzentrum von einer Sozialarbeiterstelle profitieren würde. "Von Frau Friedrich und Frau Gundelach habe ich noch nicht gehört, dass sie eine solche Stelle brauchen", erwiderte Andreae-Hinrichs.

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