Aufräumarbeiten im Siebengebirge Stadt Königswinter fühlt sich nach schweren Unwettern vom Land im Stich gelassen

Königswinter · Zum zweiten Mal trafen die Unwetter am Wochenende insbesondere die Bergorte von Königswinter. Und zum zweiten Mal säuberten Baubetriebshof und Feuerwehr die Landesstraße, für die eigentlich der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig ist. Das sorgt für Ärger.

 Die Stadt Königswinter fühlt sich bei den Aufräumarbeiten nach den schweren Unwettern am Wochenende vom NRW-Landesbetrieb im Stich gelassen. (Symbolbild)

Die Stadt Königswinter fühlt sich bei den Aufräumarbeiten nach den schweren Unwettern am Wochenende vom NRW-Landesbetrieb im Stich gelassen. (Symbolbild)

Foto: Ralf Klodt

Die Stadt Königswinter fühlt sich vom Landesbetrieb Straßenbau NRW immer mehr im Stich gelassen. Nach der erneuten Überflutung der Siegburger Straße bei Uthweiler mit einer massiven Verschlammung reagierte die für die Landesstraße 143 verantwortliche Behörde nach Ansicht der Stadt zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen viel zu spät. Die Straße war nach dem Unwetter in der Nacht zu Sonntag bis Montagmorgen bis Höhe Oberpleis gesperrt.

„Es ist extrem ärgerlich, wenn unser Bauhof und die Feuerwehr mit allen verfügbaren Kräften rund um die Uhr im Einsatz sind, diejenigen aber, die für die Landesstraße verantwortlich sind, nicht mal eine Rufbereitschaft haben“, sagte der Technische Dezernent Theo Krämer am Montag.

Unwetter im Siebengebirge: Stadt Königswinter reinigte einige Durchlässe

Die Auswirkungen der erneuten Regenmassen, die den Schlamm von den Feldern auf die Landesstraße spülten, seien beim zweiten Mal nur etwas geringer gewesen, weil die Stadt in der Zwischenzeit einige Durchlässe gereinigt habe, durch die das Wasser zum Teil den Weg in den Pleisbach nehmen konnte. Gleichzeitig habe jedoch der Landesbetrieb die Gräben an der Landesstraße, für die er zuständig ist, nicht gereinigt. Das habe die Situation verschlimmert.

„Wir treffen auf Bürger, die bis zu den Knien im Schlamm stehen und deren Häuser überflutet sind, aber beim Landesbetrieb gibt es keinen Ansprechpartner“, so Krämer. Nachdem beim ersten Unwetter am 4. Juni die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes noch die Siegburger Straße komplett vom Schlamm gesäubert hätten, räumten sie die Straße in der Nacht auf Sonntag mit einem Schneepflug lediglich vom gröbsten Schlamm.

Unwetter in Königswinter: Schlamm wird hart wie Beton

„Wenn wir das nicht gemacht hätten, hätte der Landesbetrieb große Schwierigkeiten gehabt, die Straße zu reinigen“, so Krämer. Der Schlamm mit einem hohen Anteil von Lehm und Ton wird hart wie Beton, wenn er trocknet.

 Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit wurde die L 143 von Schlamm überflutet. Die Sperrung konnte erst Montagmorgen aufgehoben werden.

Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit wurde die L 143 von Schlamm überflutet. Die Sperrung konnte erst Montagmorgen aufgehoben werden.

Foto: Ralf Klodt

Aufgrund der massiven Verschmutzung ließ der Landesbetrieb die L 143 in Absprache mit der Stadt bis zum Abzweig nach Pleiserhohn von der Polizei sperren. Nachdem am Sonntag eine Spezialfirma im Auftrag des Landesbetriebs die Fahrbahn gereinigt hatte, wurde die Straße erst am Montagmorgen wieder freigegeben. Vorher hatte sich an der Absperrung bereits ein Gelenkbus der RSVG festgefahren.

 „Wir können nicht dauerhaft die Landesstraßen für den Landesbetrieb sauber machen. Dieses Problem muss auf den Leitungsebenen geklärt werden“, sagt Krämer.

Auf GA-Nachfrage äußerte sich der Landesbetrieb bis Montagnachmittag nicht zu den Vorgängen.

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