Sozialamt der Stadt Königswinter Stadt sucht nach Leitern für Flüchtlingsheime

Königswinter · Die große Zahl von Flüchtlingen, die der Stadt Königswinter zugewiesen worden sind, macht eine Umstrukturierung des bisherigen Geschäftsbereiches Soziales und Generationen notwendig.

 Besichtigung Fluechtlingsheim Oberpleis Foto: Frank Homann

Besichtigung Fluechtlingsheim Oberpleis Foto: Frank Homann

Foto: Frank Homann

Es soll künftig einen eigenen Servicebereich „Asylbetreuung“ geben. Infolgedessen, so die Verwaltung in einer entsprechenden Vorlage für den Haupt- und Finanzausschuss am kommenden Montag, soll eine Stelle „Leitung Asylbetreuung“ sowie zunächst sechs Stellen „Unterkunftsleiter“ ausgeschrieben werden.

Diese kommen zusätzlich zu den bereits bewilligten 7,5 neuen Stellen im Sozialamt hinzu. Und: Bereits jetzt geht die Verwaltung davon aus, dass sie im Laufe des Jahres dann insgesamt zehn Unterkunftsleiter brauchen wird. Die finanziellen Aufwendungen für das zusätzliche Personal beziffert die Verwaltung insgesamt mit rund 761.000 Euro. Aber, so Bürgermeister Peter Wirtz: „Es wird keine Erhöhung der Grundsteuer wegen der Flüchtlinge geben.“

Wenn Land und Bund die zugesagten Zuschüsse von 10.000 Euro pro Flüchtling und Jahr überweisen, würden sich die Flüchtlinge selbst tragen – inklusive der neuen Stellen. Werde nicht gezahlt, „dann haben wir ein Deckungsproblem, da helfen uns auch Steuererhöhungen nicht mehr weiter.“ „Es war wichtig, diesen Bereich neu zu strukturieren“, sagt Sozialdezernentin Heike Jüngling. Derzeit leben in Königswinter 550 Flüchtlinge – plus neun Geburten. „Das verursacht natürlich einen hohen zusätzlichen Aufwand“, so Jüngling weiter.

Der Rat hatte Ende 2015 aus diesem Grund zunächst 4,5 Stellen zusätzlich genehmigt, auf einer Sondersitzung im Januar noch einmal drei Vollzeitstellen, darunter zwei weitere Sozialarbeiter, sowie die Koordinatorin für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe. Hinzukommen sollen nun noch ein Leiter für den neuen Servicebereich sowie Leiter für die Unterkünfte.

Auch sie sollen dem neuen Sachbereich zugeordnet sein. Dahinter verbirgt sich ein erweiterter „Hausmeister“. Denn die Erfahrungen hätten gezeigt, so heißt es in der Vorlage, dass diese nicht nur ihre originären Aufgaben – wie die Betreuung des Gebäudes und Geländes sowie die Wartung technischer Einrichtungen wahrnehmen – sondern häufig auch erster Ansprechpartner der Flüchtlinge und auch der Bürger bei Anliegen seien. Jüngling: „Sie sind eine wichtige Schnittstelle zwischen den Flüchtlingen, dem Servicebereich, den Sozialarbeitern, den Ehrenamtlichen sowie dem Gebäudemanagement.“

Benötigt werden aus ihrer Sicht insgesamt zehn Leiter – für die fünf (teilweise erst geplanten) Unterkünfte in Stieldorf, der Paul-Moor-Schule, im Krahfeld, im Haus Katharina und am Sportplatz Niederdollendorf sowie zwei weitere für die dezentral untergebrachten Flüchtlinge. Aufgrund von Urlaub und Krankheitsvertretung benötige man auch drei Springer, besonders, da die Leiter auch am Wochenende in den Unterkünften vor Ort sein sollen.

„Damit versuchen wir auch den von Bürgern in den Informationsveranstaltungen geäußerten Wünschen nachzukommen“, so Jüngling. Angesichts der verantwortungsvollen Aufgabe sei es wichtig, hohe Anforderungen an die Qualifikation der Bewerber zu stellen. Jüngling: „Da wird es keine Abstriche geben, auch wenn der Markt wie leergefegt ist, weil alle Kommunen suchen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
In der Pflicht
In der Pflicht
Kommentar zur Umstrukturierung des SozialamtsIn der Pflicht