Haus Katharina in Königswinter Stadt verlängert Mietvertrag für Flüchtlingsheim

Königswinter · Das ehemalige Altenheim Haus Katharina in Königswinter bleibt eine Unterkunft für Flüchtlinge. Der Mietvertrag für das Heim, in dem bis zu 220 Menschen einen Platz finden, wird um weitere drei Jahre verlängert.

 Das ehemalige Altenheim wurde zur Flüchtlingsunterkunft.

Das ehemalige Altenheim wurde zur Flüchtlingsunterkunft.

Foto: Hansjürgen Melzer

Der Haupt-, Personal- und Finanzausschuss hat die Verwaltung in nichtöffentlicher Sitzung beauftragt, den Mietvertrag mit der Firma Cubus Designhaus GmbH für die Objekte Kurfürstenstraße 25 sowie Paul-Lemmerz-Straße 8 und 10 zu verlängern. Im ehemaligen Altenheim Haus Katharina und in den anderen Unterkünften sind seit dem Herbst 2015 Flüchtlinge und Asylbewerber untergebracht. Nach den Belegungszahlen handelt es sich bei den Objekten in der Altstadt um die größte Flüchtlingsunterkunft im Stadtgebiet Königswinter. Der Mietvertrag soll für den Zeitraum vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2023 verlängert werden. Nun muss noch der Stadtrat am Montag, 30. September, der Vertragsverlängerung zustimmen.

Das ehemalige Haus Katharina bietet einschließlich des Doppelhauses an der Paul-Lemmerz-Straße Platz für bis zu 220 Flüchtlinge. Die Stadt hatte es im Oktober 2015 angemietet, da es aufgrund der früheren Nutzung zur Unterbringung von Flüchtlingen sehr gut geeignet war. Neben den Zimmern sind auch mehrere große Gemeinschaftsräume vorhanden, die als Unterrichtsräume genutzt werden können. Das Gebäude bietet zudem Platz zur Lagerung von notwendigem Material sowie Büroräume für Personal und ehrenamtliche Helfer. Für das Gebäude sprach damals auch, dass die Betreuung der Bewohner auf Grund der größeren Zahl von Personen an einem Ort durch den Geschäftsbereich Soziales und Generationen gezielter und effizienter organisiert werden konnte.

Nach Angaben der Verwaltung sind in den Objekten an der Kurfürstenstraße und der Paul-Lemmerz-Straße zurzeit noch 129 Personen untergebracht. In den verschiedenen Unterkünften im Stadtgebiet befinden sich insgesamt 281 Flüchtlinge und Asylbewerber. In den beiden Häusern am Sportplatz 2 und 4 in Stieldorf wohnen derzeit 99 sowie an der Königswinterer Straße 322 in Ittenbach 26 Personen. 27 Menschen waren dezentral einquartiert. "Wir haben in den vergangenen Jahren die beiden Unterkünfte im Haus Jagdhorn und im Pfarrer-Franssen-Weg in Ittenbach geschlossen. Wir schauen sukzessive, welche weiteren Einrichtungen wir noch schließen können", sagte die zuständige Dezernentin Heike Jüngling dem General-Anzeiger auf Nachfrage.

Stadtverwaltung legt Wert auf geeignete Belegung

Ein Problem sei, dass viele anerkannte Asylbewerber im Anschluss Probleme hätten, Wohnungen auf dem freien Markt zu finden. Besonderen Wert lege die Stadtverwaltung auch auf eine geeignete Belegung. "Unser Ziel ist es, dass alle gut untergebracht sind. Wir wollen nicht, dass Kinder ihren Lebensweg nicht gehen können, weil sie nicht in Ruhe ihre Hausaufgaben machen konnten", so Jüngling. Das Haus Katharina biete hier ideale Voraussetzungen. "Die Unterkunft ist gut belegt und super gelegen - direkt neben der Grundschule", sagt sie. Ein Vorteil sei auch die Nähe zur Stadtverwaltung, so dass auch die Sozialarbeiter kurze Wege hätten. Für die Verlängerung des Mietvertrages spreche auch, dass hier keine Beschwerden aus der Nachbarschaft vorlägen. "Diesen Vertrag müssen wir daher auf jeden Fall verlängern", so die Dezernentin.

Allerdings könne aufgrund vieler nicht einschätzbarer globaler Faktoren niemand die Frage beantworten, wie sich die Flüchtlingszahlen in Zukunft entwickeln. Ohne die Unterkünfte in der Altstadt könne der aktuell bestehende Bedarf jedoch auf keinen Fall gedeckt werden.

Bevor die Flüchtlinge in das Haus Katharina eingezogen waren, wurde das Gebäude bis zum Juli 2015 noch von 55 Senioren bewohnt. Diese zogen damals in das neue Seniorenzentrum Sankt Katharina um. Die Cubus Designhaus GmbH mit Sitz in Mülheim-Kärlich hatte das Gebäude erworben, um dort nach dem Abriss ein neues Wohnquartier mit Namen "Kurfürstenpark Königswinter" zu bauen. Geplant waren insgesamt 16 Doppelhäuser und zwei Einzelhäuser. Diese Planungen werden jetzt um weitere Jahre verschoben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort