"Oberpleis - das Herz der Bergregion" Stadtplaner konkretisieren Vorschläge für Ortsmitte

Oberpleis · Anfang Dezember hatte die Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH dem Königswinterer Planungsausschuss ihre Überlegungen zur Oberpleiser Ortsmitte vorgelegt. Am Mittwochabend präsentierte Diplomingenieurin Anja Boddenberg das konkretisierte Entwicklungskonzept und einen Zwischenstand der Planungen.

 Einiges zu verbessern gäbe es aus Sicht der Planer an der Siegburger Straße in Oberpleis.

Einiges zu verbessern gäbe es aus Sicht der Planer an der Siegburger Straße in Oberpleis.

Foto: Frank Homann

Die Politik war durchaus angetan, drang aber noch einmal eindringlich darauf, frühzeitig und intensiv die Betroffenen und die Bürger einzubeziehen.

Als Planungsphilosophie habe man sich ein prozessorientiertes Vorgehen verordnet, Fantasieplanungen soll es nicht geben, so Boddenberg. Was die Planer nicht davon abgehalten hat, mit "Oberpleis - das Herz der Bergregion" einen reichlich blumigen Titel für das Projekt zu finden. Es gelte, Oberpleis als Zentrum der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur zu stärken, ebenso wie die Familien- und Seniorenfreundlichkeit. Zwar soll die Identität gewahrt bleiben, es müsse aber auch Räume für Neues geben.

Umgesetzt werden soll all das durch "kooperatives Handeln". Gemeint ist damit, dass die Impulse von der Stadt kommen, die Umsetzung von baulichen Maßnahmen aber durch Handel, Gastronomie und Eigentürmerschaft erfolgt. Auch soll das Engagement der Bürgerschaft sowie von Vereinen und Institutionen einbezogen werden.

Besondere Bedeutung kommt laut Boddenberg dem Kirchplatz und dem Busbahnhof zu. Die fehlende Gastronomie an dieser Stelle sei ein Problem. Zudem sollten aus Sicht der Planerin die ortsbildprägenden Gebäude am Kirchplatz hergerichtet werden. Für eine weitere Belebung des Platzes sei auch denkbar, dort eine öffentliche oder halböffentliche Einrichtung, beispielsweise eine Bibliothek, anzusiedeln. Besonders wichtig für die weitere Entwicklung des Ortszentrums sei die Reaktivierung des Gasthauses "Alter Zoll" - eine Einschätzung, die die Politik mit ihr teilte.

Um die Bereiche Freizeit und Erholung zu stärken, setzten die Planer neben den Kirchplatz auch auf Sankt Pankratius mit seinem Kreuzgang und den Park Mathildenheim.

Ein besonderes Augenmerk richtete die Planerin am Mittwochabend auf die Siegburger Straße. "Im südlichen Teil ist die Straße urban geprägt, es gibt einige Leerstände", so Boddenberg. Zu überlegen sei, wie man mit dem dortigen Parkplatz umgehe. "Wenn man ihn erhält, sollte er aufgewertet werden. Denkbar ist aber auch eine Bebauung. An dieser Stelle wäre zum Beispiel ein Ärztehaus oder Einzelhandel denkbar."

Auch eine Verkehrsberuhigung des südlichen Abschnitts sei überlegenswert, ebenso wie breitere Bürgersteige. Es gelte, die Fassaden aufzuwerten, der Leerstand des Möbelgeschäfts sei ein weiteres Problem. Im nördlichen Teil der Siegburger Straße nehme der Handel ab. Auch habe der Wegzug von "Plus" diesem Bereich geschadet. Boddenberg legte den Politikern einen "Kümmerer" als Schnittstelle zwischen allen Beteiligten nahe.

Zunächst soll es nun eine Bürgerversammlung geben, dann sollen Eigentümer, Handel und Gastronomie schriftlich befragt werden, anschließend soll eine weitere Bürgerversammlung folgen, bei der die ersten Ergebnisse präsentiert werden. Wie das Ganze finanziert werden soll, steht noch nicht fest. "Aber wir sollten das jetzt nicht gleich so negativ sehen", so Roman Limbach (CDU). Und Planungsamtsleiterin Anya Geider betonte, dass erst wenn Pläne für konkrete Maßnahmen vorlägen, man sehen könne, welche Fördermittel möglich seien.

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