Evangelische Kirchengemeinden im Siebengebirge Sternwanderung zur Begrüßung

Siebengebirge · Die Fusion der evangelischen Kirchengemeinden Stieldorf/Birlinghoven, Ittenbach, Aegidienberg und Oberpleis schreitet voran. Erstes sichtbares Zeichen war die Sternwanderung der Konfirmanden.

 Rund 50 Konformanden aus den verschiedenen Gemeinden trafen sich zum Gottesdienst unter freiem Himmel in Ittenbach.

Rund 50 Konformanden aus den verschiedenen Gemeinden trafen sich zum Gottesdienst unter freiem Himmel in Ittenbach.

Foto: Frank Homann

Mehr als 50 Konfirmanden aus den evangelischen Kirchengemeinden Oberpleis, Aegidienberg, Ittenbach und Stieldorf-Birlinghoven machten sich auf den Weg. Zum Auftakt des Konfirmandenjahres 2021/22 starteten sie mit ihren Pfarrern Ute Krüger, Stefan Bergner und Arndt Klemp-Kindermann zur Sternwanderung mit dem Ziel Auferstehungskirche in Ittenbach.

Und dort feierten die Gemeinden, deren Fusionspläne immer konkreter werden, gemeinsam einen Begrüßungs-Gottesdienst unter freiem Himmel mit den Jugendlichen, die im kommenden Frühjahr mit ihrer Konfirmation ihre Taufe bestätigen wollen.

Pfarrer Klemp-Kindermann rief bei der Begrüßung alle Jugendlichen, Eltern und Gemeindemitglieder auf, sich nacheinander getrennt nach Orten zu erheben. Bunt gemischt war da bereits das Bild der künftigen evangelischen Siebengebirgs-Berggemeinde. „Aufeinanderzugehen“ – das war das Motto dieser Aktion.

Weitester Weg aus Aegidienberg

„Wir wollen uns näherkommen, eine größere, stärkere Gemeinschaft werden. Das gilt für die Gemeinden und die Jugendlichen. Die Gemeinden machen sich auf den Weg, gehen raus, das Leben geht nach Corona wieder los“, sagte Pfarrer Bergner, als er mit seinen Jugendlichen aus Aegidienberg eintraf – seine Gruppe mit 26 Konfirmanden hatte den weitesten Weg von allen.

Die zwölf Stieldorfer und Birlinghovener waren in Thomasberg gestartet und 14 junge Christen kamen aus Oberpleis. Die Pfarrer hatten die Idee zu diesem Gottesdienst, dem noch weitere gemeinsame Projekte der Konfirmanden folgen sollen. Die Feier hingegen werden dann in den jeweiligen Kirchen stattfinden. So ist bereits eine Freizeit über den Reformationstag im Westerwald geplant.

Sophia und Peter aus Oelinghoven hatten großen Spaß an der Wanderung mit Pfarrerin Krüger. „Wir freuen uns auf das Jahr“, sagten sie. „Wir haben uns schon darauf vorbereitet.“ Beide haben sich eine Bibel gekauft.

Auf der Strecke Fürbitten gesammelt

Unterwegs hatten sie wie alle anderen Fürbitten gesammelt, die sie im Gottesdienst vortrugen. So hieß es bei Sophia: „Wir bitten dich, dass wir eine schöne Zeit miteinander verbringen.“ Und Peter sagte: „Wir wünschen uns, dass die Jugendlichen in den Gemeinden ernst genommen werden, Ideen einbringen und das Gemeindeleben mitgestalten können.“

Ute Krüger stellte ihre Predigt unter den Titel „Glauben lernen, heißt laufen lernen!“ Sie zog aus ihrer Talartasche einen Kinderschuh und sagte: „Erinnern Sie sich, liebe Eltern? Wenn Kinder selber laufen lernen, ist das etwas ganz Besonderes. Zu Anfang braucht es noch die stützenden Hände von Vater und Mutter, dann nur noch eine Hand und schließlich erfolgen die ersten, wackeligen Schritte ganz allein.“

Neuer Streckenabschnitt

Irgendwann würden die junge Menschen nicht nur über das Design ihrer Schuhe allein entscheiden, sondern auch darüber, welchen Weg sie einschlagen.

Die Zeit bis zur Konfirmation sei ein neuer Streckenabschnitt, kein Spaziergang, und nicht immer habe man festen Boden unter den Füßen. Krüger: „Die Konfirmandenzeit ist wie der Moment, als ihr damals die Hände eurer Eltern losgelassen habt, um ohne ihre Hilfe zu laufen. Wir wollen euch gern dabei begleiten.“

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