Kommentar Täglich neue Fakten

Die Kommunalpolitiker sind wirklich nicht zu beneiden. In der Ratssitzung am Montag sollen sie entscheiden, wie es in Sachen Bäder weitergeht. Sanierung oder Neubau in Öffentlicher-Privater Partnerschaft?

Im Tal oder in Oberpleis? Mit oder ohne Sprungturm? Als wären alle diese Entscheidungen nicht schon schwierig genug zu treffen, sehen sich die Kommunalpolitiker momentan fast täglich mit neuen Zahlen und Fakten, die sich gerne auch widersprechen, konfrontiert. Nachprüfen kann die kein Kommunalpolitiker, man kann sie nur glauben.

Nach dem Hickhack um die Stellungnahme des städtischen Beraters Fischer Consult zur Expertise des Gutachters des Fördervereins dürfte das Vertrauen zumindest zum Teil erschüttert sein. Besonders, wenn man Tamburros Brief an den Bürgermeister glaubt. Offenbar werden Tatsachen von der Verwaltung immer nur scheibchenweise eingeräumt. Und es verblüfft dann doch, dass egal was geprüft wird, immer die bereits eingeschlagene ÖPP-Variante als billigste herauskommt.

Als Preistreiber erweisen sich dabei die Betriebskosten, die bei einem ÖPP-Verfahren nur mit 340.000 Euro angesetzt werden, bei allen anderen Varianten aber über 600.000 Euro liegen. Selbst wenn die Zahlen korrekt sind, dann wäre ein ÖPP-Bad in Oberpleis zwar rund zwei Millionen Euro billiger als eine Sanierung - dafür hätte es aber keinen Sprungturm.

Davon abgesehen: Die Kosten liegen bei allen Varianten zwischen 30 und 40 Millionen Euro. Das ist viel Geld - gerade für eine Stadt, die immer nur knapp am Haushaltssicherungskonzept vorbeischrammt. Man muss sich also die Frage stellen, ob sich die Stadt Hallenbad und Freibad überhaupt leisten kann oder ob es besser wäre, alle Ressourcen in ein Bad zu stecken. Unangenehme Entscheidungen eben.

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