Verwaltungsgebäude der Stadt Königswinter Teure Rathäuser

KÖNIGSWINTER · Mehr als eine Million Euro investiert die Stadt Königswinter in diesem Jahr in die Sanierung ihrer Rathäuser. Den Löwenanteil bekommt das Rathaus in Oberpleis.

Der Marktplatz ist schon neu. Die Verwaltungsgebäude sollen noch in diesem Jahr zumindest saniert werden.

Der Marktplatz ist schon neu. Die Verwaltungsgebäude sollen noch in diesem Jahr zumindest saniert werden.

Foto: Frank Homann

Die im Haushalt 2015 veranschlagten Mittel in Höhe von 1.057.080 Euro soll der städtische Bau- und Verkehrsausschuss bei seiner Sitzung am Dienstag, 20. Januar, im Oberpleiser Rathaus freigeben. Mit eigenen Augen hatten sich die Ausschussmitglieder bei einer Sitzung im Oktober 2012 davon überzeugen können, dass der Zustand des Verwaltungsgebäudes nicht mehr der beste ist. Eine Scheibe der Glasfassade des Sitzungssaals war gerissen. Damals wurde nicht nur die Fensteranlage ausgetauscht, sondern auch das Flachdach saniert. Außerdem wurde eine Brandmeldeanlage eingebaut.

Dabei handelte es sich um erste Sanierungsmaßnahmen mit hoher Priorität. Was in den drei Königswinterer Verwaltungsstandorten in Oberpleis, Thomasberg und der Altstadt alles gemacht werden muss, hatte der Verband der Bausachverständigen Deutschlands (VBD), eine Beratungsgesellschaft für Behörden, in einem Gutachten festgestellt. Hintergrund war damals die Diskussion über den Neubau eines zentralen Rathauses. Das Gutachten sollte der Entscheidungsfindung dienen. Als im Februar 2011 die Entscheidung gegen einen Neubau fiel, rückte die Sanierung der Altstandorte und der Maßnahmenplan der VBD wieder in den Fokus.

In den Jahren 2012 und 2013 wurden bereits zusätzlich zu den Sanierungsarbeiten in Oberpleis an allen Standorten der Brandschutz ertüchtigt, das EDV-Netz komplettiert und umgerüstet sowie kleinere Reparaturen durchgeführt.

In diesem Jahr geht es aber ans Eingemachte. Allein in Oberpleis sollen 522.000 Euro ausgegeben werden. Die Fenster werden ausgetauscht und ein Wärmeverbundsystem aufgebracht. Außerdem ist noch die Überarbeitung oder der Austausch der Heizkörper geplant.

Handlungsbedarf besteht auch beim Verwaltungsgebäude in Thomasberg, wo die Bauverwaltung untergebracht ist. 227.000 Euro fließen in die Überarbeitung der Wand- und Deckenflächen sowie der Bodenbeläge. Heizung, Sanitär- und Abwasseranlagen werden ebenfalls saniert. Im Rathaus in der Altstadt ist wie in Thomasberg die Überarbeitung der Wand- und Deckenflächen sowie der Bodenbeläge erforderlich. Kosten: 200.000 Euro. Alle Berechnungen basieren auf der Kalkulation des VBD.

Wenn der Bauausschuss die Mittel am kommenden Dienstag freigibt, kann die Verwaltung die Ingenieurleistungen vergeben, um die detaillierten Grundlagen der einzelnen Sanierungsarbeiten zu ermitteln. Danach folgen Planung, Ausschreibung und Ausführung.

"Auch wenn die Mittelfreigabe nur der allererste Schritt ist, gehen wir davon aus, dass die Arbeiten im Jahr 2015 ausgeführt werden", sagte der Technische Dezernent Theo Krämer gestern. Unmittelbare Konsequenzen für die Bürger, zum Beispiel Schließungszeiten, würden die Maßnahmen nicht haben. "Wir gehen nicht davon aus, dass das der Fall sein wird."

Zentrales Rathaus

Nach jahrelanger Diskussion und der Auseinandersetzung über viele verschiedene Standorte legt die Politik das Thema Rathaus-Neubau im Februar 2011 einstimmig zu den Akten. Der Grund für den Sinneswandel bei CDU, FDP und Königswinterer Wählerinitiative, die bis dahin einen Neubau befürwortet haben, ist ein neues Gutachten.

Diese Expertise geht von einem geringeren Einsparpotenzial gegenüber der Bestandslösung mit den drei Verwaltungsstandorten in Oberpleis, Thomasberg und der Altstadt aus.

Im April 2010 initiieren einige Königswinterer Bürger ein Bürgerbegehren gegen einen Neubau. Der Rat erklärt das Bürgerbegehren im Juni 2010 mit den Stimmen von CDU, FDP und Köwi für unzulässig.

Die Bürgerinitiative legt Klage beim Verwaltungsgericht in Köln ein. Im Juli 2011 gibt es kein Urteil der Kammer, sondern lediglich einen Beschluss. Das Gericht stellt fest, dass sich die Hauptsache durch den Ratsbeschluss vom Februar 2011 erledigt habe.

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