Stadt informiert nicht Ärger über neue Bushaltestelle in Thomasberg

Thomasberg · Die Anwohner der Wiesenstraße in Thomasberg sind wegen anstehender Bauarbeiten an einer Bushaltestelle erst am Dienstag informiert worden. Die Bautrupps sollen bereits am Karnevalsdienstag anrücken.

Verärgert wegen der neuen Bushaltetstelle und der Informationspolitik der Stadt sind Peter Reich (v. l.), Christina Reich, Thomas Gebhardt, Carola Dreesbach, Frank Eymael und Moritz Goldschmidt.

Verärgert wegen der neuen Bushaltetstelle und der Informationspolitik der Stadt sind Peter Reich (v. l.), Christina Reich, Thomas Gebhardt, Carola Dreesbach, Frank Eymael und Moritz Goldschmidt.

Foto: Hansjürgen Melzer

Große Aufregung herrschte am Mittwochmittag bei den Anwohnern im Kreuzungsbereich von Wiesenstraße und Adriansberg in Thomasberg. Am Dienstag erhielten sie ein Schreiben der Stadt Königswinter, nach dem bereits am Karnevalsdienstag die Tiefbauarbeiten für den barrierefreien Neubau der Bushaltestelle „Terrassenweg" beginnen sollen. Durch den Neubau soll die bisherige Haltestelle gegenüber der Einmündung des Terrassenweges ersetzt werden.

Am Mittwochmittag versammelten sich mehrere Anwohner auf der Straße, wo am Morgen Absperrbaken und weiteres Material für die Sperrung abgestellt worden waren und ein Vermesser letzte Vorarbeiten leistete. Für die Anwohner ist nicht nur die späte Information ein Ärgernis, sondern der Bau einer 18 Meter langen, mehrere Meter breiten Haltestelle generell. „Ein echter Behördenstreich“, sagt Anwohner Peter Reich. „Der Neubau an dieser Stelle ist schlecht überlegt und eine unnötige Geldverschwendung“, meint er.

Da nach dem Neubau nur noch eine Fahrbahnbreite von 4,50 Metern verbleibe, sei ein Verkehrschaos an dieser Stelle programmiert. Zumal es eine Alternative gebe. Dort wo bisher die Haltestelle sei, habe es auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf einem städtischen Grundstück früher eine weitere Haltebucht für einen Bus gegeben, die aktiviert werden könnte. Heute wächst dort eine Lorbeerhecke. Seit einigen Jahren fahren die Busse der Linien 520 und 512 auf der Wiesenstraße nur noch in eine Richtung.

„Der Kreuzungsbereich wird durch die Haltestelle auf keinen Fall sicherer“, sagt Frank Eymael. Der Busunternehmer erwartet, dass sich die teilweise zwei bis drei Busse, die nacheinander den Adriansberg hochfahren, am Berg zurück stauen werden, wenn ein Bus an der Haltestelle hält. Sein Nachbar Thomas Gebhardt beobachtet heute bereits von seinem Büro mit freiem Blick auf die Kreuzung, dass zahlreiche Verkehrsteilnehmer die Rechts-vor-links-Regelung missachten.

Eine Gefahr entstehe dadurch vor allem für Kinder. Carola Dreesbach befürchtet, dass ihre Mutter, die unmittelbar gegenüber der Haltestelle wohnt, demnächst kaum mehr in ihre Einfahrt hineinfahren kann. Und die Kinder in dem Haus, vor welchem die Haltestelle gebaut wird, würden demnächst von ihren Zimmern direkt auf die wartenden Busse und das Bushäuschen schauen. „Ich bin vor allem enttäuscht, wie die Stadt mit den Anwohnern umgeht“, sagt sie im Hinblick auf die späte Information.

„Eine Information an die Bürgerinnen und Bürger kurz vor Einleitung der Maßnahme ist gewiss nicht üblich und nicht zielführend. Geplant war die Information für Anfang Februar, ist bei uns aber leider unentschuldbar liegen geblieben. Dies hat vor Ort auch zu Verärgerung geführt“, teilte Pressesprecher Florian Striewe mit. Der Umbau der Haltestelle Wiesenstraße erfolge als Teil des vom Stadtrat beschlossenen Programmes zum barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen. Die Maßnahme solle bis Ende März abgeschlossen sein.

Im ersten Bauabschnitt werde eine Einbahnstraßenregelung beschildert, die die Zufahrt vom Adriansberg in die Wiesenstraße ausschließlich für Rechtsabbieger ermögliche. Die Maßnahme koste rund 78 000 Euro und werde zu 80 Prozent vom Nahverkehr Rheinland gefördert.

Die Haltestelle an der Wiesenstraße tauchte im Umbaupaket für das Jahr 2022 zusammen mit den Haltestellen Eudenbach Schule, Am Kuxenberg, Grengelsbitze-Weiler, Berghausen (Im Hagen) und Boseroth auf. Im Jahr 2023 ist noch der Ausbau der Haltestellen Mehren (Heisterbacherrott), Auel (am Freizeitzentrum Oberpleis), Probsthofstraße und Schule (beide Rauschendorf), Im Winkel (Vinxel), Niederdollendorf-Fähre und Busbahnhof Ittenbach geplant.

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