Ausstellung in Ittenbach „Tierisch“ was los in der Art Lounge

ITTENBACH · Chris Pehla und Nicole Niebergall stellen zusammen mit anderen Künstlern in der Ittenbacher Art Lounge aus. Besonders faszinierend: die gehäkelten Bilder.

 Richtig Spaß hatten Maler Chris Pehla und Galerist Dave Deighton im Gespräch miteinander.

Richtig Spaß hatten Maler Chris Pehla und Galerist Dave Deighton im Gespräch miteinander.

Foto: Frank Homann

Wer kennt sie nicht, den Tiger und den Bären aus den Geschichten von Janosch. Mindestens ebenso niedlich sind das graue Eselchen und die kleine Giraffe, die Arm in Arm eng aneinander gekuschelt vor einem gemalten, nachtblauen Sternenhimmel sitzen. Die beiden Häkeltiere sind allerdings nicht der Feder von Janosch entsprungen, sondern sind vielmehr das Markenzeichen von ChrisNic – von Chris Pehla und Nicole Niebergall. Die Künstler aus Bonn montieren handgearbeitete Tierfiguren auf kunstvolle Hintergrundbilder. Zu sehen sind ihre Arbeiten zurzeit in der Art Lounge in Ittenbach, wo am Samstag die erste Ausstellung im neuen Jahr eröffnet wurde.

Pehla und Niebergall kennen sich bereits seit vielen Jahren, unter anderem gehören beide dem Ensemble des Theater Ohrenschmaus, einer der ältesten Amateurtheatergruppen in Bonn an.

Während er leidenschaftlich gerne malt, ist ihre Passion das Häkeln. Da lag die Idee nahe, beides zu kombinieren. Entstanden sind fröhliche, verspielte Bilder, die dem Betrachter unversehens ein Lächeln entlocken: zum Beispiel der „Froschkönig“, das Erstlingswerk der beiden, oder das Bild mit dem Titel „Zuneigung“, auf dem zwei Häkelkamele vor einer malerischen Wüstenkulisse die Köpfe aneinander schmiegen.

Während die Arbeiten von „ChrisNic“ mit ihrem subtilen Charme bestechen, so stimmen die Werke von Brigitte Zahn-Hatscher eher nachdenklich. Die Künstlerin aus Königswinter malt, was sie fühlt und „was sich in der Welt bewegt“. Entstanden sind dabei unter anderem „Lebensräume“ – Bilder von Menschen, „die sich auf den Weg machen“. Dahinter stehen die Geschichten derer, die sich in Existenz bedrohenden Lebenslagen wie Flucht und Terror befinden. Eine zweite Bildergruppe von Menschen lenkt die Fantasie eher in alltägliche Lebens- und Begegnungssituationen – mit sehr viel Spielraum für unterschiedliche Standpunkte. Andere Arbeiten mit Baum- und Naturmotiven wiederum spiegeln Stimmungen unterschiedlicher Jahreszeiten und Stimmungen – wie zum Beispiel der strahlend gelbe Löwenzahn, der pure Lebensfreude versprüht, und dann in einem weiteren Werk zur hauchzarten Pusteblume wird.

Malen ist für die Künstlerin mehr als ein schönes Hobby, „es ist Leidenschaft“, erklärt sie. Sie arbeitet nicht intuitiv, sondern hat stets eine konkrete Idee im Kopf, „die dann wächst und gedeiht“. Im Kopf setzen sich Farben und Motiv zusammen und werden dann mit dem Pinsel auf Leinwand gebracht.

Dritter Künstler im Bunde, dessen Gemälde in der Galerie von Dave und Andrea Deighton an der Königswinterer Straße zu sehen sind, ist der Bad Honnefer George Lebelle. Seine Werke, gemalt in Öl oder mit Aquarellfarben, widmen sich den Körpern von Frauen und Männern und ihren erotischen Aktivitäten in zahlreichen Varianten der Liebe. In anderen seiner sehr gegenständlichen Arbeiten wiederum greift er politische Themen auf, überlässt hinsichtlich der Interpretation aber vieles dem Auge des Betrachters. Entsprechend seinem Hang zum Symbolismus hat Lebelle viele versteckte Botschaften in seinen Werken platziert. So konterkariert er zum Beispiel den in vielen Ländern noch herrschenden Machismo, indem er eine „Zornige Haremschefin“ zeigt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Februar in der Art Lounge in Ittenbach, Königswinterer Straße 310, zu sehen. Geöffnet ist donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags von 11 bis 15 Uhr.

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