95-Jähriger aus Königswinter Ukraine-Bilder wecken schreckliche Erinnerungen

Bockeroth · Johannes Hochstätter aus Bockeroth hat den Zweiten Weltkrieg als 17-Jähriger erlebt. Die Bilder aus der Ukraine lassen jetzt schmerzliche Erinnerung an Hunger und Not hochsteigen. Seine Schilderungen zeigen, dass das Trauma des Krieges ein Leben lang präsent ist.

 Die Schrecken des Krieges, der für Johannes Hochstätter nach über vier Jahren Kriegsgefangenschaft erst 1949 endete, kommen bei dem 95-Jährige jetzt allesamt wieder hoch.

Die Schrecken des Krieges, der für Johannes Hochstätter nach über vier Jahren Kriegsgefangenschaft erst 1949 endete, kommen bei dem 95-Jährige jetzt allesamt wieder hoch.

Foto: Frank Homann

Es ist vor allem das quälende Gefühl von Hunger, das in Johannes Hochstätter aufsteigt, wenn er im Fernsehen oder in der Zeitung die Bilder des Krieges in der Ukraine sieht: Dabei hat der 95 Jahre alte Bockerother genügend zu essen im Haus mit nahezu unverbaubarem Panoramablick auf das Siebengebirge. Wie niemals in seinem Leben zuvor, denkt er in diesen Tagen daran, wie er vor 78 Jahren als junger Mann von gerade mal 17 Jahren in einen Krieg ziehen musste, den er nicht wollte. Wieder lebendig sind seine eigenen Bilder von Zerstörung, Hunger und der ständigen Angst, das eigene Leben in jeder Sekunde verlieren zu können. „Ich hätte nicht gedacht, dass das in meinem Leben noch einmal so passiert“, sagt Hochstätter.