Künftige Volkshochschule in Oberpleis Umbau der Paul-Moor-Schule kostet 4,4 Millionen Euro

Oberpleis · Zunächst war sie Förderschule, dann zwischenzeitlich genutzt als Flüchtlingsunterkunft. Jetzt wird die Paul-Moor-Schule in Oberpleis umgebaut und soll künftig Platz bieten für die Volkshochschule, die Musikschule und eine Kindertagesstätte. Ende März beginnt die Entkernung.

 Nach dem Umbau wird die Paul-Moor-Schule ganz unterschiedlich genutzt. Bis Ende März fallen zunächst Abrissarbeiten im Inneren an.

Nach dem Umbau wird die Paul-Moor-Schule ganz unterschiedlich genutzt. Bis Ende März fallen zunächst Abrissarbeiten im Inneren an.

Foto: Frank Homann

13 Leuchtturmprojekte und rund 50 weitere Bauprojekte stehen zurzeit auf der Agenda des Technischen Dezernats der Stadt Königswinter. „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir gleichzeitig schon einmal so viele Vorhaben realisiert haben. Das ist eine große Herausforderung“, sagt der Technische Dezernent Theo Krämer.

Zu den ganz großen Bauprojekten zählt neben dem Hallenbad (11,4 Millionen Euro), den Kitas Hallenbad (3,4 Millionen) und Limperichsberg (4,1 Millionen) sowie der Rettungswache (3,6 Millionen) die Paul-Moor-Schule in Oberpleis, die aber „nur“ umgebaut wird. Aber auch das wird rund 4,4 Millionen Euro kosten, wobei sich die Stadt Zuschüsse aus verschiedenen Fördertöpfen erhofft. Die ehemalige Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises, die 1979 gebaut, 1993 erweitert, 2013 geschlossen und 2015 von der Stadt erworben wurde, soll Heimat für die Musikschule, die Volkshochschule Siebengebirge und die Kita „Rappelkiste“ werden. Auch die Stadtratsfraktionen behalten dort ihre Räume. Dieser Teil des Gebäudes wurde bereits renoviert.

Abrissarbeiten im Gebäude ab Ende März

Zunächst fanden auf dem über 7000 Quadratmeter großen Gelände Rodungen statt, um Platz für die Fassadengerüste zu schaffen. Ende März sollen die für die Umgestaltung notwendigen Abrissarbeiten im Gebäude beginnen. Dabei werden die technischen Anlagen außer Betrieb gesetzt. Für die Fraktionen wird dann eine Interimsversorgung installiert.

Die Ausschreibung für den Rohbau wurde aufgehoben, das Gewerk inzwischen neu ausgeschrieben. Der Auftrag für die neuen Fenster ist erfolgt. Die Submissionstermine für Gerüstbau, Kanalbau, Heizung, Lüftung und Sanitär sowie Dacharbeiten laufen alle im März ab. Es folgen der Innenausbau und die Außenanlagen. „Bis Dezember sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein“, sagt Stefan Sieben, Geschäftsbereichsleiter für Grundstücke und Gebäude bei der Stadt Königswinter.

Dachbegrünung und Photovoltaik

Das Budget wurde noch einmal um 120 000 Euro erhöht, weil das Flachdach nicht nur saniert, sondern auch statisch aufgerüstet wird, um eine Dachbegrünung und/oder eine Photovoltaikanlage tragen zu können. „Die bisherige Statik reicht nicht aus, um diese Klimaschutzmaßnahmen zu realisieren“, sagt Krämer.

In Zukunft werden sich die Fraktionen, die zweigruppige Kita, die Musikschule und die VHS die insgesamt 65 Räume und die gesamte Nutzfläche von 1546 Quadratmetern teilen. „Die Paul-Moor-Schule wird ein Gemischtwarenladen“, sagt Krämer. Eine bunte Mischung aus städtischer und öffentlicher Nutzung. Jedem der Nutzer stehen zwischen 257 und 367 Quadratmeter zur Verfügung. Die 264 Quadratmeter große Gymnastikhalle wird sowohl der Musikschule für den Ballettunterricht als auch der VHS für Bewegungskurse und der Kita für das Kinderturnen dienen. Sie kann aber auch von Vereinen genutzt werden. Die Kita „Rappelkiste“, die bisher am Forellenweg nur eine Gruppe hatte, kann in den neuen Räumen künftig eine zweite Gruppe aufmachen. „Dadurch schaffen wir mehr Kita-Plätze in der Stadt. Das ist ein strategisch wichtiger Punkt. Am alten Standort wäre das nur schwer abbildbar gewesen“, sagt Krämer.

Das Gebäude ist barrierefrei. Ein Aufzug führt auf alle Ebenen. Die VHS-Räume sind zusätzlich über eine Rampe erreichbar. Hauptzugang zum Gebäude wird von der separat nutzbaren Gymnastikhalle aus sein. Im Untergeschoss werden sich die Verwaltung und die Schulungsräume der VHS befinden. Im Obergeschoss werden die Musikschule mit Unterrichtsräumen und Büros sowie die Kita zu Hause sein. Da es sich um ein Hanggeschoss handelt, können die Kinder von dort aus ebenerdig das Außengelände erreichen. Wo früher der Pausenhof war, gibt es künftig eine Bobby-Car-Fahrstrecke und ein Trampolin. Der Baumbestand mit alten Obstbäumen soll erhalten bleiben – die Früchte können die Kinder dann ernten und Obstsaft herstellen.

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