Gebäude ist 50 Jahre alt Umbau des Gemeindehauses Stieldorf liegt im Zeitplan

Stieldorf · Die Evangelische Kirchengemeinde hat das Richtfest für ihr Gemeindehaus in Stieldorf gefeiert. Der Umbau und die Renovierung des 50 Jahre alten Gebäudes kostet rund 700.000 Euro.

 Das Dach ist geschlossen: Pfarrerin Ute Krüger und Zimmermeister Benjamin Stocksiefen begrüßten aus luftiger Höhe zahlreiche Gäste zum Richtfest.

Das Dach ist geschlossen: Pfarrerin Ute Krüger und Zimmermeister Benjamin Stocksiefen begrüßten aus luftiger Höhe zahlreiche Gäste zum Richtfest.

Foto: Frank Homann

Auf dem neuen Dach des Stieldorfer Gemeindehauses der Evangelischen Kirchengemeinde Stieldorf-Heisterbacherrott stand ein mit Bändern geschmückter Richtkranz. Und Zimmermeister Benjamin Stocksiefen in zünftiger Montur mit breitkrempigem Zimmermannshut sagte nach alter Meister Art den Zimmermannsspruch.

„Gerichtet steht nunmehr das Haus vom Sockel bis zur First hinauf – verbunden und verzapft genau, nach Vorschrift ist der ganze Bau. Nichts fehlt, so haben wir denn auch jetzt, dem Bau die Krone aufgesetzt!“, so Stocksiefen, bevor er nach dem „Prost!“ in luftiger Höhe mit Schwung das Schnapsglas auf den Boden schmetterte. Neben ihm Pfarrerin Ute Krüger, die von hoch oben die Gäste des Richtfestes begrüßte.

Und ehe sich die Besucher – darunter die Handwerker wie Dachdeckermeister Caius Gavril, Architekt Hermann Radermacher, Kirchbaumeister Jörg-Rainer Molwitz, Mitglieder der Gemeinde wie Finanzkirchmeister Roland Augustin, die Presbyteriumsmitglieder um Vorsitzenden Horst Kleine, ehemalige Pfarrer und auch Pfarrer Markus Hoitz von der katholische Pfarrei – im Rohbau zum Richtfestschmaus versammelten, dankte Krüger den Handwerkern für ihre bisher so verlässliche und solide Arbeit. Ihnen überreichte sie Tütchen mit Schokolade, Notizblock, Kuli und dem Einkaufschip mit Licht und dem Spruch „Ihr seid das Licht der Welt!“

Renovierung und Erweiterung waren dringend erforderlich

In ihrer launigen Rede nahm die Pfarrerin auch Bezug auf die Zustände im alten Haus, die eine Renovierung und Erweiterung dringend erforderlich gemacht hatten. „Das Haus ist eine Arche, um der Flut zu entfliehen“, zitierte Krüger etwa. „Nun ja, auf dem alten Flachdach stand eine bedrohliche Menge Wasser. Welch ein Segen, dass auch das alte Dach dichtgehalten hat.“

Und: „Wir hoffen sehr, dass dieses Haus fröhliche Menschen anzieht und alle, über denen gerade das Leben zusammenschlägt wie eine hohe Welle, hier einen sicheren Hafen finden, wie es in den Jahren vorher ja auch schon war.“ Damit bezog sie sich auf Flüchtlinge, die hier mehrere Jahre ein Dach über dem Kopf gefunden hatten, nachdem der alte Pfarrer ausgezogen war.

Krüger dankte auch den Menschen, „die dieses Bauprojekt mit auf den Weg gebracht haben und es mit Zeit, Arbeit, Geld, Ideen und Herzblut begleiten und unterstützen“. 700.000 Euro gibt die Kirchengemeinde für das Projekt aus. Kirchbaumeister Jörg-Rainer Molwitz: „Diese Summe wollen wir einhalten! Und es sieht gut aus.“

Durchgebogen: Flachdach wird zum Satteldach

Aus dem Flachdach wird ein Satteldach – der Dachstuhl aus Holz gab den Richtfestbesuchern schon einen beeindruckenden Ausblick auf den zukünftigen Bau. Und auch ansonsten bleibt fast kein Stein auf dem anderen. Das Gebäude an der Oelinghovener Straße ist 50 Jahre alt.

Nicht nur das Flachdach, das sich durchgebogen hatte, sodass das Regenwasser nicht mehr ablaufen konnte, und der marode Abflusskanal im Keller machten die Maßnahme erforderlich, das Gebäude verfügte auch über zu wenig Platz für die vielfältigen Aktivitäten der Gemeinde. So fiel 2018 die Entscheidung für den Umbau. Die Mittel dafür stammen aus den Rücklagen der Kirchengemeinde.

Zwei Gemeinderäume mit je 100 Quadratmetern Fläche, neue barrierefreie Sanitäranlagen, große Dachfenster, die für mehr Tageslicht sorgen, eine vollausgestattete Küche, drei neue Gemeindebüros und ein Jugendkeller im Tiefgeschoss, aber dennoch mit sehr viel Licht, entstehen. Die Freude auf den Einzug war beim Richtfest jedenfalls schon bei den Gemeindemitgliedern zu spüren.

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