"Lebenswerte Siebengebirgsregion" Verein kritisiert geplanten Hühnerstall

NIEDERSCHEUREN · Der Verein "Lebenswerte Siebengebirgsregion" hat sich zum geplanten Hühnerstall für 12.000 Legehennen in Niederscheuren zu Wort gemeldet. Nach Ansicht des stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, Franz-Friedrich Rohmer, wird der Stall mit einer 100 Meter langen, knapp sechs Meter hohen und 23 Meter breiten Halle das Landschaftsbild im Pleiser Hügelland zwischen Niederscheuren und Bockeroth prägen.

Damit sei die unökologische Massentierhaltung im Naturpark Siebengebirge angekommen. Das Vorhaben kollidiere mit den Erwartungen der Naturparkbesucher, eine naturnahe Landschaft erleben zu dürfen, und mit den Vorgaben des Landschafts-, Gewässer- und Bodenschutzes.

Der Verein verweist auf die aufrüttelnden Fernsehbilder vor wenigen Monaten über tierquälerische Hühnerhaltung. "Unfassbar, dass diese schrecklichen Bilder aus Betrieben stammen, die nach der EU-Bio-Norm geführt werden", erklärte Rohmer. Ökologisch bewusste Verbraucher würden brutal getäuscht.

Die Hühnerhaltung nach EU-Bio-Norm sei nicht tiergerecht. Bei Hühnergemeinschaften von mehr als 50 Hühnern könnte sich das angeborene Sozialverhalten der Tiere nicht entwickeln. Besucher des Naturparks "müssen damit rechnen, Tiere leiden zu sehen".

Dem Vorhaben haben neben der Landwirtschaftskammer auch alle im Baugenehmigungsverfahren beteiligten Fachbehörden des Rhein-Sieg-Kreises wie die Ämter für Technischen Umweltschutz, Gewässerschutz, Veterinärwesen und die Untere Landschaftsbehörde - teilweise mit Auflagen - zugestimmt.

Auch planungsrechtlich ist das Vorhaben nach Angaben der Königswinterer Stadtverwaltung zulässig. Der städtische Planungs- und Umweltausschuss fand das Projekt ebenfalls überzeugend, sprach sich jedoch dafür aus, dieses in einer Bürgerinformationsveranstaltung vorzustellen.

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