Andreas Meese im Porträt Das plant der neue Leiter der Volkshochschule Siebengebirge

Siebengebirge · Seit dem 1. Januar ist der 50-Jährige Chef der Volkshochschule Siebengebirge. Seine erste Amtshandlung: die Präsentation des neuen Semesterprogramms, das Bewährtes enthält und das Thema Klima aufgreift.

 Bereit für das neue Semester (v.l.): Andreas Meese, Johanna Samaras und Jutta Schnippering mit tausenden druckfrischen Exemplaren des VHS Programms.

Bereit für das neue Semester (v.l.): Andreas Meese, Johanna Samaras und Jutta Schnippering mit tausenden druckfrischen Exemplaren des VHS Programms.

Foto: Frank Homann

Vor seinen Einstieg hat Andreas Meese den Aufstieg gesetzt. Wie er es sich bei der Verabschiedung seiner Vorgängerin Hedwig Roos-Schumacher vorgenommen hatte, ist der neue Leiter der Volkshochschule (VHS) Siebengebirge über den Rheinsteig gewandert. „Von Beuel bis Königswinter. Das hatte für mich auch eine gewisse Symbolik“, erklärte der 50-Jährige bei der Vorstellung des VHS-Programms für das erste Halbjahr 2020 am Mittwoch. Das Vorherige habe er dabei „auf der Strecke gelassen“.

Meese ist ein „alter Hase“ in seinem Fach. Geboren und aufgewachsen in Altena/Westfalen, studierte er Diplom-Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung/Medienbildung in Köln, war unter anderem am Lehrstuhl für Erwachsenenbildung und beim Deutschen Institut für Erwachsenenbildung in Bonn tätig und gab schon während sowie nach dem Studium  EDV-Kurse bei der VHS Köln. Zuletzt beschäftigte er sich beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter anderem mit der Alphabetisierung von Erwachsenen und Digitalen Medien in der beruflichen Bildung.

„Die Qualität der VHS Siebengebirge kann sich mit jeder anderen VHS im Bundesgebiet messen“, sagt der Sauerländer, der mit seiner Frau und den beiden 16 und elf Jahre alten Kindern seit 2011 in Rauschendorf wohnt. Er ist dort im Brauchtumsverein aktiv. Als Hobbys nennt er unter anderem Gitarrespielen, Schallplatten, Laufen und Wandern. Die VHS Siebengebirge bezeichnet der promovierte Erwachsenenbildner als „äußerst florierend“, was die konstant hohen Teilnehmerzahlen und die Qualität der Kurse angehe, die für alle Zielgruppen gedacht seien. „Die Volkshochschule gehört für mich ins Herz der Kommune. Sie war von jeher ein Ort der Diskussion, der Begegnung und des Austauschs.“

Neben der Wissensvermittlung sieht Meese die Volkshochschulen auch als „Forum für Austausch“. Sprachen und Gesundheit seien  wesentliche Themengebiete. Auch das Nachholen von Schulabschlüssen, das derzeit nicht im Angebot vorgesehen ist, empfindet er als wichtig, weil es die Chancen auf Partizipation erhöhe. Und mit ihrem Politikbereich könne die VHS ein gesellschaftliches Korrektiv sein.

Am Mittwoch, seinem vierten Arbeitstag, empfand der VHS-Chef „Aufbruchstimmung“. Sein Anliegen sei es, die gute Arbeit seiner Vorgängerin fortzuführen und Bewährtes zu erhalten. „Ich möchte weiterhin passende Angebote für alle Zielgruppen bereitstellen, unabhängig davon ob digital oder analog.“ Im direkten Kontakt zu den Teilnehmern sieht er auch Potenzial für die Weiterentwicklung der VHS. Wo er neue Impulse setzen und welche aktuellen Entwicklungen er aufgreifen möchte, konnte er noch nicht sagen – er sei noch in der Findungsphase. Er selbst hat bei der VHS Siebengebirge 2013 einen Tai-Chi-Kursus gemacht und bietet in diesem Halbjahr zwei Exkursionen zum General-Anzeiger und zur Polizei Sankt Augustin an.

Das aktuelle Programm trägt noch die Handschrift seiner Vorgängerin. Auch Büro und Aufgabenbereich hat er von Roos-Schumacher übernommen. In Meeses Ressort fallen die Bereiche Politik, Geschichte und Zeitgeschehen, Ehrenamt, Kunst und Kultur sowie Sprachen. Seine Stellvertreterin Jutta Schnipperding ist weiterhin für Rechts- und Verbraucherfragen, Familie und Persönlichkeit, Gesundheit, Bewegung und Ernährung sowie Deutsch als Fremdsprache zuständig; die pädagogische Mitarbeiterin Johanna Samaras betreut Kreativität, Musik, Theaterarbeit, Umwelt, Natur und Technik, Deutsch als Zweitsprache, Arbeit, Beruf und EDV.  Meese: „Ich habe das Gefühl, dass es passt. Wir werden sehen, wie sich alles ausgestaltet und letztlich zurechtrüttelt.“

Obwohl seine Eltern Lehrer gewesen seien, habe er einen anderen Weg eingeschlagen. Die Bildungsarbeit mit Erwachsenen sei für ihn eine „Liebe auf den ersten Blick“ gewesen – und längst ist sie zu einer Tätigkeit geworden, die man „mit Kopf, Herz und Hand“ ausfülle.

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